Der Umgang mit der aktuellen Corona-Krise wirft viele wichtige Fragen auf, darunter auch die nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Politik, zuletzt illustriert durch die Studien der Halleschen Leopoldina und der Helmholtz-Gemeinschaft. Christian Schwägerl und Joachim Budde von der Webseite Riffreporter haben die Entwicklungen über die vergangenen Monate in einem ausführlichen Beitrag nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Virologen, die uns aus vielen Nachrichtensendungen bekannt sind: Prof. Christian Drosten von der Berliner Charité und Prof. Hendrik Streeck vom Bonner Universitätsklinikum. Wann ist man Wissenschaftler, wann politisch agierende Person? Dabei fokussieren die beiden Autoren vor allem auf das Handeln des letzteren. Dabei geht es auch um Fragen wie: welche Rolle spielen Berater in der Politik? Welche Rolle spielt die politische Kommunikation dabei? Wie unabhängig können Wissenschaftler wirklich agieren? Und wie schmal ist der Grat zwischen evidenzbasierter Empirie und den notwendigen politischen Entscheidungen, bei denen die politischen Akteure womöglich auch andere Aspekte berücksichtigen müssen? Der umfangreiche Beitrag von Schwägerl und Busse ist hier nachzulesen.
Innenpolitik
14. Apr 2020
Gastbeitrag von Manja Schüle zur Lage der Studierenden in der Coronakrise
Auf dem Blog des Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda hat die Brandenburgische Wissenschaftsministerin Manja Schüle einen Gastbeitrag veröffentlicht, in dem sie an die Bundesregierung appelliert, neben den zahlreichen und vielfältigen Hilfen für Arbeitnehmer unterschiedlichster Branchen in der derzeitigen Situation die Lage der Studierenden nicht aus dem Blick zu verlieren, insbesondere die jener Studierenden, die BAföG erhalten oder aktuell erhalten könnten. Ihre Botschaft ist klar: „Die Studierenden dürfen nicht die großen Verlierer der Coronakrise werden“. Nachzulesen ist der Beitrag hier.
14. Apr 2020
Plädoyer für eine starke parlamentarische Opposition in Zeiten von Corona
„Gerade im Ausnahmezustand braucht es eine handlungsfähige parlamentarische Opposition. Die muss ihre neue Rolle erst noch finden“, argumentiert der Berliner Politikwissenschaftler Stephan Bröchler in einem Gastbeitrag für die TAZ mit Blick auf die politischen Herausforderungen der aktuellen Corona-Krise. Nachzulesen ist der Beitrag in der heutigen Printausgabe – oder online hier.
12. Apr 2020
(Verfassungs-)Rechtliche Herausforderungen der Corona-Krise
In der heutigen Osterausgabe des Berliner Tagesspiegels findet sich ein sehr lesenswertes Gespräch mit dem Berliner Juraprofessor und Verfassungsrechtler Christoph Möllers. Darin nimmt er Stellung zum aktuell „quasi grundrechtsfreien Raum“ während der Corona-Krise, zu den veränderten Rollen von Parlament und Regierung sowie zu den Herausforderungen der aktuellen Situation für Politik und Recht. Das Gespräch ist in einer Online-Version hier nachzulesen.
9. Apr 2020
Krimi-Tipp IV: „Blaue Nacht“
Zum heutigen Gründonnerstag kommt mal eine – sagen wir – abgefahrene Krimi-Empfehlung. Die bekennende Hamburgerin Simone Buchholz schreibt anders: direkt, rau, unverblümt – und mit Dialogen und Sätzen, die dermaßen reinknallen (excuse my English), dass man sie sich aufschreiben möchte. Für ihre Chastity-Riley-Reihe wurde Buchholz mit dem Radio-Bremen-Krimipreis, dem Crime Cologne Award, dem Deutschen Krimipreis und dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet. Nähere Informationen zu „Blaue Nacht“ sowie eine Leseprobe finden sich hier. Eine schöne Rezension des Bandes findet sich auf Krimi-Couch.de. Auf Twitter ist die Autorin hier zu finden.
Worum geht es im aktuellen Band? Buchholz beschreibt es auf ihrer Homepage wie folgt: „Weil sie einen Vorgesetzten der Korruption überführt und einem Gangster die Kronjuwelen weggeschossen hat, ist Staatsanwältin Chastity Riley jetzt Opferschutzbeauftragte und damit offiziell kaltgestellt. Privat gibt es auch keinen Trost: Ihr ehemaliger Lieblingskollege setzt vor lauter Midlife-Crisis zum großen Rachefeldzug an, während ihr treuester Verbündeter bei der Kripo knietief im Liebeskummer versinkt. Da ist es fast ein Glück, dass zu jedem Opfer ein Täter gehört.“ Ehrlich gesagt: ich habe im letzten Herbst alle Chastity-Riley-Bände innerhalb von drei Tagen gelesen, also: unbedingte Empfehlung! Politikwissenschaftliche Fachlektüre kommt im laufenden Semester noch früh genug.:)
8. Apr 2020
Krimi-Tipp III: „Die Toten von Marnow“
Der Autor Holger Karsten Schmidt hat schon eine ganze Reihe von Krimis (und noch mehr Drehbücher für das deutsche Fernsehen) geschrieben (und dabei drei Grimme-Preise gewonnen), nun legt er mit „Die Toten von Marnow“ den ersten Band einer neuen Reihe rund um die Kommissare Lona Mendt und Frank Elling vor. Das Buch spielt in Rostock im Jahre 2003 – und es geht um eine brutale Mordserie, einen westdeutschen Pharmakonzern, eine ostdeutsche Klinik und alte DDR-Seilschaften. Was das umfangreiche Buch (480 Seiten) besonders interessant macht, ist, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Tätern und Opfern schwinden. Details zum Buch gibt es hier. Übrigens: im Frühjahr 2021 wird der Band als Vierteiler für das Fernsehen verfilmt.
8. Apr 2020
Blockseminare Plöhn und Nikolenyi jetzt in wöchentlichem Format
Die beiden als Blockseminar geplanten Lehrveranstaltungen von Prof. Jürgen Plöhn („Wirtschafts- und Währungspolitik“ im Aufbaumodul Regierungslehre und Policyforschung) und Prof. Csaba Nikolenyi („Presidents and Prime Ministers“ im Mastermodul Parlamentarismus und Präsidentialismus und zugleich BA-Modul FSQ2) werden im laufenden Sommersemester als wöchentliche Veranstaltungen angeboten. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf Stud.IP.
8. Apr 2020
„Macht und Ohnmacht“ – Politik in Zeiten von Corona
„Du hast das Gefühl, du springst in den Abgrund“: die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat heute eine ganze „Seite Drei“ rund um Politik und Politiker in Zeiten von Corona im Speziellen und in Krisen jeglicher Art im Allgemeinen im Blatt. Begleitet werden dabei Peer Steinbrück (SPD), der zu Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise Finanzminister der damaligen Großen Koalition war, Horst Seehofer (CSU), der als Gesundheits- und Innenminister mit der Vogelgrippe, der Schweinepest und jetzt Corona befasst war bzw. ist und die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). Wie geht man mit Krisen um, auf die man sich nicht vorbereiten kann? Welche Rolle spielt in solchen Situation die Beratung durch MitarbeiterInnen sowie externe Akteure? Mit welchem Blick schaut man anschließend auf diese Krisen zurück? Der Artikel ist auf der Webseite der SZ leider nur für Abonnenten zugänglich (hier), aber der Zeitungshändler Ihres Vertrauens hat sicher noch ein Exemplar der Zeitung übrig.:)