Kommentar:
Die Ausführungen der Autorin gehen auf den im Jahr 1910 erschienenen Roman Das gefährliche Alter der dänischen Schriftstellerin Karin Michaëlis zurück. Grund für die zu der Zeit neu steigende Aufmerksamkeit für den Roman und die damit verbundene Diskussion um die ‚Frau in ihren Vierzigern‘, war die Verfilmung des Romans durch den Regisseur Eugen Illés. Die Hauptrolle im gleichnamigen Stummfilmdrama spielte Asta Nielsen, die als ‚Star‘ des deutschen Kinos gefeiert wurde. Bereits nach der Veröffentlichung 15 Jahre zuvor, sorgte der Roman vor allem im bürgerlichen Milieu für Aufregung. Der Roman handelt von einer Frau in ihren Vierzigern, welche nach langen Ehejahren ihr Leben neu hinterfragt und daraufhin eine sexuelle Beziehung mit einem jüngeren Mann eingeht. Nach der Entdeckung ihrer weiblichen Lust und ihres persönlichen Abenteuers, bringen sie Konflikte aufgrund des Altersunterschiedes innerhalb der Affäre zurück in ihr altes, jedoch aufgefrischtes Leben. Trotz der Tabuisierung des Themas, weckte der Roman starkes Interesse und verkaufte sich eine Millionen Mal. Das damals neu erschienene Stummfilmdrama löste in den 1920er Jahren also eine neue Auseinandersetzung mit der Frau mittleren Alters aus, wobei immer noch und wieder die Frage nach weiblicher Lust gestellt wird.