Angst

Angst ist ein großes Wort. Wann verwenden Sie es? Oder sprechen Sie von Furcht? Differenzieren Sie?

Mir begegnet das Wort meistens in Verbindung mit Prüfungen. Prüfungsangst, ganz konkret und auch so bezeichnet, manche Studis sprechen von Stress oder Nervosität. Manche verwenden das Wort Panik. Mir ist nicht immer klar, ob die Verwendung starker Wörter hilfreich ist oder ob sie auch dazu führen kann, das Gefühl zu vergrößern. Vielleicht stimmt beides, und hier möchte ich Fragen stellen, die helfen und zur Klärung beitragen können.

Falls Sie Wörter wie Angst oder Panik verwenden – passiert das bewusst? Denken Sie über verschiedene Möglichkeiten der Formulierung nach und landen dann ganz bewusst bei Angst oder Panik? Was genau löst Angst oder Panik aus? Ist es ein diffuser Zustand, oder ein plötzlich auftretendes Gefühl? Was für Auslöser sind Ihnen schon aufgefallen? Was hilft? Was davon kann bewusst eingesetzt werden, vielleicht sogar während einer Situation, die Angst oder Panik auslöst? Inwiefern könnten Sie sich vor einer solchen Situation zu dem Gefühl hinwenden, ganz bewusst in der Erwartung, dass da gleich Angst oder Panik kommt und dass Sie das aushalten können? Was verändert sich, wenn Sie sich vorher innerlich sagen „Das, was jetzt kommt, kenne ich. Mir ist das Gefühl der Angst vertraut, und ich kann damit umgehen.“ Woran merken Sie, dass es ok ist, trotzdem weiterzumachen? Wann ist es eine gute Idee, aus der Situation rauszugehen? Und wie sprechen Sie mit sich selbst, wenn Sie Angst haben? Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Jedes Auftreten von Angst ist eine Gelegenheit, damit umzugehen und mutig zu sein. Mutig sein kann dann für verschiedene Menschen verschieden aussehen.

Falls Sie Wörter wie Stress oder Nervosität verwenden – warum? Wie könnten Sie das differenzierter beschreiben? Wie genau fühlt sich der Stress an, wie macht er sich z. B. körperlich bemerkbar? Was passiert, wenn Sie sich hinwenden und dem Stress oder der Nervosität begegnen mit „Ja, ich weiß, was gleich kommt, das kenne ich schon. Das passiert, weil mir wichtig ist, was gleich passiert. Ich möchte eine gute Prüfung machen. Ich möchte zeigen, was ich gelernt habe.“ Können Sie aus dem Gefühl von Stress oder Nervosität vielleicht sogar Energie ziehen?

Falls Sie unsicher sind, welche Sprache Sie verwenden möchten – warum? Es kann hilfreich und befriedigend sein, die richtigen Wörter für die eigene Gefühlslage zu finden. Suchen Sie, bis es sich stimmig anfühlt! Und was passiert dann? Werden die Gefühle größer, wird der Umgang schwieriger? Oder hilft die klare Benennung? Wann ist ein guter Moment, um sich bewusst zu dem Gefühl hinzuwenden und zu gucken, woher das eigentlich kommt und ob es „ganz gewöhnliche Nervosität“ ist, mit der Sie umgehen können, oder ob Sie Unterstützung brauchen?

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