Hallo Thimo, ein paar Fragen an dich und deine Promotion am Institut für Medizinische Soziologie
Wie kam der Kontakt zu unserem Institut zustande und wie kam es zur Promotion in der Medizinischen Soziologie?
Während des vorklinischen Studienabschnitts haben mir die Seminare in der medizinischen Soziologie mit am meisten Spaß gemacht und sind mir deswegen auch positiv in Erinnerung geblieben. Mir wurde auch schon früh im Studium klar, dass ich gerne das Abenteuer Promotion angehen möchte. In einem Seminar im 4. Semester erwähnte Astrid Fink, meine damalige Seminarleiterin, dass man auch bei ihnen im Institut promovieren könne. Das war der Grund für mich, als im 5. Semester erstmals Zeit dafür war sich damit näher zu beschäftigen, bei ihr anzufragen, ob eine Promotion immer noch möglich wäre. Erfreulicherweise wurde meine Anfrage bejaht. Schon das erste Treffen empfand ich als ausgesprochen hilfreich. Mir wurden die verschiedenen Möglichkeiten einer Doktorarbeit vorgestellt und Tipps und Internetseiten für eine erste Literaturrecherche gegeben. Äußerst positiv war meiner Meinung nach, dass man sich selber ein Thema überlegen konnte und hier deutlich mehr Freiraum hat, als zum Beispiel in manchen klinischen Fächern. So konnte die Themensuche für mich beginnen.
Was ist das Thema und die Art deiner Promotion?
In meiner Arbeit geht es darum wie soziale Ungleichheiten den Behandlungs-und Versorgungsverlauf von Patienten mit Diabetes Typ-2 beeinflussen. Dabei geht es auch um die Inanspruchnahme und die wahrgenommene Qualität der Versorgung aus Sicht der Patienten. Zusätzlich stehen die subjektiven Erwartungen und Wünsche an das Gesundheitssystem für eine bessere Versorgung im Fokus der Analyse. Dafür wurden semistrukturierte Interviews durchgeführt, die die Erfassung der Krankheitsgeschichte der Patienten zum Ziel haben. Mit Hilfe der Framework-Analyse, einer international gerne benutzten, jedoch in Deutschland bis jetzt selten gebrauchten qualitativen Inhaltsanalysemethode, sollen die 19 Interviews ausgewertet werden. Eine qualitative Herangehensweise wurde gewählt, da man so die ganze Komplexität der Versorgung von Diabetes Typ-2 Patienten, insbesondere bezogen auf den einzelnen Patienten, untersuchen kann.
Wie gestaltet sich der Ablauf der Promotion?
Am Anfang stand der Prozess der Themenfindung, den man nicht unterschätzen sollte. Damit habe ich mich schon etwas schwer getan. Es ergab sich dann für mich die Möglichkeit, ein zuvor bearbeitetes Thema des Instituts nochmals neu auswerten zu können. Die Möglichkeit eine qualitative Inhaltsanalyse durchzuführen, empfinde ich als sehr interessant, jedoch manchmal neben dem Studium, aufgrund anderer universitärer Verpflichtungen, auch anspruchsvoll. Hier ist ein gutes Zeitmanagement wichtig, was aber meiner Meinung nach zum Promotionsprozess dazu gehört. Von Bedeutung ist auch sich in schwierigeren Phasen zu motivieren weiter zu machen, denn es ist umso schöner, nach getaner Arbeit kleine Ergebnisse beobachten zu können. Sehr hilfreich ist es, dass man jederzeit ins Institut gehen kann, um sich dort Hilfestellungen zu holen. Dies ist besonders wichtig, da wahrscheinlich jeder zum erstmaligen wissenschaftlichen Arbeiten, ständig neue Fragen hat.
FAZIT: Wer Betreuer sucht, die sich bei Fragen Zeit nehmen und immer zur Verfügung stehen, ist hier am Institut an der richtigen Adresse. Das Thema ist frei wählbar, was zusätzlich motiviert.
TIPP: Immer versuchen am Ball zu bleiben, damit man gedanklich im Thema bleibt.