Baustelle

Finden Sie To-Do-Listen hilfreich, weil sie Ihnen einen konkreten Überblick geben, was zu tun ist?
Oder finden Sie solche Listen ganz schlimm und sie verursachen Stress, weil Sie plötzlich sehen, was alles zu tun ist und sich das nach „zu viel“ anfühlt?

Diese verschiedenen Gefühlslagen gibt es auch bei anderen Themen, und mich hat der Effekt überrascht. Für mich bringt es so viel Klarheit und ist so hilfreich, wenn ich Dinge aufgeschrieben sehe und mir einen Überblick verschaffen kann, dass ich nicht auf die Idee gekommen wäre, dass es genau den umgekehrten Effekt haben kann und alles schlimmer macht.

Besonders krass kann dieser Effekt sein, wenn es um die innere Arbeit geht:
Wunde Punkte, Baustellen, Konflikte, Themen, bei denen es knirscht, aber es ist noch nicht klar, warum. Mir hilft es, wenn ich weiß, was da alles noch zu tun ist, und wenn ich bei Gelegenheit, mit der richtigen Person oder auch allein, eins der Themen hervorholen und besprechen oder neu durchdenken kann. Aber so eine innere Inventur kann auch abschreckend wirken oder Angst machen, nach dem Motto „Ich bin ja eine riesige Baustelle!“.

Ja genau. Ich bin eine riesige Baustelle.
Wenn ich weiß, wo die Schäden am größten sind oder wo etwas nur notdürftig geflickt wurde, dann kann ich dort aufpassen, einen Helm tragen oder auch gewisse Bereiche vorübergehend absperren. Das finde ich einfacher und weniger überwältigend, als wenn ich keinen Überblick habe und ständig befürchten muss, dass ich stolpere, stürze oder mir etwas auf den Kopf fällt.

In welchem Team sind Sie?
Team To-Do-Liste, Inventur, Baustelle mit Warnhinweisen?
Oder möchten Sie das lieber alles (noch) nicht so genau wissen und lieber nach und nach ganz vorsichtig anschauen?
Wo ist der Raum dazwischen?

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