Heute Abend um 23:50 Uhr zeigt das Erste unter der Überschrift „Schicksalsjahre eines Kanzlers“ eine mehrteilige Dokumentation von Tim Evers über Bundeskanzler Olaf Scholz, der mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung aus dem Amt scheiden wird. Neben einem Blick auf die zentralen innen- und außenpolitischen Entscheidungen der Ampelkoalition finden sich darin auch Rückblicke auf vorherige politische Stationen von Olaf Scholz. Zu Wort kommen in den drei Folgen unter anderen die Autorin und Podcasterin Yasmine M’Barek, die ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen Ricarda Lang, der Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik Carlo Masala, die Politik-Influencerin Lilly Blaudszun, Hamburgs Kultursenator und Scholz-Weggefährte Carsten Brosda (SPD), der Bundesminister für Justiz und Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing (parteilos, ehemals FDP) sowie der Unions-Kanzlerkandidat von 2021, Armin Laschet (CDU).
Bernhard Heckler von der Süddeutschen Zeitung (SZ) hat die Doku vorab geschaut und empfiehlt sie in diesem Artikel (leider hinter einer Paywall, aber über den MLU-Zugang zum Archiv der SZ ist der Beitrag frei abrufbar).
Hintergründe zur Doku-Reihe gibt es hier. Bereits jetzt sind die Folgen in der ARD-Mediathek zu sehen.
Am 24. März 2025 veranstaltet das Europe Direct Magdeburg, in Kooperation mit der Europäischen Bewegung Sachsen-Anhalt, der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, dem Europe Direct Halle sowie der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e. V im Palais am Fürstenwall in der Magdeburger Hegelstraße das „Europäische Frühjahrsgespräch Sachsen-Anhalt 2025“ anlässlich der polnischen Ratspräsidentschaft.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die folgenden Fragen: Wie greifen die Prioritäten der polnischen Ratspräsidentschaft und die Agenda der EU-Kommission ineinander? Welche Auswirkungen haben die aktuellen Entwicklungen auf die EU, Deutschland und Sachsen-Anhalt? Wie positioniert sich Europa und wie kann es in weltweit unsicheren Zeiten handlungsfähig bleiben?
Zu Gast sind:
Barbara Gessler, Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland,
Staatssekretärin Simone Großner, Leiterin der Vertretung und Bevollmächtigte des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, sowie
Paweł Gronow, Stv. Botschafter der Republik Polen in Deutschland.
Moderiert wird die Veranstaltung von Wojciech Szymanski, Korrespondent der Deutschen Welle.
Im Anschluss an die spannende Debatte sind die Gäste der Veranstaltung eingeladen, den Abend bei einem Imbiss und Getränken in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung kann bis zum 20. März 2025 unter diesem Link erfolgen.
Die Fotografin Herlinde Koelbl ist mit ihren Porträts von Politikern und Politikerinnen bekannt geworden. Unter der Überschrift „Spuren der Macht“ hat sie über viele Jahre hinweg Akteure wie Gerhard Schröder, Joschka Fischer oder Angela Merkel porträtiert und befragt (viele Werke davon waren in dieser Ausstellung zu sehen). Nun hat sie ein Buch über den aktuellen Verteidigungsminister und Fast-Kanzlerkandidaten Boris Pistorus vorgelegt. Entstanden ist so ein biografisches Buch, ein Interviewband, ein opulentes Fotoalbum, ergänzt durch Beiträge von Claudia Major und Herfried Münkler. Diese Neuerscheinung ist vieles, auf jeden Fall aber durchgehend spannend, lesenswert und einblicksreich. Nicht zuletzt geht es um die Zeitenwende, die Bundeswehr, aktuelle innen- und außenpolitische Fragen sowie um den Kompromiss als „entscheidende Zauberformel“ der Politik.
Im Berliner Tagesspiegel findet sich heute eine Besprechung des Buches. Details zu dieser Publikation gibt es auf den Seiten des Knesebeck-Verlages. Und gestern Abend wurde das Buch in Berlin offiziell vorgestellt (das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet).
Um die parteipolitische Ausgewogenheit auf diesen Seiten zu gewährleisten, sei darauf hingewiesen, dass Robert Habeck kürzlich ein Buch veröffentlicht hat. Zu Olaf Scholz ist die Biografie von Lars Haider aus dem Jahr 2021 nach wie vor lesenswert, und in „Der Unvermeidbare“ hat Sara Sievert vor kurzen keine klassische Biografie über Friedrich Merz vorgelegt, sondern einen spannenden Insiderbericht über das Innenleben der CDU – verbunden mit Fragen, die über die Union hinauswirken (und auch für andere Parteien thematisiert werden könnten): wie sichere ich den Zusammenhalt einer (Volks-)Partei? Wie wählen Parteien ihr Spitzenpersonal aus? Wie und wo wird der konkrete Wahlkampf einer Partei organisiert (und wie bereitet man sich darauf vor)? Kurz: an Lektüre mangelt es so kurz vor der Bundestagswahl wahrlich nicht…
Das Buch über Boris Pistorius wird im heutigen Tagesspiegel besprochen.
Seit heute steht der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 online zur Verfügung (nämlich hier). Anhand von 38 Thesen, die aus den jeweiligen Parteiprogrammen generiert worden sind, kann die inhaltliche Nähe zu allen (oder ausgewählten) Parteien überprüft werden. Natürlich lässt sich das Ergebnis nicht zu einhundert Prozent in eine Wahlentscheidung bzw. -empfehlung ummünzen, aber gleichwohl ist es eine nette Sache, mal zu schauen, ob die eigene Partei- bzw. Wahlpräferenz tatsächlich durch inhaltliche Übereinstimmungen gedeckt ist.
Update, 12. Februar 2025: innerhalb der ersten 24 Stunden nach Onlinestellung ist der Wahl-O-Mat insgesamt neun Millionen Mal aufgerufen worden, das ist ein Rekord…
Rechtzeitig zum heutigen Inaugurationstag in Washington DC lohnt ein Blick auf den größeren Kontext, in dem Donald Trump das Amt des 47. US-amerikanischen Präsidenten antritt. In seinem Buch „Die Unvereinigten Staaten“ zeichnet der Regensburger Politikwissenschaftler Stephan Bierling detailliert, ausführlich und problemorientiert die großen Linien der US-amerikanischen Politik sowie deren aktuelle Herausforderungen nach. Eine umfassende Rezension des Buches einschließlich der wichtigsten Befunde findet sich auf den Seiten des PW-Portals.
Update, 21. Januar 2025: In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen findet sich eine aktuelle politikwissenschaftliche Perspektive auf das Thema. Das Gespräch mit Stephan Bierling ist hier zu finden (leider hinter einer Paywall, aber über unsere Universitätsbibliothek im Volltext erhältlich).
Am Dienstag dieser Woche ist unter dem Titel „Freiheit“ die Autobiografie der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel erschienen. Gemeinsam mit der Journalistin Anne Will stellte sie das Buch an jenem Tag im Deutschen Theater vor und thematisierte dabei die wichtigsten Aspekte ihres Buches, welches sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann verfasst hat (das Buch erscheint zeitgleich in 30 Ländern). Die Veranstaltung von Dienstag kann hier nachgeschaut werden, in der Süddeutschen Zeitung findet sich heute ein ausführlicher Artikel über die Buchpräsentation (frei verfügbar über unsere Universitätsbibliothek).
Mittlerweile sind in nahezu allen Medien Rezensionen des Werkes zu finden, das mit 730 Seiten recht umfangreich ausgefallen ist und neben Merkels knapp 35 Jahren in der Politik auch die 35 Jahre davor thematisiert. Zwei Aspekte sollen an dieser Stelle herausgestellt werden, die bei der Lektüre aufgefallen sind: Zum Einen schildert sie die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 aus einer sehr persönlichen und aufschlussreichen Perspektive: ihr Weg in die Politik, das Engagement beim Demokratischen Aufbruch (DA), ihre unverhofft sich ergebende Tätigkeit als Pressesprecherin und später dann der Wechsel zur CDU sowie ihre Kandidatur für den Deutschen Bundestag (aber auch die Tätigkeit als Ministerin im Kabinett Kohl). Einiges davon war so noch nicht bekannt. Zum anderen schildert sie an anderer Stelle die regelmäßig sich wiederholenden Termine in Partei, Fraktion, Gesellschaft und Öffentlichkeit, die es als Kanzler(in) wahrzunehmen gilt – noch bevor man selbst irgendwelche inhaltlichen Prioritäten thematisiert oder umgesetzt hat. Klar wird: in diesem Job benötigt man – nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Reisen – eine unverwüstliche physische Konstitution. Und natürlich sind auch die Krisen ihrer Amtszeit Gegenstand des Werkes (Finanz-, Euro-, Griechenland- sowie die Flüchtlingskrise, um nur einige zu nennen, aber natürlich auch die Coronakrise sowie der Krieg gegen die Ukraine).
Hintergründe zum Buch einschließlich einer Leseprobe gibt es hier.
Auf diesen Seiten ist bereits des Öfteren über aktuelle TV-Serien rund um das Thema Politik berichtet worden. Auch die Serie „Parlament“, die das Innenleben des Europäischen Parlaments thematisiert und dies aus der Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abgeordneten tut, wurde schon empfohlen (zum Beispiel hier). Nun ist Staffel vier der Serie erschienen, die leider auch die finale Staffel sein wird. Eine Würdigung findet sich bei der Süddeutschen Zeitung hier, mehr Informationen zur Serie sind hier zu finden.
Am 5. November 2024 sind in den Vereinigten Staaten mit Donald Trump ein neuer (und zugleich alter) Präsident sowie ein neuer Kongress gewählt worden. So langsam schälen sich einige Bestimmungsfaktoren des Wahlergebnisses heraus, wie aus einigen aktuellen Analysen hervorgeht. Laura von Daniels hat ein solches Papier für die Stiftung Wissenschaft und Politik geschrieben (das hier abgerufen werden kann), Hardy Ostry und Jan Bösche von der Konrad-Adenauer-Stiftung haben ein Papier mit den wichtigsten Befunden für die Konrad-Adenauer-Stiftung verfasst, und Philipp Adorf von der Universität Bonn blickt hier unter der Überschrift „Der entfesselte Präsident“ auf einige mögliche Konsequenzen der Wahl.
Vom 24. bis zum 27. September 2024 fand an der Georg-August-Universität Göttingen der 29. wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) statt. In nahezu 900 inhaltlichen Beiträgen befassten sich knapp 1200 Teilnehmende mit dem Oberthema „Politik in der Polykrise“. Das gesamte Programm kann hier eingesehen werden.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Festrede von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der auf 75 Jahre Grundgesetz zurückblickte und angesichts aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen zu einem engagierten Einsatz für die demokratische Ordnung aufrief.
Erstmals wurde in diesem Jahr – neben den üblichen Lehr- und Dissertationspreisen – der DVPW-Preis für das Lebenswerk verliehen. Empfänger war – anders kann man es nicht formulieren – die PoWi-Legende Prof. Dr. Fritz W. Scharpf, der in unseren Lehrveranstaltungen vor allem durch den Begriff der Politikverflechtung sowie das Modell des akteurzentrierten Institutionalismus bekannt ist.
Die Keynote-Rede am finalen Veranstaltungsabend hielt Frau Professor Emeritus Brigid Laffan vom European University Institute (EUI) in Florenz. Der Titel der Rede lautete: „In the Shadow of a Polycrisis: The European Union as a Collective Power“.
In drei Jahren wird der 30. wissenschaftliche DVPW-Kongress seine Pforten öffnen – noch ist nicht bekannt, unter welchem Oberthema, an welchem Ort und zu welchem genauen Datum er dies tun wird.
Pünktlich zum Beginn der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den Vereinigten Staaten hat der Regensburger Politikwissenschaftler Stephan Bierling unter dem Titel „Die Unvereinigten Staaten“ ein umfangreiches und detailliertes Buch zum US-amerikanischen politischen System veröffentlicht, das gleichermaßen systematische Grundlagen als auch aktuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt stellt. Damit erweist sich das Buch als unverzichtbare für die Berücksichtigung in zukünftigen Lehrveranstaltungen (sowie für etwaige Haus- und Abschlussarbeiten) rund um US-amerikanische Politik.
Nähere Informationen zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier auf den Seiten des Beck-Verlages.