Kommen Ihnen folgende
Denk- oder Sprachmuster bekannt vor?
Wenn ich das Studium abgeschlossen habe, dann …
Wenn ich soundsoviel Geld verdiene, dann …
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, dann …
Wenn mein Schreibtisch perfekt aufgeräumt ist, dann …
Ich kenne das auch. Als mein Mann noch lebte, haben wir manchmal darüber gesprochen, was wir machen oder wohin wir reisen wollen, wenn wir beide im Ruhestand sind. Es kann auch in viel kleinerem Rahmen passieren, indem man zum Beispiel genug Schlaf, leckeres Essen, einen besonderen Urlaub oder Zeit für ein Hobby auf später verschiebt. „Wenn erst …, dann …“
Die Auswirkungen müssen gar nicht dramatisch sein. Dass man etwas auf später verschiebt und dann gar nicht mehr machen kann, ist vielleicht die Ausnahme. Aber es hat mich nachdenklich gemacht. Was ist da noch alles, was ich auf später verschiebe? Was verschieben Sie auf später und warum?
Was ist da, wovon Sie denken, dass Sie es erst unter gewissen Bedingungen haben oder machen können? Und was würde sich verändern, wenn Sie handeln würden, als ob die Bedingungen schon erfüllt wären?
Wie wäre es, wenn Sie strukturiert arbeiten würden, obwohl der Schreibtisch noch nicht perfekt aufgeräumt ist? Wie wäre es, wenn Sie sich genug Schlaf, einen besonderen Urlaub oder ein schönes Hobby gönnen würden, obwohl Sie noch nicht alle beruflichen Ziele erreicht haben? Wie wäre es, wenn Sie freundlich zu sich selbst wären? Jetzt gleich, und nicht erst dann, wenn Sie denken, dass Sie es verdient haben?
Ich übe das mit dem Stichwort „als ob“. Wenn ich mich dabei ertappe, etwas aufzuschieben, dann frage ich mich, warum ich nicht jetzt schon so tun kann, „als ob“. Häufig stellt sich heraus, dass die Bedingung gar nicht nötig ist.
Wo können Sie so tun, als ob?