Erster Studientag des ERZ: Exkursion zu den archäologischen Ausgrabungen Kloster Posa

Am 27.10.2021 führte ein Studientag interessierte Mitglieder des ERZ auf den Posaer Berg bei Zeitz im Burgenlandkreis. Holger Rode und Philipp Baumgarten präsentierten dort die aktuellen archäologischen Ausgrabungen zur Erforschung eines ehemaligen Benediktinerklosters und gaben spannende Einblicke in ihre spektakulären Entdeckungen, die sie mit den Mitgliedern des ERZ diskutierten.

Das Kloster Posa wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet, mit Benediktinermönchen aus Hirsau besetzt und reich ausgestattet. Ein aus dem Jahre 1659 erhaltener Grundriss der eindrucksvollen Klosteranlage belegt den großen bau- und kulturgeschichtlichen Rang. In nachreformatorischer Zeit verlor das Kloster jedoch an Bedeutung; heute sind fast alle Bauten der mittelalterlichen Anlage verschwunden, lediglich das ehemaligen Abtshaus aus dem 12. Jahrhundert und einige Kellergewölbe sind noch erhalten.

Durch die seit 2017 laufenden Grabungen konnte die Lage des Klosters präzise bestimmt werden. Unter der Leitung Holger Rodes wird seither mit ehrenamtlichen Helfer:innen und dank Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt die Grabungsfläche stetig erweitert. Die Apsis, die südliche Hälfte des Chores und Teile des Querhauses konnten dokumentiert werden. Derzeit graben die Archäologen im Bereich der ehemaligen Klausur. Mindestens zwei intakte Fußbodenhorizonte und das Sockelprofil vom Altar einer Kapelle am Ostflügel sowie mehrere Bestattungen, darunter eine Frau vor dem Altar der Kapelle, sind hier bisher freigelegt. Im kommenden Jahr sollen die Ausgrabungen fortgesetzt werden.

Der Studientag bildete nach der Pandemie den Auftakt zu weiteren Exkursionen des ERZ zu bedeutenden Orten des Mittelalters in der Region.

Holger Rode und Philipp Baumgarten präsentieren die aktuellen archäologischen Ausgrabungen in Posa. (Foto: ERZ/B. König 2021)