An der Universität Erfurt ist an der Staatswissenschaftlichen Fakultät (Professur für Politische Bildung, insbes. für das politische System Deutschlands) zum 01.04.2023 eine befristete (Qualifizierungs-)Stelle als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (m/w/d) im Umfang von 20 Wochenstunden zu besetzen. Details der Ausschreibung finden sich hier.
Innenpolitik
4. Jan 2023
„Beratungskulturen“: zur internen Arbeit von Verfassungsgerichten
In ihrem Buch „Beratungskulturen“ thematisiert Gertrude Lübbe-Wolff, in den Jahren 2002 bis 2014 Richterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die interne Art und Weise der konkreten, alltäglichen Arbeit von Verfassungsgerichten. Die zentrale Frage des Bande ist die nach den Bestimmungsfaktoren der richterlichen Entscheidungen, denn jede konkrete Entscheidungsprozess ist eingebunden in eine Vielzahl von systematischen und strukturellen Rahmenbedingungen, die diese Entscheidungsfindung (mit)prägen. Und doch geht der Band über reine „Beratungskulturen“ hinaus, berücksichtigt werden auch die Wahlverfahren der Mitglieder der jeweiligen Gerichte, deren Amtszeit und Wiederwahlmöglichkeit, die Rolle der jeweiligen Mitarbeiter/innen und nicht zuletzt auch räumliche und technische Aspekte der Arbeit von Verfassungsgerichten. In ihrer Untersuchung geht Lübbe-Wolff international vergleichend vor, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem deutschen Bundesverfassungsgericht und auf dem US-amerikanischen Supreme Court. Im Volltext abrufbar ist das Werk auf der Homepage der Herausgeberin der Publikation, der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Update: in der Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. Januar 2023 findet sich eine sehr ausführliche Rezension des Buches durch den Berliner Staatsrechtler Christoph Möllers (Humboldt-Universität). Über unsere Universitätsbibliothek ist die Rezension im Volltext und kostenlos abrufbar (siehe Foto).
4. Jan 2023
Projektvorstellung: ArbeiterKind.de
Auch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist das Projekt ArbeiterKind.de aktiv, welches sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil der Studierenden aus Arbeiterfamilien zu erhöhen. Nachfolgend sei in knappen Zügen (und in eigenen Worten der Verantwortlichen) auf die Arbeit dieses Projektes hingewiesen.
„Auch wenn das Bildungsniveau in Deutschland insgesamt gestiegen ist und es immer mehr akademisch Qualifizierte gibt, entscheidet in Deutschland noch immer die soziale Herkunft über den Bildungsweg. Von 100 Kindern aus Akademiker:innenfamilien beginnen statistisch gesehen 79 ein Hochschulstudium. Aus Nicht-Akademiker:innenfamilien nehmen 27 von 100 Kindern ein Studium auf. Die sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zur Hochschulbeteiligung in Deutschland, die im Oktober 2021 veröffentlicht wurden. Aus diesem Anlass hat Katja Urbatsch die Initiative ArbeiterKind.de im Jahr 2008 gegründet.
Die Vision von ArbieterKind.de ist, dass in Deutschland jedes Kind aus einer
nichtakademischen Familie mit geeigneter Qualifikation die Chance auf eine Bildungsaufstieg hat. Deshalb ermutigt die gemeinnützige und spendenfinanzierte Organisation Schüler:innen, die ein Studium aufnehmen wollen, und unterstützt sie auf dem Weg zum Studienabschluss und erfolgreichen Berufseinstieg. ArbeiterKind.de beugt Bildungsungerechtigkeit vor, erhöht chancengleiche Teilhabe am Bildungsaufstieg, bietet vielfältige Engagementmöglichkeiten, erschließt ungenutzte Bildungspotenziale bei Schüler:innen und Studierenden und wirkt dem drohenden Fachkräftemangel entgegen. Praktisch bedeutet das, dass wir zum Beispiel Schulvorträge halten, auf Messen präsent sind, 1:1Mentoring anbieten und jeden 1. Monat im Monat um 20 Uhr ein offenes Treffen im nt-Cafe anbieten. Kommt gerne vorbei!
Bundesweit engagieren sich über 6.000 Ehrenamtliche in 80 lokalen
ArbeiterKind.deGruppen. Auch die Ortsgruppe in Halle (Saale) bietet eine leicht zugängliche Unterstützung. Über halle@arbeiterkind.de, in den sozialen Netzwerken und bei den regelmäßigen Stammtischtreffen lassen sich offene Fragen zu Studium und Studienfinanzierung oftmals schnell klären. Wenn du dich in der Ortsgruppe engagieren möchtest, melde dich gerne über unsere Kanäle. Jede Unterstützung wird gebraucht, zumal der Austausch von Erfahrungen als Nichtakademikerkind an der Hochschule wertvoll und kraftgebend ist.“