Der erste Tag startet schon mal verpackungsfrei. Hochmotiviert gehe ich mit einem Baumwollbeutel zum Bäcker, um Brot und Brötchen zu kaufen. Das klappt sowohl beim Bäcker als auch ein paar Tage später in einer Supermarktkette total problemlos.
Jedoch stehe ich nun vor dem nächsten Problem, da ich mein Frühstück nicht im unbelegten Zustand genießen möchte. Ich klappere also alle Bioläden in Halle ab und bin überrascht, dass selbst jedes Käsestück an der Käsetheke jeweils in Frischhaltefolie eingepackt ist. Von den anderen Produkten die ich auf mein Brot legen könnte, werde ich erst gar nicht anfangen.
Frustriert überlege ich nach einer Alternative. Auf dem Wochenmarkt (Marktplatz; Montag-Freitag, 9.00 – 18.00; Samstags, 9.00 – 14.00) werde ich schließlich fündig. Hier kann man Wurst und Aufstrich ohne Verpackung kaufen – jedoch muss man sich logischerweise dafür entsprechendes Equipment mitbringen. Also Tupperdosen, Tüten oder Beutel – je nachdem, was man kaufen möchte.
Mich hat es übrigens sehr gefreut, dass ich vor mir eine Kundin sah, die wie ich der Kassiererin ihre Tupperware entgegenhielt.
Ein Problem stellt jedoch die Butter dar, weil sie für mich essentiell mit zum Brot dazugehört. Da ich die Butter nirgendwo verpackungsfrei finde, entschließe ich mich, trotz meines Vorhabens sie im Biomarkt zu kaufen. Allerdings ist sie in recyclebares Pergamentpapier eingepackt.
Das Müll-Ergebnis eines für mich typischen Frühstücks ist nun: Papiermüll der Butter und die Frischhaltefolie des Käses habe ich auch auf dem Gewissen – egal ob die Verkäuferin einem das Plastik mitgibt oder nicht. Ich werde diese Woche also nicht beenden ohne Müll zu produzieren.
Bei warmen Mahlzeiten ist es einfacher. Jedenfalls wenn man gerne gesund isst, Fertiggerichte sind nunmal immer verpackt. Gemüse – und natürlich auch Obst – kann ich mühelos in Bioläden, Supermarktketten oder auf dem Markt kaufen. Eier gibt es ebenfalls im Biomarkt zum Selbsteinfüllen. Also reicht ein Eierkarton, den man immer wiederverwerten kann.
Aus den erstandenen Zutaten koche ich mir erstmal Kartoffeln, eine Paprika-Zuccini-Pfanne und Spiegeleier als Beilage. Wenn man scharf auf Fleisch ist, wird man beim Metzger oder auf dem Markt fündig.