Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 4/2019 der Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) erschienen. Ein erster Schwerpunkt des Heftes bildet die Wahl zum Europäischen Parlament (EP) am 26. Mai 2019. Neben Analysen der Wahl sowie deren Ausgang wird die Wirkung von TV-Duellen im Europawahlkampf untersucht und das Sozialprofil der deutschen Abgeordneten im EP vorgestellt. In einem umfangreichen Aufsatz untersucht der Bonner Politologe Frank Decker zum Beispiel, warum das System der gemeinsamen Spitzenkandidaten gescheitert ist. Ein zweiter Schwerpunkt nimmt die Vereinigten Staaten in den Blick: neben einer Analyse der jüngsten Wahl zum US-Kongress geht es um Gegenwart und Zukunft des Filibusters im US-Senat sowie um die höchst umstrittene parteipolitisch orientierte Ziehung von Wahlkreisgrenzen (das so genannte Gerrymandering). Ergänzt wird das Heft von Rezensionen zu aktuellen Themen der Politik- bzw. Parlamentsforschung. Die aktuelle Ausgabe der ZParl ist in unserer Fachbereichsbibliothek einsehbar bzw. über die Webseite des NOMOS-Verlags elektronisch abrufbar.
Vor geraumer Zeit wurde auf diesen Seiten das Buch „Lütten Klein“ des Berliner Soziologen Steffen Mau vorgestellt (und gelobt). Mau, selbst in Lütten Klein, einem Rostocker DDR-Neubauviertel, aufgewachsen, beleuchtet darin die Erfahrungen und Konsequenzen von dreißig Jahren Transformation vor Ort (eine Zusammenfassung ist hier nachzulesen). Das Buch ist nunmehr als preisgünstige Ausgabe (4,50 Euro) bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) erhältlich. Alle Details zum Buch, eine Leseprobe sowie die Bestellmöglichkeit finden sich hier.
Er ist der erste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt, der aus dem Ausland stammt: der Däne Claus Ruhe Madsen wurde 2019 als parteiloser Kandidat zum OB der Hansestadt Rostock gewählt. Die Zeitschrift brandeins hat bzw. wird Madsen ein Jahr begleiten und immer wieder über seine Arbeit berichten. In der aktuellen Folge geht es darum, welche Projekte er in Rostock zuerst in Angriff nehmen will, wie sich der Alltag eines OB darstellt und welche Rolle die Digitalisierung spielen kann. Die aktuelle Folge III der Reihe gibt es hier zum Nachlesen (die erste Folge hier und die zweite Folge hier).
Bis zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen Anfang November 2020 sind es noch etwa neun Monate. Diesen Zeitraum nehmen die Redakteure der Zeitschrift The New Yorker zum Anlass, in einer ganzen Reihe von grundsätzlichen Artikeln der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der amerikanischen Demokratie nachzuspüren. Dabei geht es im Einzelnen um die Institution des Präsidenten, das Verhältnis zwischen Präsident und Kongress, Rolle und Bedeutung der politischen Parteien sowie das grundsätzliche Verhältnis von Politik und Medien in einem neuen Kommunikationszeitalter. Die ersten Beiträge der Reihe sind bereits online zu finden (und zwar hier), im Laufe der nächsten Monate wird diese Artikelreihe mehr oder weniger regelmäßig, aber fortlaufend ergänzt. Dranbleiben lohnt sich.:)
Bis zur ersten Runde der Vorwahlen (in diesem Fall: bis zum ersten Caucus) in den amerikanischen Präsidentschaftswahlen in Iowa („first in the nation“) sind es nur noch sieben Tage. Dabei richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Demokraten, denn innerhalb der Republikanischen Partei dürfte US-Präsident Donald Trump die Nominierung nicht zu nehmen sein. Derzeit liegen in den Umfragen – sowohl bundesweit als auch in Iowa – mehrere Kandidierende nahezu gleichauf, und Iowa ist immer für eine Übberaschung gut. Dass man Iowa gelegentlich als das „Orakel der Maisfelder“ nennt, liegt daran, dass seit 1972 sieben der zehn (Demokratischen) Gewinner in Iowa später auch Kandidat ihrer Partei wurden. Dabei ist Iowa als Bundesstaat überhaupt nicht repräsentativ für die Vereinigten Staaten, da es deutlich ländlicher, weißer und konservativer ist als der amerikanische Durchschnitt (weshalb etwa der Präsidentschaftskandidat Michael Bloomberg erst später so richtig ins Rennen einsteigen wird).
Sarah Wagner von der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz hat sich in einem Blogbeitrag sehr grundlegend und kenntnisreich mit dem Caucus in Iowa beschäftigt. Die New York Times hat hier (mit dem einen oder anderen Augenzwinkern) die wichtigsten Informationen rund um den Caucus in Iowa, aber auch zur Präsidentschaftswahl ganz allgemein zusammengestellt. Und die Washington Post skizziert, worauf es am nächsten Montag ankommt (hier) – und warum danach alles viel komplizierter werden könnte, als man aktuell in den Reihen der Demokratischen Partei erwartet.
Die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebene Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ ist da – im aktuellen Heft dreht sich alles um das Thema „Klimadiskurse“. So beschäftigt sich etwa der Partizipations- und Bewegungsforscher Dieter Rucht mit der derzeitigen „Fridays-for-Future“-Bewegung, Frank Uekötter präsentiert eine „kleine Geschichte der Klimadebatte“, während Ralf Fücks den „Aufbruch in die ökologische Moderne“ beschwört und Heike Göbel den Markt als „Verbündeten“ im Klimaschutz interpretiert. Reiner Grundmann schließlich beschreibt die Rolle und Bedeutung der Wissenschaften in der Klimadebatte. Im Volltext ist das Heft ab sofort hier abrufbar.
Wenn in dieser Woche die ersten öffentlichen Anhörungen im Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Donald J. Trump beginnen, wird ein Mann im Mittelpunkt stehen: der Abgeordnete Adam Schiff leitet den Rechtsausschuss des US-Repräsentantenhauses, der für diese Anhörungen zuständig ist. Schiff wird damit wohl zu einer regelmäßigen Erscheinung im amerikanischen Fernsehen werden, seine Ausschussleitung wird mit darüber entscheiden, ob das Impeachment-Verfahren weiter voranschreiten wird. Doch wer ist dieser Adam Schiff? Porträts finden sich bei der New York Times hier und hier sowie auf SPIEGEL Online. Eine ausführliche und interessant zu lesende Schilderung seines Gameplans findet sich im Magazin der New York Times.
Immer wieder kommt in Fachkreisen die Diskussion auf, ob soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram oder Facebook auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hilfreiche Instrumente sein können. Die Linguistin Konstanze Marx von der Universität Greifswald hat kürzlich in einem als Rede abgefassten Beitrag Twitter, wo sie hier aktiv ist, als „praktikable Variante der Wissenschaftskommunikation“ beschrieben und erläutert, welche Möglichkeiten sich durch Mikroblogging für Forscherinnen und Forscher ergeben. Der Beitrag findet sich bei Interesse als open access hier.
In fast genau einem Jahr, nämlich am 3. November 2020, wird die 59. Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten stattfinden. Zugleich wird ein Drittel des US-Senats sowie das komplette US-Repräsentantenhaus neu gewählt. Der amerikanische Fernsehsender CNN hat in einem Beitrag auf seiner Webseite zehn wichtige Zahlen („fun facts“) zusammengefasst, die mit Blick auf den bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf bzw. die sich anschließenede Wahl eine wichtige Rolle spielen werden. Der Überblick ist hier zu finden.
Gestern war es genau 70 Jahre her, dass Bonn, das kleine Universitätsstädtchen am Rhein, Regierungs- und Parlamentssitz der Bundesrepublik Deutschland wurde, nachdem man dort zuvor bereits den Parlamentarischen Rat beherbergt hatte. Dabei waren auch andere Namen wie Frankfurt oder Kassel im Spiel, am Ende machte Bonn das Rennen – nicht zuletzt durch tatkräftige Unterstützung des früheren Oberbürgermeisters von Köln und späteren Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Ein Artikel auf SPIEGEL Online aus dem Jahre 2009 zeichnet die damalige Entscheidungsfindung nach. Heute trägt Bonn die Zusatzbezeichnung „Bundesstadt“, schließlich haben noch mehrere Bundesministerien ihren Hauptsitz in Bonn.