In unseren Seminaren rund um den Deutschen Bundestag, den amerikanischen Kongress oder die deutschen Landesparlamente berücksichtigen wir gerne bei Gelegenheit die jeweilige Parlamentsarchitektur und fragen, inwiefern sich (demokratische) Politik auch über die Architektur ausdrückt. Gleiches kann man für die Architektur von Regierungszentralen tun. Nun gibt es Pläne, das Bundeskanzleramt in Berlin um einen Erweiterungsbau zu ergänzen, der in letzter Zeit für so manche Diskussion gesorgt hat (siehe auch hier und hier). Oliver Weber widmet sich in der heutigen Ausgabe der ZEIT unter der Überschrift „Ab in die Präsidialrepublik“ diesem Thema und geht der Frage nach, inwieweit sich in dem Entwurf für den Erweiterungsbau das heutige politische System der Bundesrepublik bzw. diesbezügliche aktuelle politische Entwicklungen wiederfinden lassen. Online frei verfügbar ist der Beitrag hier.
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12. Feb 2021
„1000 und eine Macht“ – der Bundesrat schreibt Geschichte
Am heutigen Freitag kommt der Bundesrat zu seiner 1000. Sitzung zusammen. Anders als der Bundestag, der einzelne Wahlperioden kennt, handelt es sich beim Bundesrat um ein „ewiges Organ“, da er sich über die Landtagswahlen sowie die gegebenenfalls jeweils neu gebildeten Landesregierungen kontinuierlich erneuert. Daher werden seine Sitzungen seit der ersten Zusammenkunft am 7. September 1949 durchgezählt. Und heute steht die 1000. Sitzung auf dem Plan. Aus diesem Anlass wird die heutige Sitzung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet – er ist erst der zweite Bundespräsident, der in der Länderkammer eine Rede hält. Anschließend folgt die Behandlung von insgesamt 85 Vorlagen in 81 Tagesordnungspunkten. Hintergründe zum Thema finden sich unter der schönen Überschrift „1000 und eine Macht“ im Berliner Tagesspiegel sowie in der FAZ (Online-Zugang über unsere Unibibliothek).
14. Jun 2020
Lektüretipp: „Zweimal Deutschland, eine Geschichte“ von Petra Weber
Zur Geschichte der Bundesrepublik, aber auch zur Geschichte der DDR gibt es in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen eine Fülle an einschlägiger Literatur. Selten wurde eine integrierende Zusammenschau der Entwicklung in Ost und West versucht. Die Historikerin Petra Weber vom Münchener Institut für Zeitgeschichte hat genau dies versucht: in ihrem neuen Buch „Getrennt und doch vereint. Deutsch-deutsche Geschichte 1945-1989/90“ beschreibt sie die Entwicklung beider deutschen Staaten vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Wiedervereinigung. Eine ausführliche Rezension von Christoph Kleßmann, der selbst viele Bücher und Artikel zu diesem Thema beigesteuert hat und das Buch als „ein fulminantes Großwerk“ bezeichnet, fand sich vor einiger Zeit in der Süddeutschen Zeitung.
Petra Weber: Getrennt und doch vereint. Deutsch-deutsche Geschichte 1945-1989/90, Metropol-Verlag, Berlin 2020, 1292 Seiten, 49 Euro (E-Book: 35 Euro).
2. Mai 2020
Neuerscheinung: „Macht und Architektur“ von Michael Minkenberg
Immer wieder greifen wir in unseren Seminaren in den Lehrbereichen Regierungslehre und Systemanalyse Fragen von Macht und Architektur, von „politischer Ikonographie“ und von „demokratischer Architektur“ auf. Ein soeben neu erschienenes Buch des Politikwissenschaftlers Michael Minkenberg (Viadrina Frankfurt/Oder) geht diesen Fragen in systematischer Art und Weise nach. Nach einer ausführlichen Einführung in das Thema („Symbolisierung und Verköperung der Volksherrschaft im urbanen Raum: zur Problematik einer demokratischen Demokratie“) wendet sich Minkenberg konkreten Fallbeispielen zu. Im Kapitel „Alte Hauptstädte in alten Demokratien“ etwa geht es um die Hauptstädte Paris und London. Danach geht es im Kapitel „Alte Haupstädte im multiplen Regimekontext“ um Rom und Berlin sowie um deren „Schatten der Geschichte“. Um Washington DC und Brasilia dreht sich das sich anschließende Kapitel „Neue Hauptstädte in neuen Demokratien“. Schließlich werden in einem weiteren Abschnitt auch noch die Hauptstädte Ottawa und Canberra (ebenfalls mit „Neue Hauptstädte in neuen Demokratien“ betitelt) berücksichtigt. Das Buch wird in Kürze in unserer Universitätsbibliothek als Printexemplar verfügbar sein (der Zugriff via SpringerLink findet sich hier).
13. Apr 2020
Krimi-Tipp VIII: „The Late Show“
Der letzte Tipp in der Homeoffice-bedingten Krimiwoche ist Michael Connellys „The Late Show“. In Connellys Krimis, die inzwischen mehrere Dutzend zählen, steht die konkrete, alltägliche Polizeiarbeit des Los Angeles Police Department im Mittelpunkt. Die meisten Bände drehen sich um Detective Harry Bosch (fun fact: inzwischen sind die Bosch-Krimis mit Titus Welliver in der Hauptrolle verfilmt worden, Staffel sechs dieser überaus gelungenen Verfilmung ist in Deutschland ab dem 17. April 2020 auf Amazon zu sehen). In „Late Show“ führt Connelly eine neue Figur ein: Renée Ballard, die die Nachtschicht arbeitet. In ihrer Arbeit stößt sie auf zwei Fälle, die sich in derselben Nacht ereignen. Und Ballard beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Die deutschsprachige Ausgabe von „Late Show“ ist im Kampa-Verlag erschienen. Auf Twitter findet sich der Autor hier.
6. Apr 2020
Krimi-Tipp I: „Secret Service“
In Homeoffice-Zeiten darf die Lektüre – kurz vor Ostern – auch mal etwas leichter sein. Eine gute Möglichkeit, einen Krimi mit aktueller Politik zu verbinden, ist der Band „Secret Service“ von Tom Bradby, der kürzlich im Goldmann-Verlag erschienen ist. Bradby weiß, wovon er schreibt – nach mehreren Jahren als Korrespondent des englischen Privatsenders ITV in Irland und Südostasien präsentiert er heute als Anchorman die ITV-Nachrichtensendung News at Ten.
Im Mittelpunkt des Buches steht mit Kate Henderson eine „toughe Protagonistin“ (Klappentext), ihrens Zeichens Topagentin des britischen Geheimdienstes. Ihr aktueller Auftrag hat die „Sprengkraft einer Bombe“ (dito): es gibt zwei Kandidaten für das Amt des britischen Premierministers – einer von ihnen ist mutmaßlich ein russischer Spion. Es ist eines dieser Bücher, die man in einer Sitzung lesen will, weil man gespannt darauf wartet, wie die Auflösung des Falles aussieht. Jeder in Hendersons Umfeld – MitarbeiterInnen, Vorgesetzte, Minister und Staatssekretäre, ja sogar der eigene Ehemann – geraten unter Verdacht, der Maulwurf zu sein, der aus dem Innersten der Macht heraus an die Gegenseite berichtet. Details zum Buch finden sich hier.
P.S.: bis Ostern folgt jeden Tag ein weiterer Krimitipp. Stay tuned!
2. Apr 2020
Forschungsaufenthalt vor Ort in Washington D.C.: ein Erlebnisbericht
Der U. S. Kongress zählt zu den am besten erforschten Parlamenten der Welt. Und auch in unseren Lehrveranstaltungen im Lehrbereich Regierungslehre und Policyforschung an der MLU stehen Senat und Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten häufig im Mittelpunkt des Interesses. Mein Kollege Sebastian Hünermund ist – Corona-bedingt – vor wenigen Tagen vorzeitig von einem mehrwöchigen Forschungsaufenthalt in Washington D.C. zurückgekehrt. In den nächsten Absätzen berichtet er von seinen Erfahrungen während seines Aufenthaltes.
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