Unter dem Motto „What a time to be alive“ bietet der Lehrstuhl für Regierungslehre und Policyforschung am Donnerstag, den 14. November 2024, eine Diskussionsveranstaltung an, um das Ende der Ampel-Koalition zu analysieren, das Thema Vertrauensfrage im parlamentarischen System der Bundesrepublik in den Fokus zu rücken und zu spekulieren, wie es im anstehenden Wahlkampf und mit der Bundestagswahl im Februar 2025 weitergehen könnte. Beginn ist um 18:15 Uhr im Hörsaal IV (jetzt Anton Wilhelm Amo Hörsaal) in der Ludwig-Wucherer-Straße 2. Herzliche Einladung!
Update, 19. November 2024:hier gibt es einen Rückblick auf die Veranstaltung.
Die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt lädt herzlich zum netzpolitischen Forum „Social Media und Wahlen“ anlässlich der Aktionstage Netzpolitik und Demokratie am 13. November 2024 von 18 bis 19.30 Uhr ins Café Koffij, SaltLabs – Workspaces + coffee, Leipziger Straße 70 (Halle/Saale) ein.
Im Ausschreibungstext heißt es: „Nach den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg und vor dem Hintergrund der aktuellen innenpolitischen Entwicklungen blicken wir mit unseren Gästen im netzpolitischen Forum auf die Rolle der sozialen Medien im Wahlkampf und auf die zunehmende Radikalisierung im digitalen Raum. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die Bundestagswahl 2025 und die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026? Dazu sprechen wir in diesem Jahr mit Luise Ritter, Referentin für Medienpolitik und Plattformen bei bitkom e.V., dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, und Martin Fuchs, Politikberater, Blogger und Speaker. Das netzpolitische Forum wird moderiert von Romy Höhne.“
Seit geraumer Zeit steht in der Parlamentarismusforschung die Frage im Mittelpunkt, wer für den Deutschen Bundestag kandidiert – und welche Kandidaturen erfolgreich sind (und warum). In einem großen Forschungsprojekt des Instituts für Parlamentarismusforschung (IParl) haben Forscherinnen und Forscher eine dreistellige Zahl von Aufstellungsversammlungen zur Bundestagswahl 2017 besucht, um genau dieser Frage nachzugehen. Nun ist ein umfangreicher Sammelband mit den Ergebnissen des Projekts (an dem auch Lehrende und Studierende des Instituts für Politikwissenschaft der Martin-Luther-Universität beteiligt waren) erschienen. In einem Gespräch mit David Kirchner vom Portal für Politikwissenschaft stellen zwei der Hauptverantwortlichen des Projekts, Prof. Dr. Suzanne S. Schüttemeyer und Dr. Danny Schindler, die wichtigsten Befunde vor. Nachzulesen ist das Gespräch hier, das Buch selbst ist über die Nomos eLibrary online frei zugänglich.
Parteimitgliedschaften sind eine gängige, aber zurückgehende Form der politischen Partizipation. Dabei spielen Mitglieder für die politischen Parteien in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ein Beitrag von MDR aktuell beleuchtet dieses Thema im Detail und präsentiert eine Fülle an empirischen Befunden aus Sachsen-Anhalt. Nachzulesen ist der Beitrag hier.
Ende September 2024 fand unter der Überschrift „Politik in der Polykrise“ an der Georg-August-Universität zu Göttingen der DVPW-Kongress 2024 statt. Auf dem PW-Portal (Portal für Politikwissenschaft) finden sich mittlerweile mehrere Beiträge zu ausgewählten Panels und Roundtables des Kongresses. Diese „Schlaglichter“ sind zum Beispiel hier und hier nachzulesen. Weitere Beiträge folgen in den kommenden Tagen.
Update, 14. Oktober 2024:hier lassen sich zwei weitere Beiträge zu spannenden Panels des Kongresses finden.
Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 3/2024 der politikdidaktischen Zeitschrift „Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (GWP)“ (Barbara Budrich Verlag) erschienen. Darin finden sich Beiträge zur US-Demokratie (insbesondere zu den Republikanern und ihren illiberalen Neigungen in der Trump-Ära), zur „Krise der Demokratie“ ganz allgemein, zum Rechtsruck bei Jungwählern, zur sozialpolitischen Zeitenwende sowie zu unwirtlichen Städten („Defensive Architektur“). Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist hier abrufbar.
Unter dem Titel „Defekte Debatten“ haben die Berliner Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach und der Deutschlandfunk-Moderator Korbinian Frenzel vor wenigen Tagen ein kurzweiliges, vielschichtiges und lesenswertes Buch veröffentlicht, das sich mit aktuellen Fragen der politischen Partizipation bzw. der Debattenkultur in der Bundesrepublik befasst.
Ausgehend vom Begriff der „Polykrise“ (Adam Tooze), Krisen also, die nicht nur zeitlich zusammenfallen, sondern sich auch gegenseitig beeinflussen und ggfs. auch verstärken können, formulieren die beiden die folgenden zentralen Fragen des Buches: „Wie verhandeln wir gesellschaftliche und politische Fragen, wen permanent Ausnahmezustand herrscht? Wie funktioniert gesellschaftlicher Diskurs, wenn die Hauptaufgabe der Politik Krisenmanagement ist, also ben häufig Ad-hoc-Politik, die eigentlich keine langwierigen Debatten und das vorsichtige Wiegen von Für und Wider zulassen?“ (S. 15). Offensichtlich haben wir „die nötigen Verschnaufpausen zwischen den Krisen, um diese Fragen ernsthaft zu diskutieren, geschweige denn sie zu beantworten“ (ebd.), nicht (mehr).
Hintergründe zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier. Im WDR2-Podcast von Jörg Thadeusz fassen Julia Reuschenbach und Korbinian Frenzel die wichtigsten Befunde ihres Buches zusammen. Nachzuhören ist die Sendung hier.
Vom 24. bis zum 27. September 2024 fand an der Georg-August-Universität Göttingen der 29. wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) statt. In nahezu 900 inhaltlichen Beiträgen befassten sich knapp 1200 Teilnehmende mit dem Oberthema „Politik in der Polykrise“. Das gesamte Programm kann hier eingesehen werden.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Festrede von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der auf 75 Jahre Grundgesetz zurückblickte und angesichts aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen zu einem engagierten Einsatz für die demokratische Ordnung aufrief.
Erstmals wurde in diesem Jahr – neben den üblichen Lehr- und Dissertationspreisen – der DVPW-Preis für das Lebenswerk verliehen. Empfänger war – anders kann man es nicht formulieren – die PoWi-Legende Prof. Dr. Fritz W. Scharpf, der in unseren Lehrveranstaltungen vor allem durch den Begriff der Politikverflechtung sowie das Modell des akteurzentrierten Institutionalismus bekannt ist.
Die Keynote-Rede am finalen Veranstaltungsabend hielt Frau Professor Emeritus Brigid Laffan vom European University Institute (EUI) in Florenz. Der Titel der Rede lautete: „In the Shadow of a Polycrisis: The European Union as a Collective Power“.
In drei Jahren wird der 30. wissenschaftliche DVPW-Kongress seine Pforten öffnen – noch ist nicht bekannt, unter welchem Oberthema, an welchem Ort und zu welchem genauen Datum er dies tun wird.
Dr. Karamba Diaby absolviert derzeit seine dritte Legislaturperiode im Deutschen Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2021 gelang es ihm, den Wahlkreis Halle (Saale) und Umgebung direkt zu gewinnen. Zuvor war er bereits im Halleschen Stadtrat sowie für ein Landesministerium in Magdeburg beruflich tätig. In unseren Lehrveranstaltungen war Herr Diaby Semester für Semester ein willkommener Gast. In zahlreichen Auftritten berichtete er über seine Arbeit in Halle und Berlin, gab Einblicke in den parlamentarischen Arbeitsalltag und diskutierte mit den Studierenden über aktuelle politische und politikwissenschaftliche Fragen. Ein Thema war dabei stets, wie er mit Anfeindungen und Angriffen umgeht. So wurde vor einigen Jahren auf sein Wahlkreisbüro geschossen bzw. ein Brandsatz gezündet. Vor wenigen Wochen hat Karamba Diaby angekündigt, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht erneut antreten zu wollen. Im Podcast „Ehrlich jetzt?“ der ZEIT spricht er nun mit Yasmine M’Barek ausführlich über seinen Abschied von der Politik. Nachzuhören ist die Folge hier. Ein ausführliches Porträt Diabys ist im vergangenen Jahr im SPIEGEL erschienen (Paywall).
Am 22. Januar 2020 war Dr. Karamba Diaby zu Gast im Seminar „Der Deutsche Bundestag: Strukturen, Prozesse, Akteure“.
In dieser Woche ist das Buch „Die Institution“ von Michael Feldkamp erschienen. Darin zeichnet er anhand der 20 Wahlperioden, die er im Rahmen von kleinen „Miniaturen“ vorstellt, die wichtigsten Ereignisse, Prozesse und Herausforderungen in der Geschichte des Deutschen Bundestages nach. In diesem Kontext präsentiert er eine Fülle an empirischen Befunden aus der parlamentarischen Arbeit zwischen Bonn und Berlin, stellt aber auch zahlreiche Anekdoten und Geschichte aus dem Innenleben des Parlaments vor. Damit dürfte das Werk für zahlreiche unserer Lehrveranstaltungen rund um den Deutschen Bundestag von Interesse sein, aber natürlich auch für die eine oder andere Haus- und/oder Abschlussarbeit, die sich um diesen Untersuchungsgegenstand dreht.
Details zum Buch sind hier zu finden, in Kürze sollte es auch in unserer Universitätsbibliothek verfügbar sein.
Update 30. September 2024: eine ausführliche Rezension des Buches findet sich inzwischen hier.