Das Deutsch-Amerikanische Dialogzentrum Magdeburg und die Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt veranstalten am Dienstag, den 14. Februar 2012, von 18:00 bis 20:30h einen Vortrag zum Thema „USA: Zur Lage der Nation im Februar 2012“. Stattfinden wird die Veranstaltung bei der IHK Magdeburg, Alter Markt 8. Ringo Wagner, Leiter des FES-Büros Sachsen-Anhalt wird eine kurze Einführung geben. Hauptredner wird Klaus Scharioth sein, von 1999 bis 2002 Politischer Direktor im Auswärtigen Amt und von 2006-2011 Botschafter der Bundesrepublik in Washington DC. Anschließend wird eine Gesprächsrunde mit Andreas Fürst vom Amerikanischen Generalkonsulat und dem Chefredakteur der Magdeburger Volksstimme, Alois Kösters, stattfinden. Der Magdeburger Politikwissenschaftler Wolfgang Rentzsch vom Deutsch-Amerikanischen Dialogzentrum Magdeburg wird die Runde moderieren. Eine Anmeldung ist möglich unter 0391/568760 oder info.magdeburg@fes.de.
US-Politik
29. Jan 2012
US-Präsidentschaftswahl: der Fokus liegt auf Florida
Am Dienstag, den 31. Januar 2012, findet im US-Bundesstaat Florida die nächste Vorwahl der Republikaner im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur statt. Sah es zunächst so aus, als ob der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich nach seinem deutlichen Sieg in South Carolina auch in Florida erfolgreich sein könnte, so deuten die jüngsten Umfragen auf einen klaren Sieg des Ex-Gouverneurs von Massachusetts, Mitt Romney, hin. Zwischen neun und 15 Prozentpunkten beträgt demnach sein aktueller Vorsprung im Sunshine State.
Florida wird auch in der Hauptwahl Anfang November eine zentrale Rolle spielen (erinnert sich noch jemand an die Wahl 2000??). Die Washington Post erklärt heute in einem Beitrag, warum Florida als der zentrale Swing State gilt – ein Stat also, um den beide Seiten intensiv werben werden. Im Gegensatz zu den eher kleinen ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire werden in Florida beträchtliche finanzielle Ressourcen eingesetzt, nicht nur von den Kandidatenkampagnen selbst. Die Internet-Seite der Tagesschau und WELT Online haben Details zum Thema.
25. Jan 2012
Präsident Obama spricht zur Lage der Nation
Einmal im Jahr, stets Mitte Januar, spricht der amerikanische Präsident vor beiden Kammern des Kongresses in der State of the Union speech über seine Ziele und Projekte der folgenden zwölf Monate. Während die Republikaner derzeit nach ihrem Herausforderer Obamas suchen, richtete dieser in seiner gestrigen Rede seinen Blick bereits auf die Hauptwahl Anfang November 2012. Für alle, die heute nacht lieber geschlafen haben, gibt es die Rede im Video hier. Analysen der Rede finden Sie hier und hier, eine Wordcloud mit den zentralen Begriffen sowie die Rede im Wortlaut gibt es hier. Auf dem offiziellen Youtube-Channel des Weißen Hauses gibt es übrigens ein Video über die Vorbereitung der Rede. Schauen Sie mal hier.
15. Jan 2012
Zahl des Tages (15. Januar 2012)
Ausgaben der Präsidentschaftskampagne von Barack Obama im Wahlkampf 2008 für Pizza: $35,000 (Quelle: The Atlantic, Jan/Feb 2012). Apropos Ausgaben: für Meinungsumfragen wurden 28 Millionen ausgegeben, für Wahlwerbung 435 (!) Millionen, für Mitarbeiter 65 Millionen, für Reisen 61 Millionen und für das Fundraising (also das Spendensammeln an sich) 30 Millionen Dollar.
13. Jan 2012
Obama 2012: „yes, we can“ oder „yes, we gähn“?
Seit einigen Tagen laufen in den USA die Vorwahlen des Präsidentschaftswahlkampfes 2012. Anfang November dieses Jahres wird sich entscheiden, ob Barack Obama Präsident bleibt oder das Weiße Haus für einen Republikanischen Amtsnachfolger räumen muss. Zu diesem Thema bietet die Bundeszentrale für politische Bildung im März eine Fachtagung an. Vom 8. bis 10. März 2012 diskutieren Experten wie Peter Lösche, Stephan Bierling und Christian Hacke die Wahlaussichten Obamas und bewerten die augenblickliche politische Lage in den Vereinigten Staaten.
Nähere Informationen zur Veranstaltung finden sich hier, das detaillierte Programm gibt es hier.
5. Jan 2012
Nach der Wahl in Iowa
Da sage nochmal einer, es käme bei Wahlen nicht auf jede Stimme an: mit gerade einmal acht Stimmen Vorsprung hat Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts, am Dienstag im Präsidentschaftswahlkampf der Republikaner den Caucus in Iowa gewonnen. Er kam auf insgesamt 30.015 Stimmen, der Zweitplazierte Rick Santorum, Ex-Senator aus Pennsylvania, auf 30.007 Stimmen. Dabei handelte es sich bei der Wahl in Iowa noch nicht einmal um die engste Wahlentscheidung in den Vereinigten Staaten, wie eine Auflistung der Washington Post hier zeigt.
Das genaue Ergebnis des Caucus finden Sie im übrigen hier.
Erwartungsgemäß hat sich das Feld der Kandidaten inzwischen reduziert: die Kongressabgeordnete und Tea Party-Ikone Michele Bachmann hat gestern ihren Rückzug bekannt gegeben. Offen ist noch, ob sie sich im November in ihrem Wahlkreis in Minnesota der Wiederwahl stellt. Die besten Wahlkampf-Momente Bachmanns sind bei TalkingPointsMemo zu finden. Rick Perry dagegen, Gouverneur von Texas, kehrte zwar zunächst nach Hause zurück, um seine Kampagne „neu zu bewerten“, hat aber inzwischen per Twitter bekannt gegeben, dass er weitermachen wird. Jon Huntsman aus Utah wird erst bei den nächsten Vorwahlen ins Geschehen eingreifen, er hatte Iowa bewusst ausgelassen.
Dass die aktuelle Situation für Romney um einiges einfacher ist als die Santorums, berichtet die New York Times hier. Santorum, dessen Kampagne bis Weihnachten unter „ferner liefen“ fungierte, dürfte Probleme haben, rechtzeitig zu den nächsten Vorwahlterminen eine landesweite Wahlkampforganisation aufzubauen, immerhin dürfte er die sozialkonservativen Wähler von Bachmann und – teilweise – Perry übernehmen können.
Nächster Stop der Wahlkampfkarawane ist übrigens am kommenden Dienstag New Hampshire. Dort gilt der aus dem benachbarten Massachusetts stammende Romney als Favorit. Gestern wurde er öffentlich von John McCain, dem Präsidentschaftskandidaten von 2008, unterstützt. Wenn Sie sich dieses Video aus dem damaligen Vorwahlkampf anschauen, kommt das etwas überraschend, denn damals ist McCain seinen Mitbewerber Romney („a phony“) scharf angegangen. Und der Ton des Wahlkampfes dürfte, wie Eugene Robinson in der Washington Post schreibt, eher negativer werden. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier.
Auch Newt Gingrich wird sich in den nächsten Tagen an Romney abarbeiten, hatte dieser durch eine Reihe von negativen Wahlwerbespots doch dafür gesorgt, dass Gingrichs Höhenflug in Iowa (und bundesweit) rechtzeitig vor der Wahl in Iowa gestoppt wurde. Trotzdem dürfte Romney nach wie vor der Favorit sein, wie man hier und hier nachlesen kann. Aber es sollte ihm zu denken geben, dass er nach nahezu fünf Jahren Wahlkampf und einer entsprechend gut ausgebauten Wahlkampforganisation in Iowa am Dienstag gerade einmal ein Viertel der Republikanischen Wähler von sich überzeugen konnte. Begeisterung sieht anders aus. Santorum, der alleine am Tag nach Iowa eine Million Dollar an Spendengeldern verzeichnen konnte, auf der anderen Seite dürfte sich mit der berühmten „Electability“-Frage konfrontiert sehen, sprich; welche Chancen hätte er überhaupt in der Gesamtbevölkerung im November, sollte er letztendlich gegen Obama antreten dürfen?
Schließlich: auf Cicero.de begründet Christoph von Marschall vom Berliner Tagesspiegel seine These, warum die Amerikanier im November 2012 trotz allem Barack Obama zum Präsidenten wiederwählen werden.
3. Jan 2012
Der Iowa-Caucus 2012 interaktiv
Die New York Times untersucht in einem interessanten Onlinefeature die so genannte Stump Speech der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten in Iowa. Die Stump Speech ist die stets nur marginal und lokal bzw. regional abgeänderte Rede, die bei jedem Wahlkampfauftritt gehalten wird, also im Idealfall mehrfach täglich. Für die mitreisenden Journalisten ist das häufige Hören der gleichen Rede vermutlich alles andere als ein Spaß, trotzdem haben Mitarbeiter der New York Times für die wichtigsten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner eine solche typische Rede zusammengestellt und kommentiert (jeweils rechts neben dem Redetext). Alle Details zu den Reden finden Sie hier.
Einen guten Eindruck, was Wahlkämpfen in Iowa, einem „übersichtlichen“ Bundesstaat von gerade einmal zwei Millionen Einwohnern, bedeutet, vermitteln mehrere Videos, die sich ebenfalls auf der Webseite der New York Times finden, und zwar zum Beispiel das hier. Die Internetseite der Washington Post bietet ein nettes interaktives Feature mit detaillierten Informationen zu Umfragewerten, Wahlkampfausgaben und den bevorzugten Wahlkampforten der einzelnen Kandidaten innerhalb Iowas.
Darüber hinaus ist es nie falsch, sich bei der Politikberichterstattung an die örtlichen Quellen zu halten. Die Internetseite des Des Moines Register, der größten Zeitung in Iowa, bietet auf einer eigenen Internetseite zum Caucus einen großen Fundus an Texten, Videos, Schaubildern und Kolumnen. Schauen Sie bei Interesse mal hier.
3. Jan 2012
Die Rolle von Twitter im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf
Wir haben im Laufe des Semesters ja in diversen Seminaren und anderen Veranstaltungen des Öfteren über die Internetnutzung von Politikern gesprochen. Eine Studie der Nachrichtenagentur AP hat nun die derzeitigen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten (bzw. den amerikanischen Präsidenten) und deren Twitter-Nutzung untersucht. Den entsprechenden Artikel finden Sie bei Interesse hier.
3. Jan 2012
Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2012 beginnt in Iowa
Heute beginnt in den USA mit dem Caucus im Bundesstaat Iowa die Vorwahlsaison der Präsidentschaftswahl im November 2012. Auf Demokratischer Seite tritt Amtsinhaber Barack Obama ohne Gegenkandidat an, aber auf Republikanischer Seite bemühen sich sechs Kandidaten und eine Kandidatin um die Präsidentschaftskandidatur (Jon Huntsmann tritt allerdings in Iowa nicht an). Zwar werden auf Republikanischer Seite heute lediglich 28 von 2286 Delegierten des Parteitages im Sommer vergeben und nur selten ist der Gewinner des Caucus in Iowa später tatsächlich Präsident geworden (Iowa als Bundesstaat ist hinsichtlich seiner Bevölkerungsstruktur darüber hinaus alles andere als repräsentativ für die Vereinigten Staaten), trotzdem werden die ersten Kandidaten heute ihre Segel streichen müssen, und es lassen sich erste Rückschlüsse ziehen, welche Kandidaten kompetitiv sind und über die entsprechend notwendige Organisation und ein populäres inhaltliches Programm verfügt. Nachfolgend finden Sie einige Links, wenn Sie sich rechtzeitig vor dem Caucus informieren möchten.
Der Economist hat mehr Informationen zum Thema hier. Die Zeitschrift bietet zudem eine interaktive Grafik der einzelnen Bundesstaaten mit den jeweils (tages)aktuellen Umfragedaten. Die Internetseite TalkingPointsMemo beschreibt detailliert den Prozess des heutigen Abends. SPIEGEL Online beleuchtet die Hintergründe des Iowa Caucus hier und hier. Hintergründe gibt es auch in der FAZ und in der Süddeutschen Zeitung.
Christoph von Marschall porträtiert im CICERO den Favoriten der Republikaner, Mitt Romney. Ein Porträt Romneys findet sich auch in der heutigen FAZ. Die Wiederwahlchancen Obamas beleuchtet dagegen die Berliner Zeitung hier.
Alles darüber hinausgehende Wissenswerte zum Thema finden Sie schließlich auf Realclearpolitics.com. Und hier gibt es alles Wissenswerte rund um die Election 2012 App der New York Times.
Wenn Sie sich dann am Ende wissenschaftlich mit dem Thema Iowa und Vorwahlen beschäftigen möchten, seien Ihnen diese beiden Aufsätze empfohlen:
* Holste, Heiko (2011): Das Orakel der Maisfelder. Oder: wie der Iowa-Caucus wirklich funktioniert. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 42, H. 2, S. 270–285.
* Siefken, Sven T. (2002): Vorwahlen in Deutschland? Folgen der Kandidatenauswahl nach U.S.-Vorbild. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 33, H. 3, S. 531–550.
1. Jan 2012
Themenheft der APuZ zu den USA
Kurz vor Weihnachten ist rechtzeitig zum Start der Vorwahlsaison 2012 ein Themenheft der politikwissenschaftlichen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ zum Thema USA erschienen. Darin finden sich u.a. Beiträge zu Präsident Barack Obama, den Republikanern 2012, der Tea Party und den transatlantischen Beziehungen. Das Heft im Volltext ist hier zu finden.