Mit der vergangenen Bundestagswahl sind zahlreiche Neulinge in den Deutschen Bundestag eingezogen. Insgesamt ist das Parlament diverser geworden, auch wenn von einer Spiegelbildlichkeit des Plenums keine Rede sein kann (innerhalb der Repräsentationsforschung wird mit Rückgriff auf u. a. Hanna F. Pitkin munter diskutiert, welche Dimensionen von „Repräsentation“ unterschieden werden können). Wer sind diese neuen Abgeordneten? Wo lernen sie, was es heißt, Parlamentarier/in zu sein? Welche Hilfsmittel stehen ihnen beim Start in Berlin zur Verfügung? All diese Fragen sowie die möglichen Konsequenzen der Befunde für die politikwissenschaftliche Parlamentarismusforschung thematisiert die Duisburger Politikwissenschaftlerin Julia Schwanholz in einem Beitrag mit dem Titel „Politik als Beruf“ (Max Weber lässt grüßen…) für das Werk „Die Bundestagswahl 2021“ von Karl-Rudolf Korte. Als online first ist der Aufsatz bereits jetzt über SpringerLink im Volltext verfügbar.
Innenpolitik
21. Dez 2022
„Die Unmutigen, die Mutigen“: Lesung an der MLU mit Juliane Stückrad
Die Jenaer Ethnologin Juliane Stückrad hat sich in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Die Unmutigen, die Mutigen“ mit dem (alltäglichen) Leben in Ostdeutschland befasst. Im neuen Jahr wird sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) aus ihrem Werk lesen.
Auf der Seite der Veranstaltung heißt es: „Auf einer Reise durch Peru wird der jungen Ethnologin Juliane Stückrad plötzlich klar, dass sie nicht die Rituale indigener Gesellschaften erforschen will. Ihr wahres Interesse gilt ihrer ostdeutschen Heimat, dem Leben am Rand und nicht zuletzt der eigenen Herkunft. Als teilnehmende Beobachterin erforscht sie von nun an die Lebens- und Arbeitswelt und den Wandel in vielen strapazierten Regionen. Sie geht auf Demonstrationen, sitzt mit den Dorfbewohnern am Tresen, besucht Familienfeiern und Gemeindefeste. Sie studiert Grabsteine, Autoaufkleber und Plakate. Ihr Buch präsentiert ungehörte und überhörte Geschichten, die gleichermaßen vom Mut wie vom Unmut künden. Geschichten, die Zugang zur Vielfalt ostdeutscher Lebenswelten bieten und Heimat als Veränderung, Erinnerung und Selbstbehauptung beschreiben.“
Die Lesung findet statt am Freitag, den 13. Januar 2023 von 12 bis 14 Uhr im Institut für Anglistik und Amerikanistik in der Adam-Kuckhoff-Str. 35 (Steintor-Campus). Veranstaltet wird sie von Prof. Dr. Katrin Berndt (Lehrstuhl für Englische Literatur und Kultur). Aus organisatorischen Gründen wird um eine vorherige Anmeldung per E-Mail gebeten.
![](https://blogs.urz.uni-halle.de/politikwissenschaft/files/2022/12/Stueckrad_2022-768x1024.jpg)
16. Dez 2022
Lektüretipp: „Die Ukraine und wir“ von Sabine Adler
Schon vor einigen Monaten neu erschienen, aber erst jetzt entdeckt: das Buch „Die Ukraine und wir“ der Journalistin Sabine Adler, die als Osteuropa-Expertin des Deutschlandfunks viele Jahre aus Moskau berichtet hat, ebenso das Hauptstadtstudio in Berlin geleitet hat und als Korrespondentin mit Schwerpunkt Polen, Belarus, baltische Länder und Ukraine im Studio Warschau tätig war. Natürlich laufen Neuerscheinungen zu aktuellen Ereignissen Gefahr, mit Erscheinen oder kurz danach nicht mehr up to date zu sein. Und das vorliegende Buch ist bereits im Juni 2022 abgeschlossen worden, seitdem hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine eine ganze Reihe von weiteren Etappen erleben müssen. Diesem Risiko begegnet Sabine Adler, indem sie den historischen Bogen ihrer Ausführungen weit zieht und etwa die Annexion der Krim, die Ereignisse rund um den Euromaidan, die Nord-Stream-Abkommen, ja sogar den Zerfall der Sowjetunion und die Tschetschenienkriege mit einbezieht. Sie tut dies klar, eindeutig und meinungsstark.
Nähere Informationen zum Buch gibt es hier.
Update, 24. Juli 2023: eine ausführliche Rezension des Werkes ist jetzt hier nachzulesen.
![](https://blogs.urz.uni-halle.de/politikwissenschaft/files/2022/12/Sabine_Adler_Ukraine-624x1024.jpg)
26. Nov 2022
Neue APuZ-Ausgabe zum Thema „Politische Bildung“
In diesen Tagen ist es 70 Jahre her, dass die Bundeszentrale für politische Bildung (damals noch unter dem Namen Bundeszentrale für Heimatdienst) gegründet wurde. Zum Jubiläum erscheint die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (Heft Nr. 48/2022) rund um den Gegenstandsbereich der Politischen Bildung. Empfehlenswert ist das Heft sicherlich nicht nur für an Politikdidaktik Interessierte, schließlich wird auch die Geschichte der BpB skizziert, Konzepte politischer Nachhaltigkeitsbildung präsentiert und das Verhältnis von staatlichem Regieren und politischem Bilden diskutiert. Abzurufen ist das Heft im Volltext hier.
9. Nov 2022
Veranstaltung: „Was bewegt die Menschen in Halle?“
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, lädt am 15. November 2022 zu einer Veranstaltung in das „neue theater“ in Halle ein. Unter dem Motto „Was bewegt die Menschen in Halle?“ möchte er unter anderem mit Katharina Hindelang vom Bündnis „Halle gegen Rechts“, mit Stefan Kirn von der Bäckerei Kirn sowie mit Dr. Mareike Pampus vom Institut für Strukturwandel und Nachhaltigkeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ins Gespräch kommen. Moderiert wird die Veranstaltung von Juliane Victor, Politikwissenschaftlerin an der MLU. Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, kann sich bis zum 13. November 2022 hier oder per E-Mail (kontaktost@bk.bund.de) anmelden. Für diese Veranstaltung steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Nach erfolgreicher Registrierung erfolgt daher eine Teilnahmebestätigung, die zum Besuch der Veranstaltung berechtigt.