25. Aug 2010
Obama 2008 – Reloaded
Die Wahl Barack Obamas zum 44. Präsidenten der USA ist nun bald zwei Jahre her. Da derzeit vermehrt spekuliert wird, ob es seiner Demokratischen Partei bei der Wahl im November 2010 gelingen wird, die Mehrheiten in beiden Häusern des Kongresses, Repräsentantenhaus und Senat, zu verteidigen, lohnt ein Rückblick auf die Wahl 2008. Mehr oder weniger zufällig ist kürzlich ein Buch zum Thema erschienen, das interessante Zahlen anführt und belegt, wie deutlich Obama die damalige Wahl gegen seinen Republikanischen Kontrahenten John McCain gewonnen hat.
In der Präsidentschaftswahl 2008 schlug Obama McCain mit 53 zu 46 Prozent – das war der höchste Sieg eines Demokraten seit Lyndon B. Johnson im Jahre 1964. Mit Virginia, Indiana und North Carolina konnte Obama Bundesstaaten gewinnen, die seit vielen Jahren mühelos von den Republikanern gewonnen wurden. Bei den Frauen gewann Obama mit 13 Prozentpunkten Vorsprung, bei den Männern mit einem Prozentpunkt (dieses „Gender Gap“ ist jedoch nicht neu). McCain dagegen gewann 55 Prozent der weißen Männer ( in Lousiana und Alabama sogar 90 Prozent). Im Jahre 1980 hätte dieser Wert ausgereicht, um die ganze Wahl zu gewinnen – ein Indiz dafür, wie sehr sich die Wählerschaft in diesen vierzig Jahren verändert hat.
Obama gewann darüber hinaus 95 Prozent der afroamerikanischen Wählerstimmen (in North Carolina sogar 100 Prozent der afroamerikanischen Frauen). Bei den Latinos war Obama in einem Verhältnis von zwei zu eins erfolgreich. Obama lag bei den Wählern vorne, die weniger als $100.000 und mehr als $200.000 verdienen. McCain konnte knapp die Mehrheit der Wähler dazwischen für sich verbuchen. Mit Blick auf den Bildungsgrad der Wähler war das Ergebnis ähnlich: Obama gewann 63 Prozent der Wähler ohne Schulabschluss und 58 Prozent der Wähler mit Universitätsabschluss („postgraduate degree“).
Die einzige Altersgruppe, die McCain für sich gewinnen konnte, war die der über 65-jährigen Wähler. Bei den 18- bis 29-jährigen Wählern lag Obama mit 66 Prozent vorne (zwölf Prozent mehr im Vergleich zu John Kerrys Ergebnis vier Jahre zuvor). Obama gewann zudem 54 Prozent der jungen weißen Wähler – eine Alterskohorte, die seit den 1960er Jahren nicht mehrheitlich für die Demokraten gestimmt hatte.
Trotzdem hat sich auch 2008 bewahrheitet, dass eine Präsidentschaftswahl eher ein Referendum über den Status Quo ist als über ein Mandat für ein breites und detailliertes inhaltliches Programm – was Obama nach seiner Wahl gleich mehrfach zu spüren bekam. Er hält jedoch an seiner im Wahlkampf getätigten Aussage fest, dass er lieber nur Amtszeit mit bleibenden Erfolgen bewältigen wolle als eine ausschließlich auf die Wiederwahl fokussierte, politisch abwägende erste Amtszeit.
Interessant wird die Frage sein, wie sich bei zukünftigen Wahlen die selbsternannten moderaten Wähler der Mitte verhalten werden. 2008 hatten diese Wähler, die inzwischen 44 Prozent der Wählerschaft ausmachen, mit 60 zu 39 Prozent für Obama gestimmt. Bei den selbsternannten unabhängigen Wählern, die für 29 Prozent aller Wähler stehen, lag Obama mit 52 zu 44 Prozent vorne. Um diese Wähler heißt es zu kämpfen, wenn Obama im Jahre 2010 eine zweite Amtszeit gewinnen möchte.
Das Buch, aus dem diese Zahlen stammen, ist „The Promise. President Obama, Year One“ von Jonathan Alter (Simon & Schuster, New York 2010) und wird in den nächsten Tagen auf diesen Seiten ausführlich vorgestellt.
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