Wie viele aktive wissenschaftliche Kooperationen haben Sie gerade?
Mit wie vielen Menschen, in wie vielen unterschiedlichen Projekten?
Wie sind die jeweils entstanden, was ist Ihre Rolle?
Sind sie langfristig angelegt?
Wo ist das Ende eines aktuellen Projekts in Sicht?
Wie werden Sie entscheiden, ob und wie das weitergeht?
Viele dieser Fragen habe ich mir in letzter Zeit gestellt. Über manche habe ich auch mit Kolleg*innen gesprochen und dabei festgestellt, dass einige gar nicht einfach so aufzählen können, was sie alles machen und mit wem. Darüber müssen sie richtig lange nachdenken. Faszinierend finde ich dabei die große Bandbreite an Kooperationsformen, je nach akademischem Alter, Fachkultur, aktueller beruflicher Position und Persönlichkeit.
Warum funktionieren manche Kooperationen so gut, manche dagegen, die irgendwie „kanonisch“ wirken, nicht? Und warum tun sich manche so schwer damit, zu verstehen, dass fachliche oder räumliche Nähe kein Garant für eine gelingende Kooperation sind? Ich bleibe mal kurz bei mir. Bei manchen Menschen und bei manchen Themen habe ich sofort gedacht: Super, da klickt was, bestimmt ergibt sich daraus ein spannendes Projekt.
Und es geschah … nichts.
Oder ich werde angesprochen von Leuten, die ich immer wieder auf Konferenzen treffe, und wir mögen gegenseitig unsere Vorträge, aber ich spüre, dass das als Grundlage für eine Zusammenarbeit nicht ausreicht. Da muss ein Thema sein, ein Problem, eine Frage, irgendwas, auf das die andere(n) Person(en) und ich mit vergleichbarer Faszination starren, so dass wir plötzlich denken: Los, wir machen das jetzt.
Gleichzeitig ist mir bewusst, dass es manchmal anders läuft. Da treffen sich zwei, drei Leute, finden sich sympathisch, haben ähnliche Forschungsinteressen und überlegen: Woran könnten wir zusammen arbeiten? Manche Teams finden so zusammen, und das klappt super. Eine wirkliche Koryphäe in meinem Forschungsgebiet hat mir zum Thema „neue Kooperation“ mal folgenden Hinweis gegeben: „It would be especially helpful if the two of you are good friends.“ Ja, es ist ein großes Glück, wenn es mehr als Zusammenarbeit ist, sondern eine kollegiale Freundschaft.
Mir ist erst durch das Nachdenken über die eingangs gestellten Fragen und auch darüber, zu welchen Kooperationen es eben gerade nicht kam, klargeworden, dass es diese unterschiedlichen Wege gibt und dass ich unvoreingenommen bleiben möchte bei der Frage, was wie gut funktioniert. An mir selbst merke ich, dass da viel Persönliches dahintersteckt. Vielleicht gibt es bei mir ein Muster, und vielleicht bleibt das so oder so ähnlich. Andere haben vielleicht andere Muster oder sind sehr flexibel. Generell ist der Wunsch nach Zusammenarbeit unterschiedlich stark ausgeprägt, und es ärgert mich, dass im Bereich der Drittmittelfinanzierung immer stärker hin zu Verbünden argumentiert wird, obwohl längst nicht alle sich bei dieser Art der Zusammenarbeit wohlfühlen. Manche arbeiten gern allein, oder in sehr kleinen Teams, sind da nicht sehr flexibel, und machen großartige Forschung. Die sollen dann bitte genau das machen, weil sie das offensichtlich sehr gut können. Niemand sollte sie in große Verbünde oder zu gewissen Themen drängen.
Wie bereits angedeutet habe ich nicht nur über die wunderbaren Kooperatonen nachgedacht, die ich schon hatte oder immer noch habe und für die ich sehr dankbar bin, sondern auch über die, die nie zustande kamen, oder die, die ich nicht fortsetzen möchte. Dabei habe ich viel über mich gelernt, und daher lade ich Sie ein, bei den Fragen anzuknüpfen, mit denen wir angefangen haben.
Welche Kooperationen möchten Sie nicht fortsetzen und warum?
Was müssen Menschen mitbringen, damit die Zusammenarbeit gut funktioniert?
Was muss ein Thema mitbringen, damit Sie Lust haben, dazu eine Kooperation zu starten?
Wie müssen die Rahmenbedingungen sein?
Was sind Hinderungsgründe?
Was sind schlechte Rahmenbedingungen?
Woran sind schon Kooperationen gescheitert?
Wie Salomo in Prediger 4:9-12 schrieb: „Zwei sind besser als einer, denn sie haben einen guten Lohn für ihre Arbeit: Wenn einer von ihnen fällt, kann einer dem anderen aufhelfen. Aber Mitleid mit dem, der fällt und keinen hat.“ einer, der ihnen aufhilft.“ Ähnlich wie Partnerschaften, die im Artikel untersucht werden, erfordern biblische Partnerschaften Kompatibilität, gemeinsame Ziele sowie gegenseitige Fürsorge und Unterstützung. Ohne diese Elemente wird die Zusammenarbeit schwierig. Der Umgang mit akademischen Partnerschaften mit Weisheit und Geduld, wie die Bibel empfiehlt, kann zu Synergien führen, die weitaus größere Forschungsergebnisse hervorbringen, als es eine einzelne Person allein schaffen könnte.