Am 23. Juni 2025 hat die Bundeswahlleiterin die repräsentative Wahlstatistik 2025 veröffentlicht – mit detaillierten Informationen über das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in der vergangenen Bundestagswahl. Dieses Thema greifen wir aktuell ja auch in diversen Lehrveranstaltungen auf. Die nun vorliegenden Daten stellen zudem die Grundlage dar für zukünftige, detaillierte Analysen des Wahlverhaltens in der jüngsten Bundestagswahl.
Näheres zur repräsentativen Wahlstatistik erfahren Sie auf dieser Seite.
SPIEGEL Online hat die wichtigsten Befunde hier interaktiv visualisiert (leider hinter Paywall).
Ab sofort ist das Programmheft der Langen Nacht der Wissenschaften am 4. Juli 2025 verfügbar. Das entsprechende ePaper ist hier abrufbar. Zur Erinnerung: das Institut für Politikwissenschaft ist an diesem Tag mit zwei Veranstaltungen vertreten.
Wir thematisieren in unseren Lehrveranstaltungen ja immer wieder auch parlamentarische Karrieren, die Professionalisierung von Parlamenten und die Sozialstruktur des Bundestages. Wer sind so genannte „Rising Stars“ – junge, neue Abgeordnete, die aus Sicht ihrer Weggefährten/innen das Zeug dazu haben, in Zukunft eine politische Karriere im bzw. außerhalb des Bundestages hinzulegen? Das Magazin „politik+kommunikation“ hat einige dieser Talente im aktuellen Heft versammelt. Nachzulesen ist der Beitrag bei Interesse hier.
P. S.: Gleich zwei Bücher zur Frage, ob sich in den letzten Jahren eine womöglich neue politische Generation herausgebildet hat, sind in den vergangenen Jahren erschienen. Beide sind gleichermaßen zu empfehlen: eines der Bücher hat Anna Sauerbrey geschrieben, das andere Livia Gerster.
Politikerinnen und Politiker in hohen und höchsten Ämtern haben oft ein Alter Ego – eine Person, die diese Figur durch diverse Ämter begleitet und häufig der oder die engste Berater/in ist. Wolfgang Schmidt war dies für Olaf Scholz, Beate Baumann für Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier für Gerhard Schröder. Mit Jacob Schrot scheint nun auch Bundeskanzler Friedrich Merz sein Alter Ego gefunden zu haben. Er ist nicht nur seit wenigen Wochen Leiter des Kanzlerbüros, sondern er hat darüber hinaus die Aufgabe, den neu zu errichtenden Nationalen Sicherheitsrat aufzubauen. Ein Beitrag in der heutigen Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschreibt im Detail das Verhältnis zwischen Merz und Schrot, einschließlich vieler anderer Beispiele. Nachzulesen ist der Artikel hier.
Vor genau 30 Jahren, vom 24. Juni bis zum 7. Juli 1995, wurde mit dem „Verhüllten Reichstag“ ein Projekt wahr, an dem das Künstlerehepaar Christo und Jean-Claude seit den frühen 1970er Jahren gearbeitet hatten. Aber erst nach der Wende in der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde dieses Projekt am 25. Februar 1994 im Deutschen Bundestag zur Abstimmung gestellt – und es fand sich eine Mehrheit von 292 Abgeordneten, die dem Antrag zustimmten, 223 Abgeordnete stimmten dagegen (Bundeskanzler Helmut Kohl eingeschlossen). Nach der Verhüllung wurde mit dem Umbau des Reichstagsgebäudes begonnen, anschließend nahm im Sommer 1999 der Deutsche Bundestag hier seinen Dienstsitz.
Um an die damalige Kunstaktion zu erinnern, hat der Lichtdesigner Andreas Boehlke aktuell den Reichstag erneut verhüllt – dieses Mal aber in virtueller Form. Unter diesem Link finden sich zahlreiche Informationen zum damaligen Projekt, hier gibt es einen Blick auf die Hintergründe der aktuellen Installation.
Unter dem Motto „Die Legislative in Gefahr? Historische und aktuelle Herausforderungen in Gefahr“ findet am Donnerstag, den 26. Juni 2025 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) eine Podiumsdiskussion statt. Beginn ist um 18 Uhr in der Aula des Löwengebäudes. Im Kern werden auf der Veranstaltung aktuelle Debatten um den Zustand der Demokratie und die Gefahr der Aushöhlung oder Entmachtung der Parlamente durch rechtsextremistische Parteien reflektiert. Was können Parlamente und ihre Akteure tatsächlich gegen den Ansturm oder die schleichende Unterminierung von Seiten radikaler Gegenkräfte unternehmen? Über welche Instrumente verfügen sie, um sich und die Demokratie zu schützen? Gibt es alternative Formate und Wege der demokratischen Repräsentation, die über das Konzept eines Parlaments als einzige legitime Volksvertretung hinausgehen und eine andere Art der gesellschaftlichen Partizipation ermöglichen, ohne auf den Abweg des Populismus zu geraten?
Auf dem Podium vertreten sind Dr. Claudia Gatzka von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. i. R. Dr. Thomas Lindenberger, ehemaliger Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden, und Dr. Danny Schindler, Direktor des Instituts für Parlamentarismusforschung (IParl) in Berlin. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Theo Jung und PD Dr. Paulina Gulinska-Jurgiel vom Institut für Geschichte der MLU. Herzliche Einladung!
Anfang Juni 2025 durften wir in unserer Veranstaltungsreihe „Forum Bachelor“ Dr. Andrej Stephan begrüßen. Herr Stephan, Absolvent der Geschichtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), war fast zehn Jahre lang im Bundestagsbüro des Halleschen Abgeordneten Dr. Karamba Diaby beschäftigt, darunter als Büroleiter, und hat in unserer Gesprächsrunde mit interessierten Studierenden über seine Tätigkeit berichtet. Dabei ging es auch um die Wahlkreisarbeit vor Ort, die Veränderung von Politik durch soziale Medien, den Alltag im Parlament sowie aktuelle politische Herausforderungen. Zudem gab Herr Stephan Auskunft über seinen persönlichen Einstieg in die Parlamentsarbeit und gab den Anwesenden Tipps für den späteren Einstieg ins Berufsleben in diversen politischen bzw. politikwissenschaftlichen Tätigkeitsbereichen. Herzlichen Dank für den Besuch bei uns am Institut für Politikwissenschaft der MLU!
Das Ende der Ampelkoalition liegt erst wenige Monate zurück – und bereits jetzt gibt es die ersten politikwissenschaftlichen Analysen dieser Regierung sowie der Gründe für ihr Scheitern. Einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Koalitionsmanagements der vergangenen dreieinhalb Jahre liefert eine Studie des Politikwissenschaftlers Arne Jungjohann, der in einer Publikation mit dem Titel „Strukturen des Fortschritts“ für die Heinrich-Böll-Stiftung nach der Rolle von Bündnis90/GRÜNEN in dieser Ampel fragt. Demnach waren die Grünen nicht hauptverantwortlich für deren Scheitern, gleichwohl kann ihnen diesbezüglich ein Beitrag attestiert werden („Zu viele Häuptlinge, zu wenige Absprachen“, wie es The Pioneer zusammenfasst). Die gesamte Studie ist hier abrufbar, in einem Interview fasst Jungjohann die wichtigsten Befunde zusammen. Über die Publikation wurde zudem in der Frankfurter Allgemeinen sowie in der Süddeutschen Zeitung berichtet. In den kommenden Monaten und Jahren werden sicherlich vielfältige weitere Analyse zur Ampelregierung folgen, auch in einer Reihe von Lehrveranstaltungen greifen wir dieses Thema auf – aktuell etwa im Masterseminar „Modernes Regieren“.
Am kommenden Dienstag, den 10. Juni 2025, stellt der Politikwissenschaftler Dr. Knut Bergmann von 18 bis 20 Uhr im Hörsaal IV (Ludwig-Wucherer-Str. 2) sein Buch „Mit Wein Staat machen“ vor. Darin präsentiert er eine Kulturgeschichte der Bundesrepublik anhand der bei offiziellen Anlässen ausgeschenkten Weine, einschließlich zahlreicher Anekdoten und besonderer Begebenheiten auf politischen Spitzentreffen. Moderiert wird die Veranstaltung von PD Dr. Jens Hacke vom Lehrstuhl Politische Theorie und Ideengeschichte. Alle Interessierten sind willkommen und werden vom Vortragenden ermuntert, einen Wein (zur Not auch ein Bier) ihrer Wahl mitzubringen.
Zum Autor: Dr. Knut Bergmann, Politikwissenschaftler und Publizist, früherer Mitarbeiter im Bundespräsidialamt, leitet seit 2012 die Kommunikationsabteilung und das Berliner Büro des Instituts der deutschen Wirtschaft. Daneben lehrt er an der Universität Bonn Politische Wissenschaften.
Hintergründe zum Buch sowie eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Suhrkamp-Verlages, eine Zusammenfassung des Werkes findet sich hier.
Es gibt kaum einen Bereich des politischen Systems der Bundesrepublik, der nicht von einer fortschreitenden Europäisierung betroffen ist. Was aber macht diese Europäische Union aus? Und wie kann man sich ihr politikwissenschaftlich nähern? Antworten dazu finden sich in der überarbeiteten Neuauflage des Buches „Die Europäische Union“ von Florian T. Furtak (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin). Im Sinne eines klassischen Einführungsbuchs in der Reihe „Elemente der Politik“ des VS Springer Verlags werden zunächst die wichtigsten historischen Meilensteine der Integrationsgeschichte vorgestellt. Anschließend stehen die politischen Institutionen im Fokus, bevor auf das Rechtssystem der EU rekurriert wird und letztere innerhalb des europäischen Governance-Systems verortet wird. Zu finden ist das Werk in einer Online-Version in unserer Universitätsbibliothek hier.