Vor genau 30 Jahren, vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995, wurde mit dem „Verhüllten Reichstag“ ein Projekt wahr, an dem das Künstlerehepaar Christo und Jean-Claude seit den frühen 1970er Jahren gearbeitet hatten. Aber erst nach der Wende in der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde dieses Projekt am 25. Februar 1994 im Deutschen Bundestag zur Abstimmung gestellt – und es fand sich eine Mehrheit von 292 Abgeordneten, die dem Antrag zustimmten, 223 Abgeordnete stimmten dagegen (Bundeskanzler Helmut Kohl eingeschlossen). Nach der Verhüllung wurde mit dem Umbau des Reichstagsgebäudes begonnen, anschließend nahm im Sommer 1999 der Deutsche Bundestag hier seinen Dienstsitz.
Um an die damalige Kunstaktion zu erinnern, hat der Lichtdesigner Andreas Boehlke aktuell den Reichstag erneut verhüllt – dieses Mal aber in virtueller Form. Unter diesem Link finden sich zahlreiche Informationen zum damaligen Projekt, hier gibt es einen Blick auf die Hintergründe der aktuellen Installation.
In unserer kleinen Reihe „Parlamente dieser Welt“ präsentieren wir heute das griechische Parlament in Athen. Es residiert im Alten Schloss der Stadt, direkt am Syntagma-Platz. Es handelt sich dabei um ein Ein-Kammer-Parlament und verfügt über 300 Mitglieder, die für vier Jahre gewählt werden.
Bis 1910 diente das Alte Schloss als königlicher Palast, im Jahre 1929 wurde die Verlegung des Parlaments in dieses Gebäude beschlossen. Das alte Parlamentsgebäude beherbergt heute das Nationale Historische Museum Athen.
Im Rahmen unserer kleinen Reihen zu den Parlamenten der Welt präsentieren wir heute das Parlamentsgebäude in Wien, das den Nationalrat sowie den Bundesrat Österreichs beherbergt. Das Gebäude wurde von 1874 bis 1883 nach einem Entwurf von Theophil von Hansen errichtet, der Architekt orientierte sich dabei an der antiken griechischen Architektur. Von 13. Juli 2017 bis 12. Januar 2023 wurde das Parlamentsgebäude generalsaniert, am 13. Januar 2023 fand die feierliche Wiedereröffnung statt.
Für unsere Rubrik „Parlamente dieser Welt“ erreichte uns aus dem Leserkreis unserer Seite ein aktuelles Foto des ungarischen Parlamentsgebäudes in Budapest. Bekannt ist das Gebäude vor allem durch die Perspektive über die Donau hinweg, auf dem hier gezeigten Foto ist das Gebäude von der Rückseite zu sehen. Fragen von politischer Architektur, gerade im Hinblick auf Spezifika der Parlamentsarchitektur, sind immer wieder Gegenstand unserer Lehrveranstaltungen.
Das 268 Meter lange Gebäude ist eines der Wahrzeichen Budapests. Als Vorbild diente der Palace of Westminster, in dem das britische Parlament in London beheimatet ist. Errichtet wurde das Gebäude in Budapest in den Jahren 1885 bis 1904 von Imre Steindl im neogotischen Stil.
Der MLU-Student Luis Hernandez hat uns dieses wunderbare Foto des Parlamentes in Asturien (Spanien) geschickt (vielen Dank dafür!). Auf Spanisch lautet die offizielle Bezeichnung Junta General del Principado de Asturias, auf asturisch Xunta Xeneral del Principáu d’Asturies. Das Parlament ist in Oviedo beheimatet und besteht aus 45 Abgeordneten, die alle vier Jahre gewählt werden. In der derzeitigen Version besteht die Institution seit dem Jahre 1982, allerdings geht die Bezeichnung auf eine Einrichtung zurück, die es bereits seit dem Mittelalter (und bis hinein in das 19. Jahrhundert) gab. Als Präsident der Kammer fungiert seit Juni 2023 Juan Cofiño von der Partei PSOE.
Asturien ist eine „Autonome Gemeinschaft“ im Nordwesten Spaniens, verfügt über eine Fläche von knapp zehntausend Quadratkilometern und umfasst knapp eine Million Einwohner/innen. Fun fact: die dortige Küste nennt sich Costa Verde und bietet einige der schönsten Strände Spaniens.
Am 19. April 1999, also heute vor genau 25 Jahren, übernahm der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) vom britischen Architekten Norman Foster die Schlüsselgewalt im Berliner Reichstagsgebäude. Damit war der Startschuss gegeben für die Aufnahme der parlamentarischen Tätigkeit im zuvor komplett sanierten Reichstag. Ausgangspunkt war die Entscheidung des Bundestages am 20. Juni 1991 mit (knappen) 338 zu 320 Stimmen, den Sitz von Parlament und Regierung vom Rhein an die Spree zu verlegen. Einige Hintergründe zum Thema finden sich hier, hier und hier.
Wer im Übrigen sein Wissen über das Reichstagsgebäude testen will, kann an diesem Quiz auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung teilnehmen.
Das Foto zeigt das abendliche Reichstagsgebäude am 1. Februar 2024.
In der Reihe „Parlamente der Welt“ fällt der Blick heute auf das Gebäude des Landtags von Sachsen-Anhalt am Magdeburger Domplatz. Seit dem 17. Januar 1991 hat der Landtag hier – direkt gegenüber dem über 800 Jahre alten Dom „St. Mauritius und St. Katharina“. Errichtet wurde das Gebäude, da saus drei Teilen besteht, in den Jahren 1724 bis 1728 unter anderem für den Weinhändler Christian Wunenburg und den Maurermeister Hans Georg Reinecke. Umgestaltet wurde der Komplex nach dem Krieg von 1954 bis 1956.
Links hinten im Bild ist das Hundertwasser-Haus („Grüne Zitadelle“) sowie rechts hinten das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen zu sehen.
Auf dem Rückweg von einer Veranstaltung im Berliner Regierungsviertel riss plötzlich der Himmel auf und ließ das Bundeskanzleramt im Spreebogen in gleißendem Licht erscheinen. Damit ist die Aufnahme unser Foto des Tages.:)
Beim heutigen Foto des Tages fällt der Blick vom Verbindungssteg zwischen zwei Gebäuden des Deutschen Bundestages, des Paul-Löbe-Hauses (in dem unter anderem die Ausschusssäle untergebracht sind) und des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses (das unter anderem die Parlamentsbibliothek und die Wissenschaftliche Dienste des Bundestages beherbergt) auf die Spree im Berliner Regierungsviertel. Rechter Hand ist das Haus der Bundespressekonferenz zu sehen, in der Mitte der Neubau des Bundesbildungsministeriums, links finden sich die Büros von PriceWaterhouseCoopers. Links vorne ist die Bundestags-Kita angesiedelt. Benannt ist der Steg (im Volksmund auch die „höhere Beamtenlaufbahn“ genannt, da es sich um den oberen der beiden Verbindungsstege handelt) nach dem fiktiven Abgeordneten Jakob Mierscheid, über den hier auf unseren Seiten bereits berichtet wurde (und zwar hier, hier und hier). Nachzulesen sind die Details rund um die Namensgebung des Stegs auf dieser Seite.
In unseren Veranstaltungen (und hier im Blog!) steht immer wieder auch die Architektur von Parlamenten im Fokus. In der vergangenen Woche gab es für mich die Gelegenheit, den Bundesrat am Leipziger Platz in Berlin im Rahmen einer Führung zu besuchen. Im Jahre 1904 als Parlamentsgebäude, nämlich als Sitz des Preußischen Staatsrates (dessen zeitweiliger Präsident in den 1920er Jahren ein gewisser Konrad Adenauer war), eingeweiht, diente es nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Sitz der Akademie der Wissenschaften der DDR. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude saniert und für den Bundesrat umgestaltet (Hintergründe zum Gebäude finden sich hier und hier). Fun fact: direkt neben dem heutigen Buindesratsgebäude entsteht derzeit ein Anbau, um der Platzprobleme der Zweiten Kammer Herr zu werden. Herzstück des Anbaus wird ein Besucherzentrum sein, das es in dieser Form im Bundesrat bislang nicht gibt. Nachfolgend einige fotografische Impressionen der Führung durch das Gebäude.