Soeben ist das von Norbert Kersting, Jörg Radtke und Sigrid Bahringhorst herausgegebene „Handbuch Digitalisierung und politische Beteiligung“ erschienen. Auf der Verlagsseite heißt es über das Buch: „Das Handbuch gibt einen breiten Überblick über den Forschungsstand und aktuelle Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung von Beteiligungsverfahren, -organisation und -praktiken durch öffentliche Einrichtungen, Zivilgesellschaft oder Privatwirtschaft. Interdisziplinär werden Perspektiven der Politik- und Sozialwissenschaften, Kommunikations- und Medienwissenschaften, Informatik sowie der Planungs- und Raumwissenschaften dargestellt.“
Über SpringerLink ist das Werk über unsere Universitätsbibliothek frei online abrufbar.
In unseren Veranstaltungen (und hier im Blog!) steht immer wieder auch die Architektur von Parlamenten im Fokus. In der vergangenen Woche gab es für mich die Gelegenheit, den Bundesrat am Leipziger Platz in Berlin im Rahmen einer Führung zu besuchen. Im Jahre 1904 als Parlamentsgebäude, nämlich als Sitz des Preußischen Staatsrates (dessen zeitweiliger Präsident in den 1920er Jahren ein gewisser Konrad Adenauer war), eingeweiht, diente es nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Sitz der Akademie der Wissenschaften der DDR. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude saniert und für den Bundesrat umgestaltet (Hintergründe zum Gebäude finden sich hier und hier). Fun fact: direkt neben dem heutigen Buindesratsgebäude entsteht derzeit ein Anbau, um der Platzprobleme der Zweiten Kammer Herr zu werden. Herzstück des Anbaus wird ein Besucherzentrum sein, das es in dieser Form im Bundesrat bislang nicht gibt. Nachfolgend einige fotografische Impressionen der Führung durch das Gebäude.
Die Pollytix Strategic Research GmbH, eine Agentur für forschungsbasierte Beratung (wie es auf ihrer Homepage heißt), bietet Studierenden ab April 2023 eine Praktikumsmöglichkeit im größeren Kontext der Meinungsforschung. Alle Informationen rund um das Praktikum und die Bewerbungsmodalitäten finden sich hier.
Schon im Jahre 2007 forderte die Hochschulrektorenkonferenz eine Anpassung der an bundesdeutschen Universitäten üblichen Vorlesungszeiten an den Standard, wie er aus vielen anderen Ländern bekannt ist: ein Herbst-/Wintersemester von Anfang September bis Weihnachten oder Januar sowie ein Frühlings-/Sommersemester von Anfang März bis Ende Juni. Neben der internationalen Komponente würden die Vorlesungszeiten auf diese Weise auch stärker mit den Schulferien in Deutschland harmonisiert werden, was Lehrenden und Studierenden mit (kleinen) Kindern entgegenkommen dürfte. Die Universität Mannheim praktiziert dieses Modell bereits seit längerem, nun hat auch die SPD-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen einen entsprechenden Plan vorgelegt. Der Wissenschaftsjournalist Jan-Martin Wiarda berichtet in seinem Blog über das Vorhaben, zu finden ist der Beitrag hier.
Soeben wurde bekannt, dass Oliver Haardt für sein Werk „Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des deutschen Kaiserreichs“ sowie Mechthild Roos für ihr Buch „The Parliamentary Roots of European Social Policy. Turning Talk into Power“ den diesjährigen Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages erhalten haben. Dies hat eine Jury des Parlamentes entschieden, der auch die frühere Professorin für Regierungslehre und Policyforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Frau Prof. Suzanne S. Schüttemeyer, angehört, entschieden hat. Details zum Buch von Haardt gibt es hier, ein Rezension des Werkes von Roos durch unsere Kollegin Jana Windwehr findet sich hier. Die entsprechende Pressemitteilung des Deutschen Bundestages ist hier nachzulesen. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert – ein Betrag, den sich die beiden Preisträger teilen werden. Aller Voraussicht nach am 10. Mai 2023 wird die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Preisverleihung vornehmen.
Der Bundesrat und Udo Lindenberg – das sind zwei Marken, die nicht sofort zusammengehen (wollen). Und doch ist es passiert: da die Freie und Hansestadt Hamburg derzeit (und noch mit zum 31. Oktober 2023) mit Bürgermeister Peter Tschentscher die Präsidentschaft des Bundesrates innehat, stellt der Panikrocker Lindenberg im Gebäude des Bundesrates am Leipziger Platz in Berlin seine selbstgemalten Bilder aus. Obwohl in Westfalen geboren, lebt Lindenberg (nach einem kurzen Intermezzo im Berliner Hotel Adlon) seit vielen Jahren im Hamburger Hotel Atlantic. Der Tagesspiegel hat die Ausstellung besucht und berichtet hier darüber. Auch auf den Internetseiten des Bundesrates findet sich ein ausführlicher Bericht.
In der in Kürze erscheinenden Ausgabe 1/2023 der in Halle ansässigen Zeitschrift für Parlamentsfragen findet sich eine (weitere) Analyse der US-amerikanischen Zwischenwahlen zum Kongress vom 8. November des vergangenen Jahres (frühere Analysen waren und sind bereits hier und hier zu finden). Neben den detaillierten Wahlergebnissen steht ein Blick auf die Zusammensetzung des aktuellen 118. Kongresses ebenso im Mittelpunkt wie die Frage, was im „Divided Government“ zwischen Demokraten und Republikanern in den nächsten beiden Jahren im politischen Washington zu erwarten ist. In nicht allzu ferner Zukunft sollte das Heft, das über diesen Beitrag hinaus noch weitere Artikel zur US-amerikanischen Politik umfasst, über unsere Universitätsbibliothek im Volltext online frei zugänglich sein.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt bietet das PW-Portal (Portal für Politikwissenschaft) einen Praktikumsplatz an. Die Details der Ausschreibung sind bei Interesse hier zu finden.
Soeben ist ein neues politikwissenschaftliches Lehrbuch von Lisa H. Anders und Dorothee Riese mit dem Titel „Politische Akteure und Institutionen in Deutschland“ erschienen. Dabei handelt es sich um eine prägnante und problemorientierte (und zugleich forschungsorientierte!) Einführung in das politische System der Bundesrepublik, die genau die beiden Untersuchungsaspekte in den Blick nimmt, die bei vielen politischen Prozessen und Entscheidungen zentral sind: lässt sich Politik vor allem durch die institutionelle, strukturelle Umwelt erklären oder doch eher durch das Handeln der entsprechend einschlägigen Akteure? Oder muss man beides zusammen denken, wie es Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf im Rahmen ihres akteurzentrierten Institutionalismus tun?
Das Buch ist ab sofort über SpringerLink im Volltext verfügbar.
Am heutigen Tage wird er stolze 90 Jahre alt: der Morbacher Bundestagsabgeordnete Jakob Maria Mierscheid (SPD). Sollte Ihnen sein Name wider Erwarten kein Begriff sein, so könnte es daran liegen, dass er sich im Berliner Parlamentsbetrieb ebenso rar macht wie in Talkshows und auf dem generellen bundesdeutschen Politikparkett. Tatsächlich handelt es sich bei ihm um einen rein fiktiven Abgeordneten, der es immerhin zu einer eigenen Brücke im Regierungsviertel geschafft hat und nach dem das berühmte „Mierscheidsche Gesetz“ geprägt wurde. Details zu Vita und Wirken Mierscheids gibt es bei Interesse hier. Aus Anlass seines 80. Geburtstages vor zehn Jahren hat Robert Birnbaum im Berliner Tagesspiegel Mierscheid herzlich gratuliert. Glückwünsche kamen heute auch vom Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich. Über seine eigene politische Tätigkeit berichtet Mierscheid eher unregelmäßig auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.