Der Wahlkampf zur Landtagswahl 2011 findet auch im Internet statt. Inwieweit nutzen die Spitzenkandidaten und die Parteien die Instrumente der sozialen Netzwerke? Die Mitteldeutsche Zeitung war im Netz unterwegs.
Zuvor wird bereits in Hamburg gewählt. Hier hat sich Politik-Digital umgesehen, wie die Hamburger Parteien die Möglichkeiten des Internets ausschöpfen.
Internet(z)
4. Feb 2011
Politiker in Deutschland: Facebook-Euphorie verflogen
Barack Obama hat im Wahlkampf 2008 vorgemacht, wie effektiv man neue Medien wie das Internet und Instrumente wie Facebook und Twitter in den Wahlkampf und die Politik einbauen kann. Dass die Politiker in der Bundesrepublik mit einigen Ausnahmen diesen Trends hinterherlaufen, ist nicht überraschend. Aber wie wenig diese Möglichkeiten genutzt werden, ist schon verblüffend. Die Technische Hochschule Illmenau hat in diesen Tagen eine Studie zum Thema vorgestellt, in der genauer untersucht wurde, wie Bundes- und Landtagsmitglieder Facebook nutzen. Die Pressemitteilung der Hochschule finden Sie hier, zugleich gelangen Sie über diese Seite zum Volltext der Studie.
25. Jan 2011
Tim Pawlenty: Man of Destiny
Man hat ja schon viele Wahlwerbespots gesehen, denen man unterstellt hat, in Hollywood produziert worden zu sein. Aber was der frühere Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty (R), jetzt veröffentlicht hat, ist eine andere Liga: Wahlwerbung im Stile eines Actionfilms. George Washington, Martin Luther King, die Mission zum Mars, der Mauerfall in Berlin – Pawlenty stellt sich direkt in eine Reihe von historischen Figuren und Ereignissen.
Pawlenty war im Jahre 2008 neben Sarah Palin der letzte noch verbliebene Name für das Amt des Vizepräsidentschaftskandidaten von John McCain. McCain hat sich dann bekanntlich für Palin entschieden. Nun will es Pawlenty selbst wissen und hat kürzlich angekündigt, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Jahre 2012 zu bemühen. Wenn Pawlenty das hohe Niveau seiner aktuellen Wahlwerbung halten kann, können wir uns in den nächsten Monaten über viele Wahlkampfhighlights freuen.
Den Spot kann man sich übrigens hier anschauen. Hintergründe und Reaktionen gibt es im Blog des Atlantic Monthly.
25. Jan 2011
Heute live on air: Barack Obama
Heute abend um 21:00h Ortszeit hält US-Präsident Barack Obama seine diesjähringe State of the Union-Rede, in der er sein Programm für die kommenden zwölf Monate vorstellt. Zugleich ist es die erste Rede zur Lage der Nation, seit die Republikaner Anfang Januar die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus übernommen haben. Die amerikanische Verfassung sieht die Rede in Artikel II, Abschnitt 3 vor: „The president] shall from time to time give to Congress information of the State of the Union and recommend to their Consideration such measures as he shall judge necessary and expedient.“ Vorbild dieser Rede war und ist die Thronrede des/der britischen Monarchen/in in der Eröffnungssitzung eines neuen Parlaments.
Der amerikanische Kabelsender C-SPAN überträgt sowohl die Rede als auch vor- und nachbereitende Sendungen mit Experten und Politikern live. Auf der Webseite des Weißen Hauses wird die Rede interaktiv mit Bildern, Tabellen, Daten und Fakten begleitet.
Antworten auf die Rede wird für die Republikanische Seite der Abgeordnete Paul Ryan, ein rising star seiner Partei und derzeit Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus. Aber auch die Abgeordnete Michele Bachmann wird es sich nicht nehmen lassen, eine Erwiderung für die Tea Party zu geben. Auf den Seiten des Atlantic Monthly gibt es übrigens die elf denkwürdigsten Momente früherer State of the Union-Reden in Bild und Text nachzuerleben.
Update, 26. Januar 2011: die komplette Rede als Video gibt es hier.
25. Jan 2011
Neu erschienen: die APuZ zum Thema Parlamentarismus
Die politikwissenschaftliche Zeitschrift „Aus Politik und Geschichte“ bietet in dieser Woche eine Ausgabe zum weiteren Gegenstandsbereich der Parlamentarismusforschung. So werden Wahlrecht und Wahlsystem der Bundesrepublik ebenso thematisiert wie das Westminster-Modell Großbritanniens, die Herausforderungen der Reformkommunikation und der Wahl-O-Mat.
Das Heft gibt es auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung auch online.
25. Jan 2011
Spielerisch Politik kennenlernen
Natürlich soll Politik auch Spaß machen, manchmal jedenfalls. Und wer träumt nicht mal vom idealen Abgeordneten? Beides kann man nun verbinden im „Abgeordnetenquartett“ auf SPIEGEL Online. Probieren Sie hier mal aus.
21. Jan 2011
„Schütteln, Wischen und Regieren“: das iPad im Bundestag
Dass die Bundeskanzlerin eine emsige Simserin ist, ist inzwischen bekannt. Nun kommen auch andere technische Geräte im Bundestag zum Einsatz, zum Beispiel das iPad. Jimmy Schulz von der FDP war im letzten Jahr der erste Abgeordnete, der seine Rede vom iPad ablas und damit eine Geschäftsordnungsdebatte auslöste, denn es war unklar, ob dies erlaubt war. Inzwischen ist man sich einig, dass die iPad-Benutzung von der Geschäftsordnung gedeckt ist, im Gegensatz zu Geräten mit reellen Tasten, z. B. Laptops und Notebooks. Schätzungen zufolge greift inzwischen etwa die Hälfte aller Abgeordneten auf das iPad zurück.
SPIEGEL Online hat in dieser Woche zuerst darüber berichtet, bei n-tv gibt es inzwischen ein Video zum Thema zu sehen.
21. Jan 2011
Wenn auch die Krawatte politisch ist
Da ist Musik drin: die Mitglieder des britischen Unterhauses haben in dieser Woche nicht schlecht gestaunt: als ihr Kollege Nadhim Zahawi ans Mikrofon trat und zu einer Rede ansetzte, begann seine Krawatte zu dudeln. Entsprechend heiter war die Stimmung für den Rest der Sitzung. Lesen Sie die Geschichte hier. Andere Krawattenprobleme hat der Deutsche Bundestag. Hier ist in dieser Woche eine Debatte um die Frage entbrannt, ob die Schriftführer, die in den Debatten neben dem sitzungsleitenden Bundestagspräsidenten sitzen und von daher im Fernsehen immer gut zu sehen sind, Krawatten tragen müssen oder ob ein offenes Hemd ohne Krawatte die Würde des Hohen Hauses verletzt. Details gibt es hier. Fortsetzung folgt.
10. Jan 2011
Lesetipp der Woche: „Die zerhackte Zeit“
Sehr lesenswert ist im heute neu erscheinenden SPIEGEL 2/2011 ein achtseitiger Artikel über moderne Politik („Die zerhackte Zeit“, ab S. 42). Eindrücklich wird darin geschildert, unter welchen Bedingungen Regierungen und Parlamente heute agieren (müssen). Die Beschleunigung des Lebens und die gefühlte Verdichtung der Ereignisse sind die bestimmenden Faktoren dieser Veränderungen, und zwar aus drei Gründen: neue Kommunikationstechniken wie Internet und Handy revolutionieren den politischen Diskurs, eine verschärfte Globalisierung geht einher mit der Hysterisierung der nationalen Politik, und der Reformbedarf ist rasant angestiegen. Illustriert werden diese Prozesse mit zahlreichen Beispielen aus der praktischen Politik.
Der Link zum Artikel folgt, sobald der Artikel auf der SPIEGEL-Webseite online steht. In der Regel dauert dies etwa zwei Wochen. Stay tuned!!