Ende September 2024 fand unter der Überschrift „Politik in der Polykrise“ an der Georg-August-Universität zu Göttingen der DVPW-Kongress 2024 statt. Auf dem PW-Portal (Portal für Politikwissenschaft) finden sich mittlerweile mehrere Beiträge zu ausgewählten Panels und Roundtables des Kongresses. Diese „Schlaglichter“ sind zum Beispiel hier und hier nachzulesen. Weitere Beiträge folgen in den kommenden Tagen.
Update, 14. Oktober 2024:hier lassen sich zwei weitere Beiträge zu spannenden Panels des Kongresses finden.
Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 3/2024 der politikdidaktischen Zeitschrift „Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (GWP)“ (Barbara Budrich Verlag) erschienen. Darin finden sich Beiträge zur US-Demokratie (insbesondere zu den Republikanern und ihren illiberalen Neigungen in der Trump-Ära), zur „Krise der Demokratie“ ganz allgemein, zum Rechtsruck bei Jungwählern, zur sozialpolitischen Zeitenwende sowie zu unwirtlichen Städten („Defensive Architektur“). Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist hier abrufbar.
Anfang Oktober 2024 gibt es im Rahmen der Einführungswoche an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auch mehrere Info-Veranstaltungen zum Studium der Politikwissenschaft. In der Veranstaltung zu den BA-Studiengängen stellen wir das Institut und die Studiengänge vor. Zudem geben wir Tipps zum Start ins Studium und weisen auf weitere Angebote und Veranstaltungen hin. Neben der Vorstellung des Instituts für Politikwissenschaft geht es um die entsprechenden Ansprechpersonen, um das Studieren im Ausland mit ERASMUS, um die Vorstellung des Studienprogramms für Bachelor 120 LP, 90 LP und 60 sowie zur Anmeldung zu den Modulen und Prüfungen. Die Veranstaltung findet am 2. Oktober 2024 von 12:00 bis 13:30 Uhr im Hörsaal XVIII statt. Der Hörsaal befindet sich im Melanchthonianum auf dem Universitätsplatz.
Zum gleichen Zeitpunkt findet die Einführungsveranstaltung für alle Studierenden in unseren Masterstudiengängen statt, und zwar auf dem Steintor-Campus in Seminarraum 21 (Eingang A3), Ludwig-Wucherer-Straße 2, 06108 Halle (Saale).
Unter dem Titel „Defekte Debatten“ haben die Berliner Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach und der Deutschlandfunk-Moderator Korbinian Frenzel vor wenigen Tagen ein kurzweiliges, vielschichtiges und lesenswertes Buch veröffentlicht, das sich mit aktuellen Fragen der politischen Partizipation bzw. der Debattenkultur in der Bundesrepublik befasst.
Ausgehend vom Begriff der „Polykrise“ (Adam Tooze), Krisen also, die nicht nur zeitlich zusammenfallen, sondern sich auch gegenseitig beeinflussen und ggfs. auch verstärken können, formulieren die beiden die folgenden zentralen Fragen des Buches: „Wie verhandeln wir gesellschaftliche und politische Fragen, wen permanent Ausnahmezustand herrscht? Wie funktioniert gesellschaftlicher Diskurs, wenn die Hauptaufgabe der Politik Krisenmanagement ist, also ben häufig Ad-hoc-Politik, die eigentlich keine langwierigen Debatten und das vorsichtige Wiegen von Für und Wider zulassen?“ (S. 15). Offensichtlich haben wir „die nötigen Verschnaufpausen zwischen den Krisen, um diese Fragen ernsthaft zu diskutieren, geschweige denn sie zu beantworten“ (ebd.), nicht (mehr).
Hintergründe zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier. Im WDR2-Podcast von Jörg Thadeusz fassen Julia Reuschenbach und Korbinian Frenzel die wichtigsten Befunde ihres Buches zusammen. Nachzuhören ist die Sendung hier.
Vom 24. bis zum 27. September 2024 fand an der Georg-August-Universität Göttingen der 29. wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) statt. In nahezu 900 inhaltlichen Beiträgen befassten sich knapp 1200 Teilnehmende mit dem Oberthema „Politik in der Polykrise“. Das gesamte Programm kann hier eingesehen werden.
Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Festrede von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der auf 75 Jahre Grundgesetz zurückblickte und angesichts aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen zu einem engagierten Einsatz für die demokratische Ordnung aufrief.
Erstmals wurde in diesem Jahr – neben den üblichen Lehr- und Dissertationspreisen – der DVPW-Preis für das Lebenswerk verliehen. Empfänger war – anders kann man es nicht formulieren – die PoWi-Legende Prof. Dr. Fritz W. Scharpf, der in unseren Lehrveranstaltungen vor allem durch den Begriff der Politikverflechtung sowie das Modell des akteurzentrierten Institutionalismus bekannt ist.
Die Keynote-Rede am finalen Veranstaltungsabend hielt Frau Professor Emeritus Brigid Laffan vom European University Institute (EUI) in Florenz. Der Titel der Rede lautete: „In the Shadow of a Polycrisis: The European Union as a Collective Power“.
In drei Jahren wird der 30. wissenschaftliche DVPW-Kongress seine Pforten öffnen – noch ist nicht bekannt, unter welchem Oberthema, an welchem Ort und zu welchem genauen Datum er dies tun wird.
Pünktlich zum Beginn der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den Vereinigten Staaten hat der Regensburger Politikwissenschaftler Stephan Bierling unter dem Titel „Die Unvereinigten Staaten“ ein umfangreiches und detailliertes Buch zum US-amerikanischen politischen System veröffentlicht, das gleichermaßen systematische Grundlagen als auch aktuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt stellt. Damit erweist sich das Buch als unverzichtbare für die Berücksichtigung in zukünftigen Lehrveranstaltungen (sowie für etwaige Haus- und Abschlussarbeiten) rund um US-amerikanische Politik.
Nähere Informationen zum Buch sowie eine Leseprobe finden sich hier auf den Seiten des Beck-Verlages.
Dr. Karamba Diaby absolviert derzeit seine dritte Legislaturperiode im Deutschen Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2021 gelang es ihm, den Wahlkreis Halle (Saale) und Umgebung direkt zu gewinnen. Zuvor war er bereits im Halleschen Stadtrat sowie für ein Landesministerium in Magdeburg beruflich tätig. In unseren Lehrveranstaltungen war Herr Diaby Semester für Semester ein willkommener Gast. In zahlreichen Auftritten berichtete er über seine Arbeit in Halle und Berlin, gab Einblicke in den parlamentarischen Arbeitsalltag und diskutierte mit den Studierenden über aktuelle politische und politikwissenschaftliche Fragen. Ein Thema war dabei stets, wie er mit Anfeindungen und Angriffen umgeht. So wurde vor einigen Jahren auf sein Wahlkreisbüro geschossen bzw. ein Brandsatz gezündet. Vor wenigen Wochen hat Karamba Diaby angekündigt, bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht erneut antreten zu wollen. Im Podcast „Ehrlich jetzt?“ der ZEIT spricht er nun mit Yasmine M’Barek ausführlich über seinen Abschied von der Politik. Nachzuhören ist die Folge hier. Ein ausführliches Porträt Diabys ist im vergangenen Jahr im SPIEGEL erschienen (Paywall).
Am 22. Januar 2020 war Dr. Karamba Diaby zu Gast im Seminar „Der Deutsche Bundestag: Strukturen, Prozesse, Akteure“.
Rechtzeitig zum Beginn der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in den Vereinigten Staaten ist bei Klett-Cotta das Buch „Das gespaltene Haus“ des Heidelberger Historikers Manfred Berg erschienen. Darin beschreibt er die im politischen System der USA heute alles überlagernde politische Polarisierung und führt sie auf zentrale Entwicklungen in Politik und Gesellschaft seit den 1950er Jahren zurück. Auf über 500 Seiten gelingt ihm ein höchst lesenswertes, detailliertes und kenntnisreiches Werk, in dem er die vergangenen Jahrzehnte im Rahmen einer „langen Geschichte“ (S. 9) lebendig werden lässt.
Immer wieder greift Berg in seinem Buch auch politikwissenschaftlich relevante Aspekte auf, etwa wenn er das zugrundeliegende System der „Checks and Balances“ erläutert, die Handlungsmöglichkeiten und -limitationen im Amte des Präsidenten skizziert, auf die Entwicklung von Parteien und Wahlkämpfen eingeht oder längerfristige Veränderungen in der politischen Kultur beschreibt.
Nähere Informationen zum Buch einschließlich einer Leseprobe sind hier zu finden. Das Buch sollte in Kürze auch in unserer Fachbereichsbibliothek verfügbar sein.
In dieser Woche ist das Buch „Die Institution“ von Michael Feldkamp erschienen. Darin zeichnet er anhand der 20 Wahlperioden, die er im Rahmen von kleinen „Miniaturen“ vorstellt, die wichtigsten Ereignisse, Prozesse und Herausforderungen in der Geschichte des Deutschen Bundestages nach. In diesem Kontext präsentiert er eine Fülle an empirischen Befunden aus der parlamentarischen Arbeit zwischen Bonn und Berlin, stellt aber auch zahlreiche Anekdoten und Geschichte aus dem Innenleben des Parlaments vor. Damit dürfte das Werk für zahlreiche unserer Lehrveranstaltungen rund um den Deutschen Bundestag von Interesse sein, aber natürlich auch für die eine oder andere Haus- und/oder Abschlussarbeit, die sich um diesen Untersuchungsgegenstand dreht.
Details zum Buch sind hier zu finden, in Kürze sollte es auch in unserer Universitätsbibliothek verfügbar sein.
Update 30. September 2024: eine ausführliche Rezension des Buches findet sich inzwischen hier.
Bei der Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V. (KGParl) in Berlin ist zum 1. Oktober 2024 eine Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in (m/w/d) zu besetzen. Es geht um die Erstellung einer biografischen Datenbank der Abgeordneten der Volkskammer in den Jahren 1947 bis 1963.