Gestern Abend wurde mit einem feierlichen Festakt der Romanikforschungspreis des ERZ an den Kunsthistoriker Juan Antonio Olañeta Molina verliehen. Damit kürte die Jury erstmals die Arbeit eines Spaniers.
Der Preisträger studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften und war anschließend zwanzig Jahre als Berater und Finanzdirektor tätig. 2009 gab er diese Karriere zugunsten der Kunstgeschichte auf. Er ist Mitbegründer der Vereinigung „Amigos del Románico“ und war von 2010-2015 deren Präsident, von 2005-2016 war er zudem Mitglied des Redaktionsrates der Zeitschrift „Románico“, seit 2018 gibt er Lehrveranstaltungen an den Universitäten in Barcelona und Lleida. Den Romanikforschungspreis erhielt er für seine an der Fakultät für schöne Künste an der Universität Barcelona eingereichte Dissertation mit dem Titel „Die Darstellung von Daniel in der Löwengrube in der Skulptur des Westens (11.-13. Jh.). Korpus und ikonographische Untersuchung der Transformation, Funktion und Bedeutung eines polyvalenten Bildes“. In der enzyklopädisch angelegten Arbeit hat er alle Arten von Darstellungen von Daniel in der Löwengrube in Westeuropa in einem Katalog zusammengefasst und die Entwicklung des Bildmotivs eingehend untersucht. Er konnte so zeigen, dass die Ikonographie von Daniel in der Löwengrube viel reicher und theologisch vielschichtiger ist als bisher angenommen.