Kürzlich ist die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift Informationen zur politischen Bildung (IzpB) zum Thema „Bundestagswahl 2025“ erschienen. Verfasst hat es der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker. Neben der Darstellung der Bedeutung von Wahlen in der Demokratie werden im Heft die rechtlichen Grundlagen der Bundestagswahl vorgestellt. Darüber hinaus wirft der Autor einen Blick auf die Entwicklung des Parteiensystems sowie der verschiedenen Koalitionen seit der Wiedervereinigung, bevor er sich der bevorstehenden Wahl zuwendet. Illustriert werden die Ausführungen durch zahlreiche Abbildungen, Schaubilder und Karikaturen sowie weiterführende Literaturhinweise und hilfreiche Internetadressen.
Die digitale Ausgabe des Heftes ist hier zu finden.
Vor wenigen Tagen ist der Demokratie-Monitor 2024 erschienen. In Auftrag gegeben wurde er vom Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider. Der Report untersucht Einstellungen und Absichten der Deutschen zu politischen und gesellschaftlichen Fragen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: „Inwiefern beeinflussen regionale Lebensumfelder (Kontexte) die gesellschaftlichen und politischen Einstellungen dort lebender Menschen?“ Die Projektleitung haben Prof. Dr. Everhard Holtmann (Zentrum für Sozialforschung Halle/Saale), Prof. Dr. Marion Reiser (Friedrich-Schiller-Universität Jena) sowie Reinhard Pollak (Universität Mannheim) inne. Knapp 4000 Bürgerinnen und Bürger wurden für diese Studie befragt.
Auf dieser Seite finden sich die Ergebnisse der jüngsten Ausgabe des Deutschland-Monitors sowie zahlreiche Informationen und Online-Tools rund um die Anlage der vorhergegangenen Studie aus dem Jahr 2023. Für zukünftige Haus- und Abschlussarbeiten an unserem Institut dürften die Berichte zahlreiche einschlägige empirische Befunde bereithalten.
Rechtzeitig zum heutigen Inaugurationstag in Washington DC lohnt ein Blick auf den größeren Kontext, in dem Donald Trump das Amt des 47. US-amerikanischen Präsidenten antritt. In seinem Buch „Die Unvereinigten Staaten“ zeichnet der Regensburger Politikwissenschaftler Stephan Bierling detailliert, ausführlich und problemorientiert die großen Linien der US-amerikanischen Politik sowie deren aktuelle Herausforderungen nach. Eine umfassende Rezension des Buches einschließlich der wichtigsten Befunde findet sich auf den Seiten des PW-Portals.
Update, 21. Januar 2025: In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen findet sich eine aktuelle politikwissenschaftliche Perspektive auf das Thema. Das Gespräch mit Stephan Bierling ist hier zu finden (leider hinter einer Paywall, aber über unsere Universitätsbibliothek im Volltext erhältlich).
Am Dienstag dieser Woche ist unter dem Titel „Freiheit“ die Autobiografie der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel erschienen. Gemeinsam mit der Journalistin Anne Will stellte sie das Buch an jenem Tag im Deutschen Theater vor und thematisierte dabei die wichtigsten Aspekte ihres Buches, welches sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann verfasst hat (das Buch erscheint zeitgleich in 30 Ländern). Die Veranstaltung von Dienstag kann hier nachgeschaut werden, in der Süddeutschen Zeitung findet sich heute ein ausführlicher Artikel über die Buchpräsentation (frei verfügbar über unsere Universitätsbibliothek).
Mittlerweile sind in nahezu allen Medien Rezensionen des Werkes zu finden, das mit 730 Seiten recht umfangreich ausgefallen ist und neben Merkels knapp 35 Jahren in der Politik auch die 35 Jahre davor thematisiert. Zwei Aspekte sollen an dieser Stelle herausgestellt werden, die bei der Lektüre aufgefallen sind: Zum Einen schildert sie die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 aus einer sehr persönlichen und aufschlussreichen Perspektive: ihr Weg in die Politik, das Engagement beim Demokratischen Aufbruch (DA), ihre unverhofft sich ergebende Tätigkeit als Pressesprecherin und später dann der Wechsel zur CDU sowie ihre Kandidatur für den Deutschen Bundestag (aber auch die Tätigkeit als Ministerin im Kabinett Kohl). Einiges davon war so noch nicht bekannt. Zum anderen schildert sie an anderer Stelle die regelmäßig sich wiederholenden Termine in Partei, Fraktion, Gesellschaft und Öffentlichkeit, die es als Kanzler(in) wahrzunehmen gilt – noch bevor man selbst irgendwelche inhaltlichen Prioritäten thematisiert oder umgesetzt hat. Klar wird: in diesem Job benötigt man – nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Reisen – eine unverwüstliche physische Konstitution. Und natürlich sind auch die Krisen ihrer Amtszeit Gegenstand des Werkes (Finanz-, Euro-, Griechenland- sowie die Flüchtlingskrise, um nur einige zu nennen, aber natürlich auch die Coronakrise sowie der Krieg gegen die Ukraine).
Hintergründe zum Buch einschließlich einer Leseprobe gibt es hier.
Seit 75 funktionieren im Deutschen Bundestag viele Abläufe im Wechselspiel von Mehrheit und Minderheit. Diese Verfahren sind jetzt – nach dem Bruch der Ampel-Koalition – gestört, zur Überbrückung bis zu Neuwahlen muss ein neuer Arbeitsmodus gefunden werden. Christian Zentner gibt in der aktuellen Ausgabe der Zeitung „Das Parlament“ einen Überblick über die aktuelle Situation im „Maschinenraum“ Bundestag. Und hier wird erörtert, welche der aktuell im parlamentarischen Verfahren befindlichen Gesetze eine Chance auf Verabschiedung und Umsetzung haben.
Die neue ZPARL ist da: Darin geht es unter anderem um die Würde des Parlaments als Spiegel der gegenwärtigen Lage des Parlamentarismus, um Wahlen und Parteiensystem in Großbritannien, um Wahlen in Südafrika und Parteien in Südkorea sowie um Rechtsprechung zum Parlamentsrecht auf Landesebene. Hinzu kommt ein Dutzend Rezensionen aktueller Neuerscheinungen. Über die Nomos eLibrary ist das Heft im Uni-Netz kostenfrei und online abrufbar.
Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 3/2024 der politikdidaktischen Zeitschrift „Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (GWP)“ (Barbara Budrich Verlag) erschienen. Darin finden sich Beiträge zur US-Demokratie (insbesondere zu den Republikanern und ihren illiberalen Neigungen in der Trump-Ära), zur „Krise der Demokratie“ ganz allgemein, zum Rechtsruck bei Jungwählern, zur sozialpolitischen Zeitenwende sowie zu unwirtlichen Städten („Defensive Architektur“). Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist hier abrufbar.
Unter dem Titel „Defekte Debatten“ haben die Berliner Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach und der Deutschlandfunk-Moderator Korbinian Frenzel vor wenigen Tagen ein kurzweiliges, vielschichtiges und lesenswertes Buch veröffentlicht, das sich mit aktuellen Fragen der politischen Partizipation bzw. der Debattenkultur in der Bundesrepublik befasst.
Ausgehend vom Begriff der „Polykrise“ (Adam Tooze), Krisen also, die nicht nur zeitlich zusammenfallen, sondern sich auch gegenseitig beeinflussen und ggfs. auch verstärken können, formulieren die beiden die folgenden zentralen Fragen des Buches: „Wie verhandeln wir gesellschaftliche und politische Fragen, wen permanent Ausnahmezustand herrscht? Wie funktioniert gesellschaftlicher Diskurs, wenn die Hauptaufgabe der Politik Krisenmanagement ist, also ben häufig Ad-hoc-Politik, die eigentlich keine langwierigen Debatten und das vorsichtige Wiegen von Für und Wider zulassen?“ (S. 15). Offensichtlich haben wir „die nötigen Verschnaufpausen zwischen den Krisen, um diese Fragen ernsthaft zu diskutieren, geschweige denn sie zu beantworten“ (ebd.), nicht (mehr).
Hintergründe zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier. Im WDR2-Podcast von Jörg Thadeusz fassen Julia Reuschenbach und Korbinian Frenzel die wichtigsten Befunde ihres Buches zusammen. Nachzuhören ist die Sendung hier.
Pünktlich zum Beginn der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den Vereinigten Staaten hat der Regensburger Politikwissenschaftler Stephan Bierling unter dem Titel „Die Unvereinigten Staaten“ ein umfangreiches und detailliertes Buch zum US-amerikanischen politischen System veröffentlicht, das gleichermaßen systematische Grundlagen als auch aktuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt stellt. Damit erweist sich das Buch als unverzichtbare für die Berücksichtigung in zukünftigen Lehrveranstaltungen (sowie für etwaige Haus- und Abschlussarbeiten) rund um US-amerikanische Politik.
Nähere Informationen zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier auf den Seiten des Beck-Verlages.
Rechtzeitig zum Beginn der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den Vereinigten Staaten ist bei Klett-Cotta das Buch „Das gespaltene Haus“ des Heidelberger Historikers Manfred Berg erschienen. Darin beschreibt er die im politischen System der USA heute alles überlagernde politische Polarisierung und führt sie auf zentrale Entwicklungen in Politik und Gesellschaft seit den 1950er Jahren zurück. Auf über 500 Seiten gelingt ihm ein höchst lesenswertes, detailliertes und kenntnisreiches Werk, in dem er die vergangenen Jahrzehnte im Rahmen einer „langen Geschichte“ (S. 9) lebendig werden lässt.
Immer wieder greift Berg in seinem Buch auch politikwissenschaftlich relevante Aspekte auf, etwa wenn er das zugrundeliegende System der „Checks and Balances“ erläutert, die Handlungsmöglichkeiten und -limitationen im Amte des Präsidenten skizziert, auf die Entwicklung von Parteien und Wahlkämpfen eingeht oder längerfristige Veränderungen in der politischen Kultur beschreibt.
Nähere Informationen zum Buch einschließlich einer Leseprobe sind hier zu finden. Das Buch sollte in Kürze auch in unserer Fachbereichsbibliothek verfügbar sein.