Affirmationen

Das englische Wort „prompt“ bedeutet u.a. so etwas wie Aufforderung, Denkanstoß, Impuls. Beim Schreiben können ein Satz, Satzanfang oder eine Frage diese Funktion erfüllen, so dass man ausgehend davon anfängt zu schreiben. Daraus kann das freies Schreiben werden, mit immer neuen Assoziationen und Abschweifungen, oder man benutzt „prompts“ als Werkzeuge für ganz konkrete Schreibarbeiten, indem man sich von einem zum nächsten hangelt und so Stück für Stück konkrete Fragestellungen schriftlich bearbeitet.

Affirmationen spielen eine ähnliche Rolle, wenn es um Gedanken geht. Natürlich kann ich auch „promts“ benutzen und dann halt nachdenken, anstatt zu schreiben, aber das wird schnell sehr ausufernd und komplex und ich hab dann immer das Bedürfnis, etwas zu schreiben und damit festzuhalten. Flüchtige Gedanken kann ich manchmal hinterher nicht mehr einfangen, und das ist schade, wenn ich das Gefühl habe, auf etwas gestoßen zu sein, was ich gern weiter vertiefen möchte. Affirmationen funktionieren da besser, weil sie sehr fokussiert sind und ich sofort intuitiv darauf reagiere. Die Idee dabei ist, einen einzelnen kurzen Satz zu formulieren, ihn mehrmals innerlich zu wiederholen und dann nachzuspüren, was passiert. Fühlt der Satz sich wahr an?
Richtig? Stimmig?
Oder irgendwie zwiespältig?
Baut sich sogar ein innerer Widerstand auf?

Mit Affirmationen bin ich seit vielen Jahren immer mal wieder in Kontakt gekommen, zuletzt in Kombination mit Yoga. Je nach Stil kann man Yoga gut mit Meditationsübungen kombinieren, und das funktioniert bei mir super mit Affirmationen. Auf diese Weise konnte ich endlich (!) eine Meditationspraxis etablieren, meistens mit zwei kurzen Meditationssitzungen am Tag. Die Affirmationen geben Denkanstöße, und man kann sie zum Beispiel prima gezielt aussuchen zu einem Thema, das gerade aktuell ist. Auch allgemeine Sätze funktionieren gut, zum Beispiel um in den Tag zu starten oder vor dem Schlafengehen. Es ist erstaunlich, wie viel ein Satz wie „Ich habe heute genug getan.“ dazu beitragen kann, abends zur Ruhe zu kommen. Morgens mag ich Sätze wie „Ich bin ausgeruht und energiegeladen.“, „Ich bin motiviert für meine Aufgaben.“ oder auch „Ich bin voller Kreativität.“

Ansonsten probiere ich anlassgebunden einfach aus, was funktioniert. Das kann Wunder wirken vor anstrengenden Sitzungen, einem schwierigen Gespräch, bei Nervosität, oder einfach am Ende eines langen Tages, an dem irgendwie nichts so wie geplant lief. Na, sind Sie neugierig geworden?

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