Voraussichtlich am Dienstag, den 17. Januar 2017 wird das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sein lange erwartetes Urteil zum Verbot der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) bekannt geben. Die Hintergründe zum Verfahren sowie ein Rückblick auf den bisherigen Prozess finden sich hier und hier.
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13. Dez 2016
Exkursion der Uni Halle in den Deutschen Bundestag
Am heutigen Dienstag reisten 23 Studierende der Politikwissenschaft der Martin-Luther-Universität zu Informationsgesprächen in den Deutschen Bundestag. Auf dem Programm standen ein Gespräch mit dem Halleschen Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby und seinem Mitarbeiter Thomas Stimpel, ein Informationsvortrag im Plenarsaal des Parlaments sowie eine Besichtigung der Reichstagskuppel. Eine Politik- und Architekturorientierte Stadterkundung, ein Mittagsimbiss im Bundestagsrestaurant sowie ein Besuch auf einem der zahlreichen Berliner Weihnachtsmärkte rundeten den Besuch ab. Sehen Sie nachfolgend einige Impressionen der Fahrt.
23. Nov 2016
Lektüretipp: „Helmut Schmidt. Die späten Jahre“
Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Bundeskanzlers am 1. Oktober 1982 hat Helmut Schmidt weitere 33 Jahre produktiv gearbeitet: publizistisch, politisch und nicht zuletzt als Weltreisender in eigener Sache. Über diese Jahre hinweg entwickelte sich „Schmidt-Schnauze“ zu einem der populärsten Politiker Deutschlands. In der Einleitung berichtet Thomas Karlauf in seinem neu erschienenen Buch „Helmut Schmidt – die späten Jahre“ von einem Gespräch mit Helmut Schmidt, in dem dieser sich wunderte, dass noch niemand auf die Idee gekommen sei, sich dieser Post-Kanzleramts-Phase zuzuwenden. Genau dies hat Karlauf nun getan. Und er ist der denkbar beste Autor, um sich dieser Aufgabe zu stellen, war er doch als Mitarbeiter des Siedler- und später des Rowohlt-Verlags über viele Jahre hinweg in der Funktion des Verlegers und Lektors mit den zahlreichen Publikationen Helmut Schmidts befasst. In drei Teilen (Jahre der Zurückhaltung: 1982-1990, Jahre der Einmischung: 1991-2003 und Wege des Ruhms: 2003-2015) beschreibt Karlauf detailliert und pointiert die unterschiedlichen Stationen des Altkanzlers: zunächst die Umstände rund um sein Ausscheiden aus dem Amt, dann die Frage, ob Schmidt Memoiren schreiben möchte oder sollte oer lieber nicht, dann der Sprung zum ZEIT-Herausgeber, und immer wieder die großen Themen der Welt (deutsch-deutsche, später dann innerdeutsche Beziehungen, der Aufstieg Chinas, die Zukunft des transatlantischen Verhältnisses, und vieles mehr), die er in Büchern kenntnisreich und aktuell beschreibt und diskutiert.
Das Buch ist wahrlich nicht preisgünstig, aber für die 27 Euro bekommt man einen dicken Wälzer von über 550 Seiten. Und Weihnachten steht so gut wie vor der Tür, das Buch eignet sich somit perfekt als Weihnachtsgeschenk. Wie in jeder guten Biografie lernt man nicht nur ein Leben, eine Person kennen, sondern unter der Hand weitet sich das Werk zu einer Darstellung einer ganzen Epoche: Wiedervereinigung, die europäische Einigung, die rot-grünen Regierungsjahre, die anschließenden Großen Koalitionen ebenso wie die schwarz-gelbe Koalition: alle diese Ereignisse und Entwicklungen finden sich in diesem Buch prominent wieder.
Details zum Buch gibt es hier, dort finden sich auch Links zu mehreren Rezensionen des Buches.
Thomas Karlauf: „Helmut Schmidt. Die späten Jahre“, Siedler-Verlag, München, 560 Seiten, 26,99 Euro.
22. Nov 2016
Buchvorstellung: „Finanzwende. Den nächsten Crash verhindern“ (Giegold/Philipp/Schick)
Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein konservatives Regierungsmitglied ein Buch von drei grünen Autoren vorstellt. Genau das ist aber am 21. November 2016 in der Heinrich-Böll-Stiftung zu Berlin geschehen: Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, Udo Philipp, Aufsichtsrat für Triodos, Europas führender Nachhaltigkeitsbank, und Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, haben in ihrem im Erscheinen begriffenen Buch „Finanzwende“ grüne Ideen zu einer nachhaltigen Finanzpolitik zusammengetragen. Vorgestellt und kritisch kommentiert wurde das Buch von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Einen Bericht zur Buchvorstellung gibt es hier, der Tagesspiegel war ebenfalls dabei, und das Inforadio berichtet hier. Details zum Buch finden sich hier.
Sven Giegold/Udo Philipp/Gerhard Schick: „Finanzwende. Den nächsten Crash verhindern“, Klaus Wagenbach Verlag, Berlin, 172 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 978-3-8031-2765-5, das Buch erscheint im Laufe des Monats.
21. Nov 2016
Nach der US-Wahl: Donald Trump ante portas
Inzwischen ist seit der Wahl von Donald Trump zum neuen amerikanischen Präsidenten einige Zeit vergangen, da empfiehlt es sich, über die tagesaktuelle Berichterstattung (zum Beispiel hier, hier und hier) hinaus die Frage nach den Konsequenzen zu stellen und die Wahl in einen größeren Kontext zu stellen. Auf diesen Seiten ist bereits auf das Buch Trumpland von Walter Niederberger hingewiesen worden.
Ein anderes, ebenfalls sehr lesenswertes Buch hat der Politikwissenschaftler Torben Lütjen kürzlich veröffentlicht. Unter dem Titel „Partei der Extreme: Die Republikaner. Über die Implosion des amerikanischen Konservativismus“ skizziert er die Geschichte der Republikanischen Partei bis in das Wahljahr 2016 hinein (Details zum Buch hier). In einem Gastbeitrag für Spiegel Online hat Lütjen kurz vor der Wahl am 8. November 2016 das Verhältnis von Trump und der Republikanischen Partei kommentiert.
Den Abstieg der amerikanischen Wirtschaft über die vergangenen vierzig Jahre hat in einem umfangreichen Buch George Packer beschrieben. Dabei verwebt er diese Entwicklungen geschickt mit den Biografien bekannter wie unbekannter Amerikaner und Amerikanerinnen. Das Buch hat 2013 den National Book Award gewonnen. Rezensionen des Buches finden sich in der ZEIT und in der Süddeutschen Zeitung. Details (und eine Leseprobe) gibt es hier.
Der Direktor der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Volker Perthes, formuliert schließlich hier fünf Thesen, mit denen sich Forschung und Politik nun befassen müssen.
9. Okt 2016
Hinweise zur Finanzierung eines Studiums
Eine der Fragen, die sich stellen, wenn man sich überlegt, ein Studium aufzunehmen, ist, wie dieses Vorhaben finanziert werden soll. Neben BAföG (Details hier) und potenziellen Nebenjobs gibt es auch die Möglichkeit, sich um ein Stipendium zu bewerben. Erfahrungsgemäß ist es häufig sehr viel leichter, an ein solches Stipendium heranzukommen, als man das für gemeinhin erwartet. Stipendien werden inzwischen von vielerlei Institutionen angeboten.
Bei den politischen Parteien kann man sich zum Beispiel informieren bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Friedrich Naumann-Stiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Meines Wissens ist bei den politischen Stiftungen eine Mitgliedschaft in der entsprechenden Partei zwar wünschenswert, jedoch nicht zwingend Voraussetzung. Aber natürlich sollte man sich mit den Zielen der Stiftung bzw. der ihr nahestehenden Partei identifizieren können. Neben der finanziellen bieten die meisten politischen Stiftungen auch eine ideelle Förderung – etwa durch ein umfangreiches Seminarangebot im In- und Ausland, dazu Veranstaltungen mit Politikern, Journalisten sowie Wissenschaftlern, so dass man auch auf diese Art und Weise das eigene Studium sinnvoll ergänzen kann (gerade wenn man Politikwissenschaft, Soziologie oder Kommunikationswissenschaften studiert).
Auch die Kirchen bieten Stipendien an, etwa das Cusanuswerk unter dem Dach der katholischen und das Evangelische Studienwerk innerhalb der evangelischen Kirche. Die Gewerkschaften sind mit der Hans-Böckler-Stiftung am Start. Eine umfangreiche Stiendien-Datenbank mit mehr als 800 Einträgen findet sich übrigens bei E-fellows.net. Wichtige, weiterführende Informationen gibt es hier.
11. Jul 2016
Die „APuZ“ jetzt in modernisiertem Design
Heute ist Ausgabe Nr. 2695 der politikwissenschaftlichen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erschienen. Nach nunmehr elf Jahren in wohlbewährtem Design kommt das Heft optisch stark aufgehübscht daher. „Nude“ statt „Gild“ ist ab sofort die Farbschattierung der seit 1953 von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift. Ein Jahr hat der Umgestaltungsprozess gedauert – von ersten Überlegungen über einen Ideenwettbewerb und die Auftragsvergabe bis hin zur Entwicklung eines Manuals und diversen Probedrucken (Details hier).
Inhaltlich geht es in der erwähnten Ausgabe um deutsche Außenpolitik. Darin beleuchtet zum Beispiel Gunther Hellmann die Debatte um eine „neue deutsche Außenpolitik“, Josef Janning beschreibt Deutschlands Außenpolitik in Europa, Lilia Shevtsova und Rachel Rizzo präsentieren internationale Perspektiven auf die deutsche Außenpolitik, Harald Müller thematisiert die Diplomatie als Instrument deutscher Außenpolitik und Cormelius Adebahr fragt, wie Außenpolitik demokratischer werden kann. Das aktuelle Heft kann im Volltext hier eingesehen werden.