Doctoral students seminar (May 24, 2022)

defence rehearsal by Alexander Korn

in German!

hybrid seminar: room 110, Härtelstr. 16-18 (Institut für Medizinische Physik und Biophysik) + zoom
date: May 24, 15.00

Abstract

Amyloidfibrillen sind ein Kernelement vieler neurodegenerativer Erkrankungen. Fibrillen des Amyloid β-Peptids sind insbesondere von der Alzheimer-Erkrankung bekannt. Ein wichtiger molekularer Kontakt, der für die Fibrillierung von Amyloid β beschrieben ist, ist der F19-L34 Kontakt. Dieser befindet sich innerhalb der Cross-β-Struktur, die den Fibrillenkern darstellt und charakteristisch für alle Amyloidfibrillen ist. Sie besteht aus zwei aufeinandergestapelten β-Faltblättern und gehört zu den stabilsten Strukturen, die ein Protein einnehmen kann.

In einer Reihe von Mutationsstudien wurden systematisch die beiden Aminosäuren des Kontakts mit unterschiedlichen kanonischen und nicht-proteinogenen Aminosäuren substituiert um die physikochemischen Eigenschaften zu ändern, damit den Kontakt besser zu charakterisieren und die Auswirkungen auf Struktur und Funktion von Amyloid β zu untersuchen. Dabei hat sich gezeigt, dass die F19-Position einen größeren Einfluss als die L34-Position hat und dass hauptsächlich sterische Beschränkungen eine Rolle spielen. Vor allem die Fibrillierungskinetik und die Toxizität reagieren sensitiv auf die Änderungen. Die Struktur der Fibrillen wurde hingegen nur lokal und moderat beeinflusst.