Aufgeben, loslassen, weitermachen?

Ja, der Zeitpunkt passt irgendwie zum neuen Jahr und zu guten Vorsätzen.
Aber daher kommt das Thema nicht.
Fangen wir mal so an:
Haben Sie als Kind gelernt, ein Instrument zu spielen?
Oder haben Sie eine Sportart intensiv verfolgt?

Haben Sie Kinder und denken, dass die ein Instrument spielen sollen oder sich bei einer Sportart „ernsthaft“ engagieren sollen? Mal abgesehen davon, dass das auch eine finanzielle Frage ist – warum möchten Sie das?

Ich habe dazu schon ganz unterschiedliche Haltungen wahrgenommen. Mal sollen die Kinder einfach selbst gucken, was ihnen Spaß macht, und wieder aufhören, wenn es ihnen nicht mehr gefällt. Mal sollen die Kinder möglichst viel ausprobieren, mal sollen sie sich entscheiden und dann dabei bleiben. Interessant wird es, wenn es um Geld oder großen zeitlichen Aufwand geht. Sobald teure Ausrüstung im Spiel ist, es Unterricht gibt, der teuer ist, oder man zum Beispiel weite Fahrten zu Wettbewerben, Auftritten etc. organisieren muss, wird es ernst.
Wie viel Einsatz ist nötig?
Wann schlägt Ernst in Verbissenheit um?
Wer oder was muss vielleicht zurückstecken für ein intensives Hobby?


Und am anderen Ende des Spektrums fängt ein Kind vielleicht immer wieder neue Dinge an, ist kurz begeistert, und hört aber gleich wieder auf, wenn etwas unangenehm wird, oder anstrengend, oder sobald mal etwas nicht auf Anhieb klappt.

Wie ist das bei Ihnen selbst?
Wie war es in der Kindheit und Jugend, wie ist es jetzt?
Wann strengen Sie sich an, wann entsteht Ehrgeiz, wann nicht?
Wann geben Sie auf?
Wann arbeiten Sie in Richtung Ihrer Erwartungen und nehmen Anstrengung und Misserfolge in Kauf, und wann senken Sie die Erwartungen so lange, bis das Ergebnis dazu passt?

Wenn Zeit und Geld es zulassen, dann liegt für mich auf der Hand, dass es toll für Kinder ist, Sportarten auszuprobieren, Musik, Kunst, Handwerkliches, Theater, am besten allein und in Gruppen. Das macht mehr und tiefere kulturelle Teilhabe möglich, erweitert den Horizont, fördert Interessen und Talente zutag (und das Gegenteil davon) und hilft den Kindern, etwas über sich zu lernen. Und den Erwachsenen auch.

Manchmal sehe ich noch positive Effekte darüber hinaus. Wo kann ein Kind lernen, als Teil einer Gruppe dazu beizutragen, dass Musik entsteht oder ein kreativ gestalteter Raum oder ein Möbelstück oder ein Blumenbeet oder ein Computerprogramm?
Wo lernt es, Verantwortung für den eigenen Beitrag und für die Gruppe zu übernehmen?
Wo lernt es sportliches Verhalten im besten Sinne?
Gewinnen, Verlieren, sich anstrengen, besser werden?
Wo lernt es, Dinge allein zu versuchen, sich aber auch helfen zu lassen?
Manches lernt man beim Musizieren, Werkeln, Basteln oder im Sport besonders gut, nicht nur als Kind, sondern auch als „erwachsene“ Person.
Was haben Sie durch Hobbys darüber gelernt, wann Sie aufgeben oder loslassen und wann Sie weitermachen?

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