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US-Politik

18. Okt 2010

Christine O’Donnell ist keine Hexe

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Der Wahlkampf läuft augenscheinlich nicht besonders gut, wenn man sich bemüßigt sieht, per Videobotschaft zu versichern, dass man keine Hexe ist. Genau das musste in der letzten Woche Christine O’Donnell tun, die für die Republikaner im Bundesstaat Delaware in den US-Senat in Washington gewählt werden möchte.

Zu diesem Spot sah O’Donnell sich veranlasst, da sie in früheren Interviews zugegeben hatte, schon einmal mit Hexenkunst experimentiert und ein Rendezvous auf einem satanischen Altar gehabt zu haben. Bei Youtube gibt es immer noch die Videos, in denen sie die Evolution für einen Mythos hält und China verdächtigt, einen Masterplan für die feindliche Übernahme der USA zu haben.

Zur Erinnerung: völlig überraschend trat O’Donnell vor einigen Wochen auf die politische Bühne der USA, als sie den favorisierten und erfahrenen Republikaner Mike Castle in der Vorwahl zur Senatswahl schlagen konnte.

Den Werbespot O’Donnells können Sie hier sehen. Die US-Comedysendung Saturday Night Live hat den Spot von O’Donnell übrigens kürzlich parodiert. Schauen Sie mal hier.

Update, 18. Oktober 2010: Mehr Informationen über Christine O’Donnell finden Sie auch in einem Artikel von Christian Wernicke auf den Internetseiten der Süddeutschen Zeitung.

Update, 20. Oktober 2010: Ausgerechnet bei einer Veranstaltung in einer Juristischen Fakultät bestreitet O’Donnell, dass es in der amerikanischen Verfassung eine Trennung von Staat und Kirche gebe. Ihr Debattengegner Chris Coons erinnert sie daran, dass sich diese Passage im ersten Verfassungszusatz befindet. Schauen Sie hier.

8. Okt 2010

USA: Die Demokraten vor der Kongresswahl

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Am 2. November 2010 werden in den USA die 435 Mitglieder des  Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der 100 Senatoren neu gewählt. Angesichts aktueller Umfragen haben die Republikaner derzeit einen nahezu uneinholbaren Vorsprung vor den Demokraten. Doch das sind bundesweite Umfragen, entschieden wird Wahlkreis für Wahlkreis, Bundesstaat für Bundesstaat. Dabei dominieren häufig lokale Themen, nationale Themen werden nicht immer wahlentscheidend berücksichtigt. Das mag nun anders sein. Mit einem „Pledge For America“ haben die Republikaner eine Art nationales Wahlprogramm vorgelegt, angelehnt an den „Contract With America“, der den Republikanern im Jahre 1994 erstmals seit gut 50 Jahren wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus sicherte und Newt Gingrich zu dessen Speaker machte.

Doch wie stark wird die antizipierte Niederlage der Demokraten ausfallen? Der politische Journalist Michael Tomasky widmet sich dieser Frage ausführlich in der neuen Ausgabe der New York Review of Books. Sie finden den lesenswerten Artikel hier.

5. Okt 2010

Präsident Obama und die Tea Party

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Es sind nur noch vier Wochen bis zur Kongresswahl in den Vereinigten Staaten – der Wahl, deren Ausgang über die beiden nächsten Jahre der Präsidentschaft Barack Obamas entscheiden wird. Zwar führen die Republikaner aktuellen Zahlen zufolge nicht mehr so deutlich wie noch vor einigen Wochen, aber sie liegen nach wie vor in Front. Natürlich wird die Wahl vor Ort in den einzelnen Wahlkreisen und Bundesstaaten entschieden, aber es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass es für die Demokraten schwer werden wird, ihre Mehrheiten in beiden Kammern des Kongresses zu verteidigen.

Gelegenheit also für Christoph von Marschall, den Washington-Korrespondenten des Berliner Tagesspiegels, in einem Beitrag die aktuelle Situation in Washington meinungsfreudig zu kommentieren. Lesen Sie seine Momentaufnahme hier.

29. Sep 2010

Auch in der Politik lohnt sich das Plagiieren nicht

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Plagiieren lohnt sich nicht: diese Erfahrung muss derzeit die Republikanische Senatskandidatin Christine O’Donnell aus Delaware machen. Aufmerksame Leser dieses Blogs werden sich an die Frau erinnern – alle anderen können die Details hier nachlesen.

Was ist passiert? Zunächst war Anfang dieser Woche bekannt geworden, dass sie gar nicht an der Oxford University studiert hatte; dies hatte sie aber in ihrem im Internet veröffentlichten Lebenslauf behauptet. Nun hat die Claremont Graduate University in Südkalifornien gegenüber dem Internet-Politikportal Talkingpointsmemo erklärt, dass O’Donnell dort nie eingeschrieben war. Zwar hatte sie wohl ein Fellowship des nicht weiter bekannten und mit der Universität nicht in Verbindung stehenden Claremont Institute erhalten, allerdings behauptet sie dort „graduate work“ absolviert zu haben – und dies deutet auf ein Studium an einer regulären Universität hin. In ihrem Profil gibt sie ebenfalls an, an der Fairleigh Dickinson University studiert zu haben. Hier hat sie ihren Abschluss allerdings erst vor vier Wochen erhalten – siebzehn Jahre nach ihrem Studium dort und praktischerweise zwei Wochen vor ihrer entscheidenden Vorwahl in Delaware Mitte September.

Die genannten Informationen finden sich in O’Donnells LinkedIn-Internetprofil. Seien Sie also in Zukunft vorsichtig, wenn Sie Informationen über sich ins Internet stellen – vor allem, wenn Sie in Zukunft noch politische Karriere machen wollen.:)

15. Sep 2010

TV-Tipps (11)

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Er war acht Jahre US-Präsident, und er hat polarisiert. Belächelt wurde seine (Un-)Bildung, er war als Cowboy verschrien. Die Rede ist aber nicht etwa von George W. Bush, sondern von Ronald Reagan.:)

Reagan war Sportkommentator, spielte in B-Movies in Hollywood, war Gouverneur von Kalifornien und dann der 40. Präsident der Vereinigten Staaten, unter dessen Ägide der Kalte Krieg zu Ende ging. Heute abend um 20:15h zeigt der Fernsehsender Arte ein Porträt von Ronald Reagan.

„Ronald Reagan: Karriere eines Unterschätzten“,

ARTE TV, 15. September 2010, 20:15h, Frankreich 2009, 53 Minuten, Regie: Antoine Vitkine, Wiederholungen: 18. September 2010, 15:55h und 21. September 2010, 10:30h.

Mehr zu Ronald Reagan finden Sie auf den Seiten des Weißen Hauses sowie auf den Seiten der Ronald Reagan Presidential Library.

15. Sep 2010

USA: Tag der Entscheidung, Teil 2

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Am gestrigen Dienstag haben in den USA in weiteren Bundesstaaten Vorwahlen für die im November stattfindenden Hauptwahlen zum Kongress (und für zahlreiche Ämter in den Bundesstaaten) stattgefunden. Und erneut haben sich auf Seiten der Republikaner in entscheidenden Duellen die Kandidaten der Tea Party durchgesetzt.

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4. Sep 2010

Ein „Löwe des Senats“: Robert C. Byrd gestorben

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In den deutschsprachigen Medien ging es (fast) unter, aber als am 28. Juni 2010 der Tod des amerikanische Politikers Robert C. Byrd im Alter von 92 Jahren öffentlich wurde, ist nicht nur der Senator von West Virginia gestorben, sondern auch ein „Löwe des Senats“, wie man die großen, herausragenden Persönlichkeiten im US-Kongress nennt (mit Edward M. Kennedy war nur wenige Monate zuvor ein anderer „Löwe“ gestorben). Jetzt, in der vorlesungsfreien Zeit, lohnt sich ein ausführlicherer Blick auf Leben und Werk von Robert Byrd.

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25. Aug 2010

Obama 2008 – Reloaded

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Die Wahl Barack Obamas zum 44. Präsidenten der USA ist nun bald zwei Jahre her. Da derzeit vermehrt spekuliert wird, ob es seiner Demokratischen Partei bei der Wahl im November 2010 gelingen wird, die Mehrheiten in beiden Häusern des Kongresses, Repräsentantenhaus und Senat, zu verteidigen, lohnt ein Rückblick auf die Wahl 2008. Mehr oder weniger zufällig ist kürzlich ein Buch zum Thema erschienen, das interessante Zahlen anführt und belegt, wie deutlich Obama die damalige Wahl gegen seinen Republikanischen Kontrahenten John McCain gewonnen hat.

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25. Aug 2010

USA: Tag der Entscheidung – Teil Eins

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In den USA haben am gestrigen Dienstag in wichtigen Bundesstaaten Vorwahlen zur Nominierung der Kongresskandidaten stattgefunden. Dabei konnten sich weitgehend die „alten Kämpen“ durchsetzen. Für die Wahl im November wird insgesamt ein knapper Wahlausgang erwartet. Interessante Duelle gab es vor allem in Arizona und Florida.

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6. Apr 2010

Obamas neue Nuklearstrategie

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Die New York Times berichtet heute vorab, dass US-Präsident Obama plant, die Atomwaffenstrategie der USA zu modifizieren.  Bei einem Angriff auf die USA will der Präsident künftig nicht sofort mit einem Nuklearschlag antworten – das gilt allerdings nicht für Iran und Nordkorea.

Die offizielle Vorstellung der neuen Nuklearstrategie soll heute im Laufe des Tages erfolgen. Der Artikel in der New York Times, der auf einem ausführlichen Gespräch mit Obama basiert und in dem weitere Details und Hintergründe präsentiert werden, findet sich hier:

http://www.nytimes.com/2010/04/06/world/06arms.html?hp


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