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Lektüren

28. Feb 2021

Lektüretipp: „Der Verfassungsstaat in der Corona-Krise“

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Nachdem die (sozial)wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Politik in der Corona-Krise bislang vor allem über Fachzeitschriften und die Tagespresse (sowie über Online-Kanäle) verlief, erscheinen derzeit gleich mehrere Bücher, die sich diesem Untersuchungsgegenstand ausführlich und detailliert zuwenden. So gibt es etwa seit wenigen Tagen bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) eine preisgünstige Ausgabe eines Buches, das sich vornehmlich aus verfassungsrechtlicher Perspektive mit der aktuellen Corona-Pandemie befasst: die beiden Staatsrechtler Jens Kersten und Stephan Rixen haben vor einiger Zeit ein Werk mit dem Titel „Der Verfassungsstaat in der Corona-Krise“ herausgebracht, in dem sie auf unterschiedliche Arenen der Pandemie und deren Bearbeitung blicken, so zum Beispiel auf die Regierung (und Verwaltung), auf das Parlament und etwa auf die Rolle der Grundrechte unter Pandemiebedingungen. Auf der Seite der BpB heißt es zum Inhalt des Buches: „Es bleibt ein gesamtgesellschaftlicher Konflikt: Wie können in der Pandemie Beschränkungen von Freiheitsrechten verfassungskonform erlassen und begründet werden? Wer bringt sich mit welchen Standpunkten in die vielschichtige Debatte ein? Mit welchen Weiterungen? Welche Lehren sind zu ziehen?“ Zu bestellen ist das Buch hier.

Jens Kersten/Stephan Rixen: Der Verfassungsstaat in der Corona-Krise, 184 Seiten, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, Erscheinungsdatum: 04.02.2021, Bestellnummer: 10626.

22. Feb 2021

Lektüretipp: „Demokratieverstärker“

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In vielen Lehrveranstaltungen sprechen wir über die Krise der Demokratie bzw. über Krisen in der Demokratie. Dabei gibt es viele aktuelle Möglichkeiten und konkrete Ansatzpunkte, um das politische System der Bundesrepublik zu optimieren. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat einige dieser Ideen soeben in einem kurzweiligen und lesenswerten Sammelband zusammengefasst. Zu Wort kommen Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler, Politiker und Politikerinnen, Filmschaffende, Journalistinnen und Journalisten und andere. Eine konkrete Idee wird auf auf jeweils etwa zehn Seiten vorgestellt und diskutiert: wie kann man die Verfassung populismusfester, die Kommunalpolitik elternfreundlicher oder das Beamtentum zeitgemäßer machen? Eine Bedingung haben alle Ideen gemeinsam: sie müssen innerhalb eines Jahres umsetzbar sein. Nähere Informationen zum Buch, das wir bereits für unsere Fachbereichsbibliothek bestellt haben, finden sich hier.

Elisabeth Niejahr/Grzegorz Nocko (Hrsg.): Demokratieverstärker. 12 Monate – 21 Ideen: Eine Politikagenda für hier und jetzt, Frankfurt am Main: Campus Verlag, 248 Seiten, 22,95 Euro.

12. Feb 2021

Wissenschaftspreis des Bundestages geht im Jahr 2021 an Benedikt Wintgens

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In unseren Lehrveranstaltungen greifen wir immer mal wieder die Frage auf, wie sich konkrete Politik in Film und Fernsehen, aber auch in der Literatur spiegelt. Um so mehr freue ich mich darüber, dass soeben bekannt wurde, das der Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages 2021 an den Historiker Benedikt Wintgens geht, der in seiner Dissertation den Roman „Das Treibhaus“ von Wolfgang Koeppen in den Mittelpunkt seiner Untersuchung stellt. Im „Treibhaus“ geht es um einen neu gewählten Bundestagsageordneten, der zu Beginn der 1950er Jahre ins politische Bonn kommt. Damit stehen im Mittelpunkt des Buches, wie die Jury, zu der auch die frühere Hallesche Politikprofessorin Suzanne S. Schüttemeyer zählt, in ihrer Begründung betont, „die politisch-kulturellen Grundlagen von parlamentarischer Demokratie und gesellschaftlichem Pluralismus in der frühen Bundesrepublik“.

Näheres zur Preisverleihung findet sich hier. Benedikt Wintgens kann auf Twitter hier gefunden werden. Und hier gibt es schließlich weitere Informationen rund um das „Treibhaus“. Das Werk von Wintgens ist übrigens in unserer Fachbereichsbibliothek auszuleihen, eine passende Rezension ist hier nachzulesen.

7. Feb 2021

Sonntagslektüre trotz Schneewalze: Bundeskanzler/in gesucht

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Während sich an diesem Wochenende draußen die Schneewalze austobt, kann man drinnen bei einem Espresso oder einer Tasse Tee einige Sachen lesen, die schon länger auf dem (Altpapier-)Stapel liegen. Ins Auge gestochen ist mir kürzlich etwa ein Text von Markus Decker vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), in dem er sich einige Gedanken zu der Frage macht, was es eigentlich bedarf, um Bundeskanzler/in zu werden bzw. zu sein.

Die aktuelle Amtsinhaberin Angela Merkel hat klargemacht, dass sie nach fast 16 Jahren im Amt nicht für eine erneute Kandidatur zur Verfügung steht, es wird nach der kommenden Bundestagswahl also auf jeden Fall eine/n neue/n Amtsinhaber/in in der Berliner Willy-Brandt-Straße geben. Aber was sollte man mitbringen, um in ein solches Amt gewählt werden zu können? Welche Aufgaben und Risiken warten auf den neuen Bundeskanzler oder die neue Bundeskanzlerin? Und wie ist man bestmöglich auf die Herausforderungen dieses Amtes eingestellt? Diesen Fragen geht Decker hier nach.

1. Feb 2021

Must read: 77 Tage in Amerika

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Am 20. Januar 2021 ist Joe Biden als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Diesem Tag voraus gingen mehrere Wochen, in denen der unterlegene Kandidat, Donald Trump, politisch und rechtlich so ziemlich alles versucht hat, um den von ihm diagnostizierten „Wahlbetrug“ aufzuklären, gipfelnd im Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021. In einer sehr umfangreichen Recherche haben Journalistinnen und Journalisten der New York Times diese 77 Tage ausgewertet und heute in einem umfangreichen Artikel veröffentlicht. Er ist hier nachzulesen. Die wichtigsten Highlights der Untersuchung finden sich hier.

31. Jan 2021

Lektüretipp: „Die grüne Macht“ von Ulrich Schulte

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Pünktlich zum Beginn des Bundestagswahljahres 2021 ist von Ulrich Schulte „Die grüne Macht“ erschienen. Darin beleuchtet er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Partei Bündnis 90/Die GRÜNEN. Schulte weiß, wovon er spricht: seit 2011 berichtet er über die Partei, aktuell ist er als Leiter der Parlamentsredaktion der TAZ tätig.

Ein Fokus des Buches liegt auf dem Spitzenpersonal: wie haben es Annalena Baerbock und Robert Habeck an die Spitze der Partei geschafft? Was kennzeichnet ihren Politikstil? Und wie gestaltet sich ihr Miteinander in der gemeinsamen Führung der Partei? Darüber hinaus geht es um das Selbstverständnis der Partei als „Bündnispartei“ (nach dem Abschied von den Volksparteien), um ihre programmatische Profilierung sowie um ihre politische Positionierung zu Beginn des Bundestagswahlkampfes 2021. Damit geraten unter der Hand auch Fragen in den Mittelpunkt der Analyse, die weit über eine einzige Partei hinausgehen: wie ist das Parteiensystem der Bundesrepublik aktuell aufgestellt? Wo in Politik und Gesellschaft finden einzelne Parteien Zuspruch und Rückhalt? Welche ideologischen Überzeugungen leiten die Wählerinnen und Wähler im 21. Jahrhundert? Und was wäre zu erwarten, wenn die Grünen nach der Bundestagswahl im September Teil der nächsten Bundesregierung werden sollten (was aufgrund der aktuellen Umfragen niicht ausgeschlossen zu sein scheint)?

Mehr Infos zum Buch sowie eine Leseprobe gibt es hier.

Ulrich Schulte: Die grüne Macht. Wie die Ökopartei das Land verändern will, Berlin: Rowohlt Polaris 2021, 240 Seiten, 16,00 Euro, ISBN: 978-3-499-00552-7.

25. Jan 2021

Zur Volkspartei SPD

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In unseren Veranstaltungen rund um Parteien und Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland steht regelmäßig die Frage im Mittelpunkt, ob es sich bei der Union und der SPD (noch) um Volksparteien handelt (vgl. die Beschäftigung mit diesem Thema bei Otto Kirchheimer, Peter Lösche, Elmar Wiesendahl oder Bernd Hofmann). Der Berliner Rechtswissenschaftler Christoph Möllers (Humboldt-Universität) beschäftigt sich im Februar-Heft der Zeitschrift MERKUR mit dieser Frage und rekurriert dabei insbesondere auf die SPD. Für zukünftige Präsentationen sowie Haus- und Abschlussarbeiten zu diesem Thema ist der Artikel sicher einen Blick wert. Abzurufen ist der Beitrag im Volltext hier.

23. Jan 2021

Lektüretipp: „Kamala’s Way“ über US-Vizepräsidentin Kamala Harris

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Zur Amtseinführung des 46. amerikanischen Präsidenten Joe Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris ist in den vergangenen Tagen vieles gesendet und geschrieben worden (an dieser Stelle sei insbesondere auf die umfassende und großartige Berichterstattung der New York Times sowie der Washington Post verwiesen). Ein einziger Lektüretipp sei mir an dieser Stelle gestattet, nämlich der Hinweis auf eine jüngst erschienene Biographie von Kamala Harris. Geschrieben wurde sie vom Journalisten Daniel Morain, der Harris als Mitarbeiter der Los Angeles Times bislang über zwei Jahrzehnte begleitet hat. So beschreibt er etwa, was es bedeutet, als Tochter einer Inderin und eines Jamaikaners im Kalifornien der 60er und 70er Jahre aufzuwachsen; zur Sprache kommen darüber hinaus ihre früheren politischen Ämter, wie etwa das der Justizministerin von Kalifornien und natürlich ihre Zeit im US-Senat, bevor sie sich in den Jahren 2019 und 2020 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei bemühte. Das Buch gibt es inzwischen als deutschsprachige Ausgabe, das englischsprachige Original ist preislich etwas günstiger. Entstanden ist ein höchst lesenswertes Buch über eine Politikerin, die mit der Übernahme des Vizepräsidentenamtes Geschichte geschrieben hat und deren Karriere mit dieser Position sicherlich noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben dürfte.

13. Jan 2021

Neues IzpB-Heft: „Europäische Union“

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Soeben ist aus der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Reihe Informationen zur politischen Bildung (IzpB) das Heft Nr. 345 (4/2020) erschienen. Darin geht es um die Geschichte, die politischen Institutionen, einschlägige Politikfelder sowie aktuelle Herausforderungen der Europäischen Union (EU). Ergänzt werden die einzelnen Kapitel durch zahlreiche Statistiken, Schaubilder und Tabellen, so dass sich der Einsatz des Heftes in universitären Lehrveranstaltungen, in der politischen Bildung als auch in Schulen empfiehlt. Zu bestellen ist das Heft hier.

4. Jan 2021

Lektüren: 150 Jahre Kaiserreich

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Genese und Entwicklung des deutschen Kaiserreichs zählen nicht direkt zu den zentralen Untersuchungsgegenständen der Politikwissenschaft – es sei denn, man bewegt sich im Rahmen eines Verfassungsvergleichs, der historischen Entwicklung der Parteien in Deutschland oder etwa der Pfadabhängigkeit des deutschen Föderalismus. Gleichwohl gibt es (auch darüber hinaus) viele Parallelen und Anknüpfungspunkte zwischen der Politik- und der Geschichtswissenschaft, und so ist auch die Gründung des Kaisrreichs, die sich in diesen Tagen zum 150. Mal jährt, sicherlich auch für Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler eine spannende Angelegenheit. An (neuer) Lektüre zum Thema mangelt es auf jeden Fall nicht. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ)“ widmet diesem Ereignis ein ganzes Heft (Protipp: die Zeitung „Das Parlament“ mit der APuZ-Beilage kann man als Studierende/r für 13,80 Euro im Jahr abonnieren). Auf zwei in jeder Hinsicht gewichtige Neuerscheinungen zum Kaisereich sei zudem verwiesen: sowohl Christoph Nonn als auch Oliver F. R. Haardt beschäftigen sich in ihren Monographien mit der Gründung und geschichtlichen Entwicklung des Kaiserreichs. Letzterer erörtert aktuell eine Reihe von zentralen Fragen seines Buches in seinem Twitter-Feed (hier).

Update, 5. Januar 2021: inzwischen gibt es das APuZ-Heft online, und zwar hier.

Christoph Nonn: 12 Tage und ein halbes Jahrhundert. Eine Geschichte des deutschen Kaisrreichs 1871-1918, C. H. Beck-Verlag, München 2020, 690 Seiten, 34,- Euro, mehr hier.

Oliver F. R. Haardt: Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des Deutschen Kaisrreichs, wbg/Theiss-Verlag, Darmstadt 2020, 946 Seiten, 40,- Euro, mehr hier.


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