Eine Woche ohne Müll. Und das in einem Land, wo an die 90 Prozent der Lebensmittel im Supermarkt in Plastik, Konserven, Glas oder Papier eingepackt sind? Ich weiß nicht, ob ich das schaffen werde.
Aber erstmal werde ich euch die Rahmenbedingungen für mein Selbstexperiment vorstellen: Ich möchte versuchen eine Woche lang keinen Müll zu produzieren, also nichts zu benutzen, was hinterher wieder im Müll landet. Jedoch ohne dabei auf Produkte verzichten zu müssen, die für mich zum Leben wichtig sind. Ich vertraue nun darauf, dass ich bei einer so gewaltigen Auswahl an Läden und einer hohen Angebotsbreite fündig werde… Ich bin gespannt, bei welchen Artikeln ich nicht drum herum komme meinen Mülleimer zu füttern und was sich leicht ersetzen lässt.
Vielleicht kann ich ja den ein oder anderen von euch zu einem nachhaltigeren Leben inspirieren.
Erstmal zu den Fakten:
Jeder Deutsche verursacht jährlich etwa 455 Kilogramm Müll. In ganz Deutschland sind es somit ca. 37,4 Mio. Tonnen. Und das allerwenigste davon wird recycled, besonders Rest- oder Verpackungsmüll. Trotz des steigenden Interesses für Umweltschutz in Deutschland, steigt die Müllproduktion immer weiter an.
Wie man an der Statistik von 2014 erkennen kann, ist Deutschland Europas Spitzenreiter was die Müllproduktion angeht. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Natürlich ist ein Grund dafür die hohe Einwohnerzahl in Deutschland: je mehr Einwohner, desto mehr Verpackungsmüll-Konsumenten. Jedoch frage ich mich trotzdem, warum gerade Deutschland bei der Minimierung der Müllproduktion so scheitert, da ebenfalls einwohnerstarke Länder wie z.B. das Vereinigte Königreich oder Frankreich, weniger Müll produzieren. Trotzdem sollte sich auch das noch viel weiter runterschrauben lassen.
Laut einer repräsentativen Umfrage (Quelle: pwc-Umfrage Februar 2018; 1000 Befragte) aus dem Jahr 2018 sehen 45% der Bundesbürger die Hersteller in der Verantwortung, die Verpackungsabfälle zu vermindern. 22% sind der Meinung, der Handel hätte die Verantwortung und 18% denken, es ist die Gesetzgebung. Nur 15% der Befragten sehen den Verbraucher in der Schuld.
Kein Wunder das sich bei der Produktion nichts ändert! Ich bin der Meinung, dass wenn die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Verpackungen – oder verpackungsfreien Produkten – ansteigen und dadurch weniger Umsatz bei verpackten Produkten gemacht werden würde, dann müsste sich auch die Produktion umstellen.