Übergang / Stil

Workshop am 10. und 11. Juli 2009

Der „Übergangsstil“ ist eine Kategorie, die Mitte des 19. Jahrhunderts in die deutschsprachige Kunstgeschichte eingeführt wurde, um eine stilgeschichtliche, graduelle Entwicklung „von der Romanik zur Gotik“ zu beschreiben und zu bestätigen. Die Problematik dieser Terminologie ist längst erkannt, und in Folge einer allgemeinen Kritik an den kunsthistorischen Epochenbegriffen wurde in den letzten Jahren vermehrt das Konzept des „Übergangsstils“ reflektiert, ohne dass allerdings Alternativen aufgezeigt werden konnten.

Das gemeinsame Gespräch in Merseburg will Studierende, Graduierte und Professoren der Kunstgeschichte zusammenführen und einen kritischen Dialog über die Epochen- und Stilzuschreibung von Kunstwerken initiieren. Die Form des Workshops erlaubt es dabei flexibel auf Impulse zu reagieren und viel Raum für eine Diskussion und Erörterung grundlegender Problemstellungen zu geben. In einem ersten Teil, der unter der Leitung von Henrik Karge (Dresden) stattfindet, sollen allgemeine Probleme der Terminologie und mit dem „Übergangsstil“ verbundene Erklärungsmodelle der Kunstgeschichtsschreibung thematisiert werden. Am zweiten Tag soll unter der Leitung von Klaus Niehr (Osnabrück) versucht werden, neue Ansätze am Beispiel von Kunstwerken aus Mitteldeutschland aufzuzeigen. Die Workshops werden durch Impulsreferate der beiden Moderatoren eingeleitet. In der Diskussion folgen jeweils drei bis vier 15minütige Kurzbeiträge zu unterschiedlichen Themen.

Am Freitagabend wird Bruno Klein (Dresden), Mitglied des Internationalen Beirats des ERZ, auf dessen Initiative sich das Zentrum mit dem Dachthema „Der Romanikbegriff und die Geschichte der Romanikforschung in Europa“ beschäftigt, einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema halten.

Programm

Freitag, 10. Juli 2009

11.00 Uhr
Begrüßung und Führung durch das Europäische Romanik Zentrum (Wolfgang Schenkluhn)

12.30 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr – 17.00 Uhr
WORKSHOP: „ÜBERGANGSSTIL“ – BEGRIFF, THEORIE, METHODE
Impulsreferat von Henrik Karge und Diskussion

Kurzreferate

  • Christian Forster: Übergangsstil und Antikenrezeption
  • Jörg Richter: Die Rolle der Zisterzienser
  • Stefan Heinz: Parallel, Falten, Stil – Übergangsprobleme zwischen Gotik und Früher Neuzeit19.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag von Bruno Klein:
    Von der Romanik zur Gotik – und andere Passagen in der Geschichte der KunstSamstag, 11. Juli 200909.00 Uhr – 12.00 Uhr
    WORKSHOP: NEUE ANSÄTZE AM BEISPIEL MITTELDEUTSCHLAND
    Impulsreferat von Klaus Niehr und Diskussion

    Kurzreferate

  • Wolfgang Schenkluhn: Magdeburg und Caen – ein Parallelfall?
  • Andreas Waschbüsch: Bischofsgang und Goldschmidtportal
  • Alexandra Kitzing: Forschungsbericht zum Westbau des Halberstädter Doms
  • Leonhard Helten: Der Meister HL am Westbau des Halberstädter Doms12.00 Uhr Abschlussdiskussion12.30 Uhr MittagsimbissNachmittags
    optional: gemeinsame Besichtigung des Merseburger / Naumburger Doms

    Tagungsort:
    Europäisches Romanik Zentrum
    Vortragssaal
    Domplatz
    706217 Merseburg

    Teilnahme nur nach Anmeldung. Der Abendvortrag ist öffentlich.