„Der Kandidat – das unbekannte Wesen“ – so lautete vor gut anderthalb Jahrzehnten die Überschrift eines Artikels zur Kandidatenaufstellung bei Bundestagswahlen. Seitdem hat sich einiges getan, vor allem weil das Institut für Parlamentarismusforschung (iParl) zur Bundestagswahl 2017 ein umfangreiches Forschungsprojekt auf die Beine gestellt hat, um herauszufinden, wer warum kandidatiert – und mit welchen Chancen. Während man in der Politikwissenschaft immer schon wusste, wer es in den Bundestag schaffte, galt dies für die Kandidatenkür an sich nur beschränkt. In einem umfangreichen Beitrag beschreibt Danny Schindler, Mitarbeiter des iParl und gelegentlicher Lehrbeauftragter an der MLU, die Planung, Durchführung und Ausführung dieses Projektes. Damit gibt er – über die inhaltlichen Befunde hinaus – zugleich tiefe Einblicke in die typischen Abläufe eines politikwissenschaftlichen Forschungsprojektes. Nachzulesen ist Schindlers Beitrag hier.
Innenpolitik
16. Jul 2020
Jobs: Referent/in für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gesucht
Im Rahmen einer Elternzeitvertretung ist für die Dauer der aktuellen Wahlperiode in der SPD-Fraktion des Thüringer Landtags in Erfurt die Stelle eines bzw. einer Referenten/in für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu besetzen. Bewerbungsdeadline ist der 31. August 2020. Alle Details gibt es hier.
14. Jul 2020
ARTE-Doku über Gerhard Schröder
Heute abend zeigt der Fernsehsender ARTE eine Dokumentation von Torsten Körner über Gerhard Schröder: Proletarier von der Herkunft her („Der Junge aus dem Unterdorf“), aber auch Bundeskanzler, Ministerpräsident, Parteivorsitzender, Jusos-Chef, Rechtsanwalt, Lobbyist und vieles mehr. Joachim Käppner von der Süddeutschen Zeitung hat sich den Film angesehen und berichtet hier von seinen Eindrücken. Und hier gibt es den Film bereits jetzt (bzw. noch bis zum 12. August 2020) zu sehen.
„Gerhard Schröder – Schlage die Trommel“, Dokumentation von Torsten Körner, Arte, Dienstag, 14. Juli 2020, 21.45 Uhr, 53 Minuten.
9. Jul 2020
Neuerscheinung: „Handbuch Demokratie“
Vor wenigen Tagen ist im Wochenschau-Verlag das „Handbuch Demokratie“ erschienen, in dem neben grundsätzlichen Erörterungen (direkte versus repräsentative Demokratie, parlamentarische versus präsidentielle Systeme, etc.) insbesondere das Demokratiemodell der Bundesrepublik Deutschland im Mittelpunkt steht. Seitens des Verlages heißt es: „Das Handbuch bietet eine umfassende politikwissenschaftliche Einordnung des Begriffs ‚Demokratie‘. Die Autor*innen gehen der Frage nach, was die Demokratie als politisches System auszeichnet. Dazu werden theoretische Grundlagen ebenso berücksichtigt wie aktuelle Herausforderungen. Was macht das Demokratiemodell der Bundesrepublik Deutschlands im Vergleich zu anderen Typen moderner Demokratien aus? Wie kann Demokratie aussehen – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Der Band ermöglicht das gezielte und systematische Erschließen einzelner Themenfelder mit Fokus auf zentralen Begriffen und Kernkonzepten.“ Zu den Autoren des Bandes zählen unter anderem Everhard Holtmann, Frank Decker, Andreas Kost, Uwe Jun, Marion Reiser und Wolfgang Merkel. Details zum Buch finden sich hier. Das Werk ist bereits für unsere Fachbereichsbibliothek bestellt.
5. Jul 2020
Neu erschienen: das Themenheft „Deutsche Einheit“ der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“
Das morgen neu erscheinende Heft 28-29/2020 der politikwissenschaftlichen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitschrift (APuZ)“ versammelt unter der Überschrift „Deutsche Einheit“ gleich mehrere Beiträge rund um den Mauerfall, die Wiedervereinigung sowie den deutsch-deutschen Transformationsprozess. Unter anderem beschäftigt sich Kerstin Brückweh, Privatdozentin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, mit dem vereinten Deutschland als zeithistorischem Forschungsgegenstand, der Berliner Soziologe Steffen Mau wagt eine Skizze zur ostdeutschen Soziopolitik („Der Osten als Problemzone?“), und der Zeithistoriker Edgar Wolfrum von der Universität Heidelberg erörtert das Ende der „alten“ Bundesrepublik. Neben einigen anderen Beiträgen schließlich stellt Daniel Kubiak vom Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin deutsch-deutsche Identitäten der Nachwendegeneration vor. Das gesamte APuZ-Heft ist hier abrufbar.
3. Jul 2020
Lektüretipp: „Parlamente und Pandemien“ (Tobias Kaiser)
Hat sich die repräsentative Demokratie in der Corona-Krise bewährt? Wie lässt sich die Rolle des Deutschen Bundestages in dieser Herausforderung bewerten? Eine erste Einschätzung liefert Tobias Kaiser, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl). In den Blick rückt er dabei u. a. den Umgang von Parlamenten mit Pandemien in den vergangenen 200 Jahren. Nachzulesen ist der Beitrag hier.