by Prof. Dr. Cornelia Denz (PTB Braunschweig)

Lise Meitner gehört durch ihre Entdeckung und Erklärung der Kernspaltung zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts. „Unsere Madame Curie“ nannte sie daher ihr Kollege Albert Einstein, und verweist damit gleichzeitig auf eine Zeit, in der Frauen in der Physik rar waren und an vielen Fronten um Anerkennung kämpfen mussten. Lise Meitner forschte unter diesen Bedingungen dennoch höchst erfolgreich, zunächst an der Universität, später am Kaiser-Wilhelm- Institut für Chemie in Berlin. Ihre herausragende Forschungskarriere wurde zu Beginn der NS-Herrschaft jäh unterbrochen und führte sie auf abenteuerlichem, beschwerlichem Weg in ein Leben im Exil in Schweden. Auch dort blieb Lise Meitner ihrem Lebensziel treu, ein „inhaltsreiches Leben“ zu führen: die Physik zu verstehen und bleibende wissenschaftliche Beiträge zu leisten.

Der Vortrag stellt Lise Meitner in verschiedenen Facetten vor, als Studentin, Physikerin, Abteilungsleiterin und Privatdozentin, aber auch als Kollegin und Freundin, und diskutiert aktuelle Bezüge zu Frauen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften heute.

by Hon.-Prof. Dr. Anette Vogt

HU Berlin & MPI für Wissenschaftsgeschichte

by Prof. Dr. Martina Erlemann

Department of Physics, Freie Universität Berlin

Dass das Geschlecht von Forschenden in der Physik den Karriereerfolg beeinflussen kann, auch wenn es eigentlich keine Rolle spielen sollte, ist hinlänglich bekannt. Allerdings können auch soziale Herkunft, Migrationshintergrund und weitere Diversitätskategorien Auswirkungen auf eine wissenschaftliche Karriere haben. Der Vortrag wird einige Forschungsbefunde aus der Gender- und Diversitätsforschung zur Physik vorstellen. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf Studien zu Arbeitsplatzkulturen in der Physik gelegt.