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US-Politik

23. Nov 2010

Einladung ins Weiße Haus

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Immer schon einmal davon geträumt, durch die ehrwürdigen Hallen des Weißen Hauses zu wandeln und gerade kein Geld für ein Flugticket nach Washington?? Ab sofort ist Ihnen zu helfen: in der letzten Woche ist eine interaktive Tour durch das Weiße Haus freigeschaltet worden. West Wing, Empfangssäle, Bibliothek – alles ist nur einen Mausklick entfernt.

Schauen Sie mal hier.

8. Nov 2010

Bush vs. Gore: Die Wahl, die nicht enden wollte

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Vor genau zehn Jahren, im November 2000, war die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten am Abend des Wahltags nicht vorbei, sondern begann erst so richtig, als alle Wahlzettel ausgezählt schienen. 36 Tage dauerte es schließlich, bis der Supreme Court der manuellen Nachzählung ein Ende bereitete und George W. Bush damit zum Präsidenten erklärte. 537 Stimmen fehlten letztendlich Al Gore, um die Wahlmänner des Bundesstaates Florida zu gewinnen und damit die gesamte Präsidentschaftswahl für sich zu entscheiden (bundesweit hatte er etwa 500.000 Stimmen mehr als sein Konkurrent auf sich vereinigen können, aber halt nicht ausreichend Wahlmänner im Electoral College). Über die Wahl sind diverse Bücher geschrieben worden, zum Beispiel das hier oder das hier, in der Welt am Sonntag vom Wochenende fasst Uwe Schmitt die Geschichten rund um diese Wahl zusammen. Sie finden den Artikel hier.

8. Nov 2010

Vor 50 Jahren: JFK wird Präsident

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Genau heute vor 50 Jahren ist John F. Kennedy zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden. Der Berliner Tagesspiegel nutzt die Gelegenheit und blickt in einem ausführlichen Artikel auf dieses Ereignis zurück. Sie finden den Artikel hier.

7. Nov 2010

Live in action: DJ Obama

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Zum Ende des Wochenendes präsentieren wir etwas leichtere Kost: auf Youtube gibt es ein schönes Video zu sehen, das US-Präsident Barack Obama mal nicht bei der Führung seiner Amtsgeschäfte zeigt, sondern als DJ-Rapper.

Viel Spaß!!

3. Nov 2010

Wer ist John Boehner?

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Er ist der neue starke Mann in Washington: der Republikaner John Boehner aus Ohio wird im Januar 2011, wenn der soeben neu gewählte US-Kongress erstmals zusammentritt, wohl zum Speaker, d.h. Parlamentspräsidenten des Repräsentantenhauses gewählt werden. Doch wer ist John Boehner, der bislang außerhalb des Zirkels der Polit-Experten in Washington nur wenigen ein Begriff ist?

Dietmar Ostermann porträtiert John Boehner in einem Artikel für die Franfurter Rundschau hier. Für Boehner könnte sich herausstellen, dass das Amt des Speakers angesichts der heterogenen Zusammensetzung der neuen republikanischen Fraktion vielleicht doch nicht so viel Spaß machen wird wie erwartet. Politico.com erklärt warum.

Nach nur vier Jahren scheidet damit die Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi aus dem Amt, auch wenn sie ihren Wahlkreis mit mehr als 80 Prozent der Stimmen erneut gewinnen konnte. Politico.com blickt hier auf den Aufstieg und Fall Pelosis zurück.

2. Nov 2010

US-Kongresswahl live

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Sie finden hier ab sofort und in unregelmäßigen Abständen News und Updates aus den weiten Welten der medialen Berichterstattung über die US-Kongresswahl.

21:37h: Das nennt man wohl Mega-Ebene: die Nachrichtenagentur AP berichtet darüber, wie sie in der Nacht über die US-Kongresswahl berichtet.

21:39h: Ein interessantes Phänomen in dieser Wahlkampfsaison: in mehreren Bundesstaaten sind in den Senatswahlen unabhängige Kandidaten (die so genannten Independents) so stark, dass sie gleich mehrfach den Einzug eines republikanischen Kandidaten in den Senat verhindern könnten und so eventuell den Demokraten ihre Mehrheit im Senat sichern helfen könnten. Lesen Sie hier, für welche Bundesstaaten das zutrifft.

21:43h: Morgen wird sich die ganze Welt fragen: who the hell is John Boehner? Lesen Sie morgen hier im Blog, wer John Boehner wirklich ist.:)

21:49h: Zu den Gewinnern der Wahl dürfte wohl auch die Tea Party Bewegung zählen. In einem Artikel der Zeitschrift politik+kommunikation beschreibt Georg Schmitt Entstehung und (potentielle) Bedeutung dieser Bewegung.

21:51h: Für alle Fälle: hier ist nochmal der Spot von Präsident Obama, in dem er zur Wahlteilnahme aufruft.

21:59h: Falls Sie sich fragen, was denn wohl die drei teuersten Wahlkämpfe für einen Sitz im Repräsentantenhaus sind, dann hat Politico die Antwort.

22:01: Nicht nur ein Teil des Senats und das Repräsentantenhaus werden heute neu gewählt, sondern auch etwa drei Viertel der Gouverneure (vergleichbar mit deutschen Ministerpräsidenten). Hier lohnt sich vor allem ein Blick auf die Wahlen in Ohio und Florida – zum einen, weil diese Bundesstaaten im Präsidentschaftswahlkampf 2012 eine herausragende Rolle spielen werden, und zum anderen, um abschätzen zu können, wie stark wirklich die Welle der Tea Party in der heutigen Wahl ausfällt.

22:20h: Nancy Pelosi, Noch-Parlamentspräsidentin des Repräsentantenhauses, hat soeben gegenüber Journalisten erklärt: „We’re on pace to maintain the majority in the House of Representatives.“ Man darf gespannt sein.:)

22:26h: Tom Buhrow erklärt soeben in den Tagesthemen, dass der Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus für die Demokraten „sicher“ sei. Hm, wer hat denn nun Recht?? Die Wahllokale sind jedenfalls noch geöffnet…

22:40h: Zwischendurch mal etwas anderes: im Tagesthemen-Beitrag über die Linkspartei kommt ein bekannter Hallenser Politikprofessor zu Wort.:)

22:56h: CNN hat die ersten Exit Polls. Demnach ist die wirtschaftliche Lage für viele Wähler mit großem Abstand Thema Nummer Eins.

23:19h: Eines der spannendsten Duelle gibt es in Nevada, wo Senator und Mehrheitsführer Harry Reid von den Demokraten um sein politisches Überleben kämpft. In den Umfragen lag er zuletzt zweieinhalb Prozentpunkte hinter seiner von der Tea Party unterstützten Gegnerin Sharron Angle. Die ersten Exit Polls zeigen das Duell in „dead heat“.

23:29h: NBC berichtet von einer Umfrage, nach der 56 Prozent der Befragten das Land „on the wrong track“ sehen.

23:34h: In den nächsten Tagen erscheint übrigens die Autobiografie von Ex-Präsident George W. Bush. Die New York Times hat offensichtlich eine Vorab-Kopie ergattern können. In dem Buch berichtet Bush augenscheinlich, dass er 2004 tatsächlich über das Angebot Cheneys nachgedacht hatte, ihn vom „Ticket“ zu nehmen und mit einem neuen, jüngeren Vizepräsidentschaftskandidaten anzutreten. Peter Baker hat die Story.

23:40h: Soeben im Interview auf Phoenix: der Kongressexperte der Brookings Institution in Washington namens Thomas Mann (der heißt wirklich so…).

23:50h: MSNBC berichtet von automatischen Anrufen (sog. „Robocalls“), die einige potentielle spanisch sprechende Wähler in Los Angeles daran erinnern, am 3. November wählen zu gehen. Das wäre dann einen Tag zu spät…

23:54h: Der erste Abgeordnete, dessen Wiederwahl in das Repräsentantenhaus feststeht, ist Rep. Dan Burton, Republikaner aus Indiana.

23:57h: Auch der SPIEGEL ist nunmehr mit einem Live-Ticker am Start.

00:01: In einigen Wahllokalen in Connecticut sind die Wahlzettel ausgegangen.

00:07h: Die erste(n) Entscheidung(en) für den Senat ist/sind gefallen: in Indiana gewinnt der frühere Senator Dan Coats, der von 2001 bis 2005 als US-Botschafter in Deutschland fungierte, gegen den ehemaligen Sheriff Brad Ellsworth, Mitglied im Repräsentantenhaus. Nicht wieder angetreten war der demokratische Senator Evan Bayh. Dies ist das erste „Pick-up“-Mandat für die Republikaner. In Kentucky scheint Rand Paul (R) gegenüber Jack Conway (D) zu führen. Das wäre ein erster großer Triumph für die Tea Party.

00:16h: Inzwischen hat sich das Weiße Haus zu Wort gemeldet – mit einer Presseerklärung anlässlich des zehnten Jahrestags der ersten Mannschaft, die die Raumstation ISS erreichte.

00:20h: In Vermont ist Senator Patrick Leahy zu seiner 7. (!) sechsjährigen Amtszeit wieder gewählt worden.

00:23h: Endlich on air: Wolf Blitzer auf CNN Europe mit der Wahlanalyse einschließlich John King und seiner „Magic Wall“.

00:30h: Bei den Demokraten hat die Debatte über die Gründe der Wahlniederlage bereits begonnen.

00:41h: Der nächste Kaffee ist fertig.:)

00:44h: Die Senatswahl in West Virginia könnte eine wichtige Entscheidung sein (hier steht der Sitz des legendären und im Sommer verstorbenen Senators Robert Byrd zur Wahl): gewinnt der Demokrat Manchin knapp, so haben die Umfragen richtig gelegen. Gewinnt er deutlich, könnten die Demokraten landesweit etwas positiver gestimmt auf die nächsten Ergebnisse warten. Verliert er jedoch, sähe es wohl nicht allzu gut für die Demokraten aus – und plötzlich könnte die Mehrheit im Senat für die Republikaner erreichbar sein. Gegen 01:00h dann die Entscheidung in Delaware – mit oder ohne Christine O’Donell!

00:56h: Gegen 01:00h schließen die Wahllokale in 19 Bundesstaaten. Danach sollten wir etwas klarer sehen.

01:00h: Der nächste Senat muss ohne Hexen auskommen: Christine O’Donnell verliert in Delaware gegen den Demokraten Chris Coons. Das ist Joe Bidens alter Senatssitz.

01:04h: Was bei aller Aufregung um Senat und Repräsentantenhaus nicht vergessen werden sollte: wichtig sind auch die Ergebnisse der Wahl der Parlamente der einzelnen Bundesstaaten, denn sie entscheiden zu Beginn des nächsten Jahres über potentielle Veränderungen bei den Grenzen der Kongresswahlbezirke. Alle zehn Jahre findet in den USA ein Census statt, eine Art Volkszählung. Dabei werden Bevölkerungswanderungen berücksichtigt. Zum Beispiel verlieren die großen Staaten im Nordosten (New York, Pennsylvania) seit Jahren an Einwohnern, die warmen Staaten im Süden gewinnen hinzu (Texas, Florida, Georgia, Arizona), was dazu führt, dass auch Wahlmännerstimmen für die Präsidentschaftswahl 2012 im Nordosten abwandern. Die Neuzeichnung der Kongresswahlkreisgrenzen dürfte sich ebenso auf die nächsten Wahlergebnisse auswirken.

01:12h: Vielleicht täuscht der Eindruck, aber könnte es sein, dass die Niederlage für die Demokraten vielleicht doch nicht so hoch ausfällt wie im Vorfeld befürchtet?? HuffingtonPost: „No Signs of Tsunami…Yet“.

01:15h: Marco Rubio (R) scheint die Senatswahl in Florida zu gewinnen – und zwar gegen den Demokraten UND gegen seinen früheren Parteifreund Charlie Crist, der Rubio in der Vorwahl unterlag und dann als Unabhängiger antrat.

01:31h: Und die Republikaner können einen weiteren Senatssitz hinzu gewinnen: Blanche Lincoln (D) verliert ihren Sitz in Arkansas an John Boozman (R). Und der nächste Kaffee ist fertig.

01:41h: Großes Auftamen bei den Demokraten: Joe Manchin gewinnt für die Demokraten den Senatssitz in West Virginia. Dies ist ein Sitz, den die Republikaner unbedingt gewinnen wollten, um die Mehrheit im Senat zu übernehmen. John King (CNN): es ist „nearly impossible“ für die Republikaner, ohne West Virginia auf die erforderliche Zahl von 51 Sitzen zu kommen.

01:51h: Keine guten Nachrichten für die Demokraten in Virginia: dort haben sie bereits zwei Sitze im Repräsentantenhaus an die Republikaner verloren – in einem Staat, den 2008 Barack Obama für sich entscheiden konnte.

02:01h: Senator Chuck Schumer (D) wird in New York wieder gewählt. Sollte Harry Reid in Nevada verlieren (und darauf deuten alle Umfragen hin), könnte Schumer der nächste Mehrheitsführer im Senat werden (sollten die Demokraten in der Mehrheit bleiben).

02:05h: Ist das das Ergebnis? ABC prognostiziert, dass die Republikaner das Repräsentantenhaus übernehmen werden. Das war ja allgemein erwartet worden, aber ABC scheint die Exit Polls ausgewertet bzw. hochgerechnet zu haben. In Wisconsin gibt es derzeit in der Senatswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

02:09h: Die Demokraten scheinen noch einmal alles mobilisieren zu wollen: habe soeben die vierte Email aus der Parteizentrale der Demokraten bzw. von Barack Obama selbst erhalten – mit der Bitte, zum Telefon zu greifen und noch unentschlossene Wähler zu den Wahlurnen zu bringen. Noch sind die Wahllokale im Westen der USA geöffnet.

02:13h: Interessante Situation in New York: dort konnten die Wähler heute gleich zwei Senatoren bestimmen (normalerweise gehören die Senatoren eines Bundesstaates nicht derselben der drei „Klassen“ im Senat an). Aber als Hillary Clinton vor zwei Jahren ihren Senatssitz aufgab, um Außenministerin zu werden, wurde ihre Nachfolgerin Kirsten Gilibrand bis zur nächsten regulären Wahl berufen, und die war heute. In vier Jahren, nach dem regulären Ende von Hillarys ursprünglich sechsjähriger Amtszeit, muss sich Gilibrand erneut den Wählern stellen. Schumer dagegen hat sechs Jahre bis zur nächsten Wahl.

02:16h: Jetzt ist auch CNN soweit: die Republikaner werden definitiv die neue Mehrheitspartei im Repräsentantenhaus sein, John Boehner (Ohio) wird neuer Speaker des Repräsentantenhauses.

02:26h: In North Dakota können die Republikaner den Demokraten den dritten Senatssitz abjagen. Aber ohne West Virginia wird es schwierig mit der Mehrheit.

02:38h: Die unterlegene Christine O’Donnell in ihrer Rede: „The Delaware political system will never be the same. The Republican party will never be the same“.

02:43h: CNN hat neue Exit Polls: 55 Prozent der sich als unabhängig einschätzenden Wähler haben für die Republikaner gestimmt, 40 Prozent für die Demokraten. Im Jahre 2008 hatte Obama diese Wählergruppe noch mit sechs Prozent Vorsprung gewonnen.

02:46h: NBC prognostiziert 237 Sitze im Repräsentantenhaus für die Republikaner, das wäre ein Zugewinn von 59 Sitzen. Ich hatte auf 52 gewettet…

02:53h: Überraschend gut schlagen sich die demokratischen Kandidaten in den Senatswahlen von Pennsylvania und Colorado. So ein knappes Rennen haben die Republikaner in keinem der beiden Staaten erwartet. Aber noch sind nicht alle Wahlbezirke ausgezählt, und in jedem Staat haben die Parteien Hochburgen und Diasporagebiete – das Endergebnis kann also am Ende immer noch ganz anders aussehen.

03:00h: John McCain bekommt in Arizona weitere sechs Jahre im Senat. Noch keine Infos zur Situation in Nevada (Reid versus Angle).

03:01h: Wow, das ist eine Überraschung: nach ersten Vorab-Ergebnissen liegt Reid (zur Erinnerung: der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat) in Nevada mit 48 zu 47 Prozent vorne. Das ist knapper als erwartet, aber noch lange nicht das Ende der Geschichte.

03:11h: Ärgern wird sich heute Beau Biden, der Sohn des Vizepräsidenten Joe Biden. Er hatte ursprünglich geplant, für den Senat zu kandidieren, rechnete sich aber gegen den populären und moderaten Republikaner Mike Castle keine Chancen aus. Castle unterlag dann aber in der Vorwahl Christine O’Donnell, die wiederum heute gegen den weithin unbekannten Lokalpolitiker Chris Coons verlor. So einfach wird der Sitz, den sein Vater fast dreißig Jahre innehatte, nie wieder zu haben sein.

03:21h: Heute nacht hätten die so genannten Nachrichtensender n-tv und N24 mal zeigen können, was sie drauf haben, aber Fehlanzeige. Es laufen Dokumentationen in der Wiederholung. Der interessierte Zuschauer ist auf die öffentlich-rechtlichen Sender angewiesen.

03:31h: Kaffee ist alle. Also wird hier eine Pause eingelegt, morgen (heute) früh geht es weiter. Quintessenz bisher: die Republikaner gewinnen mehr als 52 Sitze (das war die Marke von 1994) im Repräsentantenhaus hinzu, im Senat scheint es fast unmöglich zu sein, noch die für eine Mehrheit erforderlichen 51 Sitze zu erreichen. Gute Nacht!

07:55h: Neuer Kaffee ist da, es kann also weitergehen. Die wesentlichen Ergebnisse können inzwischen nahezu allen Medien entnommen werden. Sehr überraschend finde ich, dass Mehrheitsführer Harry Reid sich in Nevada verhältnismäßig locker mit knapp 50 zu 45 Prozent durchsetzen konnte. Hier hat die Tea Party kräftig investiert, um Reid abzulösen. Noch vor Tagesfrist schien Angle in den Umfragen zu führen, aber wie sagte Ex-Bundeskanzler Kohl so gern: mal ließe gerne die anderen die Umfragen gewinnen, solange man selbst die Wahl gewinne.

In Colorado liegen die Senatsbewerber noch Kopf an Kopf, in Pennsylvania hat es der Demokrat Joe Sestak dann doch nicht geschafft, für eine Überraschung zu sorgen und unterlag dem Republikaner Pat Toomey.

08:00h: In Kalifornien hat es die frühere Ebay-Chefin Meg Whitman (R) trotz des Einsatzes von 150 Millionen Dollar nicht geschafft, Nachfolgerin von Arnold Schwarzenegger zu werden. Sie unterlag Jerry Brown, der dieses Amt schon einmal inne hatte, und zwar von 1975 bis 1983. Ebenfalls in Kalifornien unterlag die frühere Hewlett-Packard-Chefin Carla Fiorina der demokratischen Senatorin Barbara Boxer.

08:02h: Bei den Demokraten haben viele Abgeordnete ihren Sitz verloren, die vor zwei oder vier Jahren mit der großen Welle an Demokraten nach Washington gekommen sind. Aber es trifft auch altgediente Abgeordnete: so verlor in Missouri der seit über 30 Jahren amtierende Demokrat Ike Skelton seinen Sitz gegen eine unbekannte, von der Tea Party unterstützte Herausforderin. In South Carolina verlor der seit 1983 amtierende Demokrat und Haushaltsexperte John Spratt seinen Sitz. In Illinois haben die Demokraten den Senatssitz verloren, den bis 2008 ein gewisser Barack Obama inne hatte.

2. Nov 2010

US-Kongresswahl: die Highlights des Wahlkampfes

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Für alle, die bis zur Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der US-Kongresswahl vor Langeweile sterben, hat das Time Magazine die 25 besten (sprich: peinlichsten) Momente des bisherigen Wahlkampfes zusammengefasst. Sie finden die Übersicht hier.

Im übrigen begleiten ZEIT Online und das Internetportal der Berliner Morgenpost in einem Live-Ticker das Geschehen in den USA. Die taz stellt derweil die Reaktion der amerikanischen Blogger auf den bisherigen Wahlkampf sowie den erwarteten Wahlausgang vor.

2. Nov 2010

Lektüren: „Herding Donkeys“

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Pünktlich zur heutigen Kongresswahl 2010 ist in den USA ein Buch erschienen, das die Erfolgsgeschichte der demokratischen Partei in der letzten Dekade nachzeichnet. Im Jahre 2006 übernahmen die Demokraten erstmals seit 1994 wieder die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses. Dass dieser Wahlerfolg nicht von ungefähr kam, illustriert das Buch „Herding Donkeys“ von Ari Berman auf eindrucksvolle Weise. Es zeichnet die Geschichte seit der Wahlniederlage Gores im Jahr 2000 hinter den Kulissen nach und zeigt, dass der Erfolg der Demokraten nicht erst mit einem Präsidentschaftskandidaten namens Barack Obama begann.

Vor allem handelt das Buch von Howard Dean, seines Zeichens früherer Gouverneur von Vermont und Präsidentschaftskandidat 2004, bevor er in den Vorwahlen von John Kerry ausgestochen wurde. Aber zwei Dinge hat Dean bereits damals beispielhaft implementiert, auf die Obama 2008 zurückgreifen konnte: zum einen die Rolle des Internets in Wahlkämpfen und zum anderen die Umsetzung der Fünfzig-Staaten-Strategie. Ausführlich beschreibt Berman den Wahlkampf 2004, Deans anschließende Bemühungen, die Strukturen der demokratischen Partei zu modernisieren, die Auseinandersetzungnzwischen Hillary Clinton und Barack Obama und schließlich die Wahl Obamas zum 44. US-Präsidenten. Dabei profitierte letzterer von Deans Bemühungen, mit der Parteiorganisation und dem Wahlkampf in allen 50 Bundesstaaten – quasi auf Graswurzelebene („grassroots“) – vertreten zu sein und sich nicht auf nur wenige „demokratische“ Bundesstaaten zu beschränken, wie es Gore noch 2000 versucht hatte und gescheitert war. Mit einem Mal konnte Obama 2008 Bundesstaaten gewinnen, die zuvor teilweise seit Jahrzehnten nicht von demokratischen Präsidentschaftskandidaten gewonnen werden konnten.

Das Buch wird nicht zuletzt dadurch äußerst lesenswert, dass Berman großartige Geschichten und Anekdoten erzählen kann, ohne dass er mit diesen zu weit von seiner eigentlichen Argumentation abschweifen muss. Offen ist, ob diese Erfolgsgeschichte mit dem heutigen Tag eine Unterbrechung oder gar ein vorläufiges Ende findet und/oder ob die demokratische Partei bei der Präsidentschaftswahl 2012 an die von Berman beschriebenen Erfolge anknüpfen kann.

Ari Berman: „Herding Donkeys. The Fight to Rebuild the Democratic Party and Reshape American Politics“, New York 2010, 294 Seiten, $26,00.

Das Buch hat übrigens eine eigene Internetseite.

2. Nov 2010

Jon Stewart mischt die Tea Party auf

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Keine Frage, Jon Stewart gehört mit zum Besten, was das amerikanische Fernsehen derzeit zu bieten hat. Mit seiner Daily Show persifliert er die aktuelle Nachrichtenlage so gut, dass ein nicht zu unterschätzender Bevölkerungsanteil der Amerikaner davon überzeugt ist, bei der Daily Show handele es sich um „richtige“ Nachrichten. Im Juli 2009 wurde Stewart von den Lesern der Online-Ausgabe des TIME-Magazines (nach dem Tod von Walter Cronkite) zum „most trusted newscaster“ gewählt und dies noch vor so journalistischen Größen wie Charlie Gibson oder Brian Williams. Dabei will Stewart nichts weiter als den traditionellen Medien einen Spiegel vorhalten, weil sie seiner Ansicht nach nicht ihrer eigentlichen Aufgabe der kritischen Berichterstattung nachkommen (die Berichterstattung zur Wahl am heutigen Dienstag heißt in der Daily Show konsequent „Indecision 2010“).

Lieblingsgegner Stewarts ist seit jeher der konservative Nachrichtenkanal Fox News und der vermutlich noch konservativere Fernsehkommentator Glenn Beck (ein ausführliches Porträt Becks finden Sie übrigens in der Berliner Zeitung). Als nun vor einigen Wochen die Tea Party zur „Rally to Restore Honor“ nach Washington lud und 100.000 Menschen zusammenkamen, um gegen die aktuelle Regierung zu demonstrieren, ließ es sich Stewart nicht nehmen, diesen Marsch zu karikieren und ebenfalls zu einem Marsch nach Washington einzuladen, der am vergangenen Wochenende stattfand (inklusive einer eigenen iPhone-App und aktuellen Twitter-Updates). „Rallye to Restore Sanity and/or Fear“ nannte er sein nicht ganz ernst gemeintes Unternehmen, und dass weit weniger Leute zusammen kamen als bei der Tea Party, tat der Stimmung keinen Abbruch.

Die 55 lustigsten Plakate vom Wochenende können Sie übrigens hier sehen.

1. Nov 2010

Die Kongresswahl im Überblick: was steht auf dem Spiel?

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Olivia Schöller von der Berliner Zeitung gehört zu den besten Amerika-Kennern im Lande, und in der morgigen Ausgabe der Zeitung beschreibt sie den aktuellen Stand von Wahl und Wahlkampf in den USA, rechtzeitig vor dem Wahlgang am morgigen Dienstag (wobei nicht zu vergessen ist, dass es in 23 Staaten das so genannte Early Voting gibt, bei dem bereits Wochen vor dem Stichtag abgestimmt werden kann). Zugleich richtet Olivia Schöller den Blick auf die Rolle von Präsident Barack Obama in dieser Wahl, dessen Bilanz nach zwei Jahren im Weißen Haus sowie nach dessen Zukunft mit Blick auf die nächste Präsidentschaftswahl 2012. Alles Wissenswerte rund um die Wahl finden Sie hier.

Zahlen, Zahlen und nichts als Zahlen finden Sie übrigens in Nate Silvers Blog FiveThirtyEight.

Etwas systematischer geht der Politikwissenschaftler Peter Lösche in einem Beitrag für die Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung die Sache an. Der Aufsatz war zugleich vor einigen Jahren im USA-Heft der Informationen zur politischen Bildung enthalten und ist nach wie vor lesenswert.

Und schließlich findet sich im aktuellen Cicero-Heft (Oktober-Ausgabe) ein Artikel des amerikanischen Journalisten William Drozdiak über die Kongresswahl.


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