Um Aussagen über eine bestimmte Population treffen zu können (z.B. Bevölkerung Deutschlands, bestimmte Patientengruppen) wäre es optimal eine Vollerhebung durchzuführen, d.h. die gesamte Population zu befragen. Allerdings ist dies aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich. Daher legt man zunächst die Grundgesamtheit (Population), auf die sich die Studie beziehen soll, fest und trifft eine bestimmte Auswahl (auch: Stichprobe) nach genau definierten Ein- und Ausschlusskriterien. Bei der Auswahl der Stichprobe gibt es verschiedene Verfahren.
Zufallsstichprobe
Das Ziel jeder Stichprobengewinnung ist es, die Population, aus der die Stichprobe stammt, möglichst genau wiederzugeben: D.h. die Stichprobe soll repräsentativ sein. Damit dies gelingt muss die Stichprobe hinreichend groß sein und die Wahrscheinlichkeit, für die Stichprobe ausgewählt zu werden, muss für alle Probanden gleich sein. Man spricht dann von einer Zufallsstichprobe (probabilistische Stichprobe). Die Gefahr bei dieser Form der Stichprobenziehung ist die Nicht-Teilnahme von zufällig ausgewählten Probanden. In diesem Fall dürfen diese nicht willkürlich vom Untersuchungsleiter ersetzt werden, sondern es muss eine erneute Zufallsauswahl stattfinden.
Klumpenstichprobe
Hierbei werden nicht einzelne Personen, sondern natürliche Gruppen von Probanden (=Klumpen) per Zufall gezogen. Die ausgewählten Klumpen werden dann vollständig untersucht (z.B. alle Einwohner eines bestimmten Stadtteils).
Mehrstufige Stichprobe (auch: geschichtete Stichprobe)
Bei diesem Verfahren wird die Population zunächst nach einem Merkmal geschichtet, von dem bekannt ist, dass es mit dem zu messenden Merkmal zusammenhängt. Beispiel: Will man Aussagen über die Zufriedenheit von Patienten in deutschen Kliniken machen, so empfiehlt es sich, schon vorher Untergruppen (nach Bundesland, Träger, Größe des Hauses etc.) zu bilden um dann in diesen Untergruppen einzelne Krankenhäuser bzw. Patienten streng zufällig für eine Befragung auszuwählen.
Quotenstichprobe
Bei der Quotenstichprobe (nicht probabilistische Stichprobe) wird die Repräsentativität nicht durch den Zufall, sondern durch eine kontrollierte Auswahl von Probanden gewährleistet. Hierbei werden die prozentualen Anteile (Quoten) untersuchungsrelevanter Merkmalskategorien (z.B. Anteil Männer/Frauen oder Altersgruppen) in der Stichprobe verwirklicht. Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass dem Untersucher überlassen bleibt, wie er die Probanden innerhalb dieser Quote gewinnt. Dadurch handelt es sich nicht mehr um eine echte Zufallsstichprobe und die Ergebnisse können – durch den Einfluss des Untersuchers – verzerrt werden.