Hier ist das Zitat:
„Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was du ausstrahlst, ziehst du an.“
Was ich denke, das bin ich.
Was könnte dieser Satz bedeuten?
Was ich bin, ist schwierig zu greifen. Sind meine Eigenschaften gemeint?
Meine Stimmung?
Meine wesentlichen Charakterzüge?
Vielleicht kann mein Verhalten ein erster Anhaltspunkt sein.
Wo zeigt sich also, wie mein Denken über mich selbst mein Verhalten beeinflusst?
Ein Gedankenexperiment:
Wenn ich denke, dass ich nicht genug weiß, dann trete ich vielleicht unsicher auf oder übertrieben selbstsicher, um zu kompensieren. Dabei geht es um „nicht genug“. Denn es wäre ok, zu denken, dass ich nicht alles weiß. Insofern kann ich den nicht so hilfreichen Gedanken „Ich weiß nicht genug, um …“ umwandeln in „Ich weiß darüber noch nicht viel, und ich möchte mehr darueber lernen. Wie kann das gehen? Wo lerne ich das, von wem,… ?“ Mein Verhalten würde sich dann auch ändern, denn ich könnte einfach zugeben, dass ich nicht alles weiß, vielleicht noch nicht einmal genug für die konkrete Aufgabe, die anliegt, aber das ist ok. Ich möchte mehr wissen, ich möchte lernen.
Was ich bin, strahle ich aus. Auch hier finde ich wieder schwierig zu greifen, was ich bin, aber mein Denken über mich selbst und mein Verhalten beeinflussen, was ich ausstrahle. So viel finde ich klar.
Außerdem können wir einzelne Eigenschaften als Ausgangspunkt nehmen.
Also noch ein Gedankenexperiment:
Wenn ich zum Beispiel geizig bin oder mich zumindest oft geizig verhalte, dann strahle ich aus, dass ich mir (und anderen?) nicht viel gönne, dass mir manche Dinge nicht viel Geld wert sind, dass ich Sorge habe, in Zukunft nicht genug Geld zu haben. Sorgsam und umsichtig mit Geld umzugehen und es nicht zu verschwenden (was auch immer das heißt), würde schon eine andere Ausstrahlung erzeugen. Ich bin damit aufgewachsen, dass Sparsamkeit eine Tugend ist, viele Menschen nehmen sowas erst mal positiv wahr. Aber inzwischen empfinde ich das als zwiespältig. Grosszügig Geld auszugeben kann so wahrgenommen werden, dass ich mir gern etwas gönne, mich verwöhne, gern Geschenke mache, gern anderen Menschen helfe, die nicht so viel haben. Es könnte auf manche Menschen aber auch verschwenderisch wirken oder so, als würde ich etwas kompensieren. Soll mit viel Geld Aufmerksamkeit erkauft werden? Freundschaft? Wird durch Konsum etwas ausgeglichen, ein Mangel an anderer Stelle?
Und dann spielt auch noch eine Rolle, wofür das Geld ausgegeben wird und wie sichtbar das überhaupt ist, welche Teile meiner Ausstrahlung also berührt werden. Vielleicht trage ich teure Kleidung, sehe immer auffällig erholt aus, gepflegt, vielleicht habe ich auch nur den entspannten Gesichtsausdruck einer Person, die sich am Ende des Monats keine Sorgen um die nächste Rechnung machen muss. (Für mich ist das schon Reichtum.)
Was fällt Ihnen dazu noch ein, was für Gedankenexperimente möchten Sie machen?
Und dann ist da ja noch der dritte Satz.
Was ich ausstrahle, ziehe ich an.
Was könnte das bedeuten?
Was für Gedankenexperimente passen dazu?
Damit lasse ich Sie jetzt allein. Viel Spaß dabei, während ich mich für das nächste Zitat für den nächsten Text entscheide.