Heute abend zeigt der Fernsehsender ARTE eine Dokumentation von Torsten Körner über Gerhard Schröder: Proletarier von der Herkunft her („Der Junge aus dem Unterdorf“), aber auch Bundeskanzler, Ministerpräsident, Parteivorsitzender, Jusos-Chef, Rechtsanwalt, Lobbyist und vieles mehr. Joachim Käppner von der Süddeutschen Zeitung hat sich den Film angesehen und berichtet hier von seinen Eindrücken. Und hier gibt es den Film bereits jetzt (bzw. noch bis zum 12. August 2020) zu sehen.
„Gerhard Schröder – Schlage die Trommel“, Dokumentation von Torsten Körner, Arte, Dienstag, 14. Juli 2020, 21.45 Uhr, 53 Minuten.
Am 3. November 2020 finden in den Vereinigten Staaten Präsidentschaftswahlen statt. Zugleich wird das komplette Repräsentantenhaus sowie ein Drittel des Senats neu gewählt. Aus diesem Grund bietet die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e. V. Anfang September 2020 ein Lehrerseminar an, um auf diese Wahlen vorauszuschauen und mögliche Konsequenzen aus dem Wahlergebnis zu diskutieren. Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung sind hier zu finden. Aufgrund der Corona-Pandemie wird diese Veranstaltung in einem Onlineformat angeboten, so dass man nicht bei der Akademie vor Ort sein muss, sondern sich von jedem anderen Ort dazuschalten kann.
Seit dem 1. Juli 2020 hat die Bundesrepublik Deutschland für die nächsten sechs Monate die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union inne. Selten waren die Herausforderungen europäischer Politik vermutlich so groß wie in der derzeitigen Corona-Pandemie, selten waren wohl auch die Erwartungen an die Ratspräsidentschaft so groß wie in der derzeitigen Situation.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) hat aus diesem Grund ein Info Aktuell mit den wichtigsten Informationen zum Thema zusammengestellt. Wichtige Aspekte des Themas werden auch im aktuellen Podcast der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) aus Berlin diskutiert.
Auch in diesem Jahr veranstaltet die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz e. V. eine Summer School zu Grundlagen und aktuellen Herausforderungen amerikanischer Politik. Diese Summer School findet angesichts der Corona-Pandemie 2020 als On-Demand-Webinar statt. Im Zeitraum zwischen dem 27. Juli und dem 27. September 2020 werden für die Teilnehmer*innen jede Woche zwei Vorträge auf einer entsprechenden Webinar-Plattform zum Abruf bereitstehen.
Eine Pandemie mit mehr als 100.000 Toten, die schwerste Wirtschaftskrise seit der Great Depression in den 1930er Jahren und landesweite Proteste gegen Diskriminierung und Polizeigewalt – im Wahljahr 2020 befinden sich die USA im Ausnahmezustand. Die Krisen dominieren den Wahlkampf, und es ist mehr als deutlich, dass am 3. November 2020 eine Richtungsentscheidung ansteht: Gibt es eine weitere Amtszeit für Donald Trump oder wird Joe Biden neuer Präsident? Und welche Mehrheiten ergeben sich im Kongress?
Vor diesem Hintergrund
bietet die Summer School 2020 differenzierte Einblicke in Amerikas Politik
und Gesellschaft. Neben Themen, die derzeit besonders kontrovers
diskutiert werden – etwa die Situation am Arbeitsmarkt, die
Gesundheitskrise und die Black Lives Matter-Bewegung – sollen auch die
längerfristigen Trends und Entwicklungen in den Blick genommen werden.
Dazu zählen zum Beispiel die parteipolitische Polarisierung, die sich
quer durch die Politikfelder zieht, die Auseinandersetzung zwischen
Kongress und Präsident um Macht und Einfluss und die Frage, wie sich
bestimmte politische Prozesse, Normen und Traditionen in der Amtszeit von
Donald Trump verändert haben.
Im Bereich der politikwissenschaftlichen Transformationsforschung zählt der Iran zu den interessantesten und wissenschaftlich ertragreichsten Fallbeispielen. Der heute neu erschienenen Zeitung „Das Parlament“ liegt die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ)“ bei, welche sich rund um das Thema Iran dreht. Dabei stehen die Atomvereinbarung mit dem Iran und die bilateralen Beziehungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten ebenso im Mittelpunkt wie die Rolle des Irans im Nahen Osten sowie grundlegende Aspekte des politischen Systems des Irans. Das Heft ist im Volltext hier abrufbar.
Ausblick: das nächste APuZ-Heft erscheint am 2. Juni 2020 mit dem Titel „Europäische Baustellen“.
Das ZEIT-Magazin hat in seiner jüngsten Ausgabe vom 7. Mai 2020 eine schöne Fotostrecke („Die Rückseite der Geschichte“) über Produkte präsentiert, die für eine Zukunft gedacht waren, „die es nicht geben wird“. Für historische Ereignisse werden Souvenirs angefertigt, Reden geschrieben und Einladungen gedruckt, die sich dann als überflüssig erweisen, weil besagte Ereignisse nie stattfinden werden. Teil dieser Sammlung sind etwa die Einladungskarten zur Eröffnung des Berliner Flughafens BER im Mai 2012 (!), ein Plakat für die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen im Jahre 1940, eine „Trostanzeige“ der Firma Mercedes-Benz anlässlich des verlorenen WM-Finals von 2014 (das aber bekanntlich gewonnen wurde), die bestellten Uhren (7500 an der Zahl) für die Delegierten des geplanten Parteitages der SED im Jahre 1990 sowie ein Plakat für das Eishockey-Spiel zwischen den USA und der Sowjetunion am 29. Dezember 1991 (nur, dass sich die Sowjetunion wenige Tage zuvor aufgelöst hatte). Teil der Sammlung ist aber auch ein Sonderheft des politischen Nachrichtenmagazins Newsweek mit Hillary Clinton auf dem Cover („Madam President“), das zwar gedruckt, aufgrund ihrer Niederlage in der US-Präsidentschaftswahl von 2016 aber nie ausgeliefert wurde. Das Cover ist unser heutiges „Foto des Tages“.
Die aktuelle Corona-Pandemie haben die Autorinnen und Autoren (noch) nicht aufgreifen können, aber auch davon abgesehen bietet das neu erschienene, von Frank Bösch, Nicole Deitelhoff und Stefan Kroll herausgegebene „Handbuch Krisenforschung“ viel Lesestoff zum Thema Krisen. Neben mehreren Beiträgen, in denen der Krisenbegriff an sich thematisiert wird, werden im Folgenden unterschiedliche Krisen (Wirtschaft, Umwelt, Institutionen, Demokratie, etc.) beispielhaft aufgegriffen und diskutiert. Das Buch ist in unserer Fachbereichsbibliothek in einer elektronischen Version verfügbar. Details zu diesem Werk gibt es hier.
Am morgigen Montag erscheint die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), dieses Mal steht das Thema Menschenrechte im Fokus. Darin geht es unter anderem um eine Einführung in den internationalen Menschenrechtsschutz, um dessen Rolle und Bedeutung in Krisenzeiten, um den Zusammenhang von 75 Jahren Menschenrechten und den Vereinten Nationen sowie um aktuelle Überlegungen rund um die Universalität der Menschenrechte. Abrufbar ist das Heft bereits heute, und zwar hier.
Vieles ist anders in den gegenwärtigen Corona-Zeiten. So können zum Beispiel viele seit langem geplante Veranstaltungen nicht wie geplant stattfinden. Die Alternative: die Veranstaltung in den virtuellen Raum verlegen und per Livestream zu den Interessierten bringen. Genau das macht die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz mit einer Lesung des Autors und Journalisten Daniel C. Schmidt, der kürzlich ein Buch über die aktuelle politische Situation in den Vereinigten Staaten herausgebracht hat (zufällig liegt das Buch seit gestern auf meinem Schreibtisch…). Schmidt lebt seit 2016 in den USA und berichtet von dort unter anderem für die FAZ, ZEIT Online, die NZZ und den SPIEGEL. Die virtuelle Lesung findet statt am Donnerstag, den 23. April 2020 um 18 Uhr. Details zur Veranstaltung gibt es hier. Weitere Informationen zum Buch einschließlich einer Leseprobe sind hier zu finden.
Derzeit steht in der amerikanischen Politik wie in anderen Ländern und Regionen auch die Bewältigung der Corona-Krise im Mittelpunkt (hier ist zum Beispiel eine Rekonstruktion der Corona-Pandemie in den USA durch die Konrad-Adenauer-Stiftung nachzulesen). Jüngste Äußerungen von Präsident Donald Trump, er habe – insbesondere mit Blick auf die Rechte der einzelnen Bundesstaaten – als Präsident „total authority“ zu handeln (was von beiden Seiten des politischen Spektrums zurückgewiesen wurde), werfen interessante politikwissenschaftliche Fragestellungen auf. Als Trump ins Amt kam, titelte die New York Times „The president vs. the presidency“ (siehe unten): verändert das Amt des Präsidenten Donald Trump stärker als er das Amt verändert? Diese Frage berührt grundlegende Aspekte des amerikanischen politischen Systems wie die „checks and balances“, der Gewaltenteilung und der „separated institutions sharing power“ (Richard Neustadt). In einer umfangreichen Titelgeschichte für das Magazin The Atlantic beschreibt der Journalist George Packer genau dieses Verhältnis zwischen Struktur und Akteur, wie man politikwissenschaftlich formulieren könnte („The president is winning his war on American institutions“). Wie also hat Trump in den ersten drei Jahren seiner Präsidentschaft die amerikanische Regegierungsbürokratie verändert? Und sind diese Institutionen noch intakt, wenn Trump nach vier Jahren aus dem Amt scheiden sollte? Und wie sähen sie nach acht Jahren Donald Trump aus? George Packers Analyse kann hier nachgelesen werden. In eine ähnliche Richtung argumentierte übrigens vor einiger Zeit auch Michael Lewis in seinem Buch „Erhöhtes Risiko“ (mehr hier).