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22. Sep 2022

Studie: Repräsentation von Frauen in der Kommunalpolitik

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Nicht nur in Landtagen oder dem Bundestag sind Frauen gemäß ihres Bevölkerungsanteils deutlich unterrepräsentiert. Gleiches gilt für die Kommunalpolitik: demnach sind aktuell nur neun von 77 Oberbürgermeistern/innen Frauen (das entspricht einem Wert von 11,7 Prozent). In einer Studie der Heinrich-Böll-Stiftung für die FernUniversität Hagen ist zum insgesamt fünften Mal ein Ranking aller deutschen Großstädte verfasst worden. Die Stadt Offenbach am Main erreicht in diesem Ranking den ersten Platz, das Schlusslicht stellt die Stadt Salzgitter dar. Auf Ebene der Dezernenten/innen liegt der Frauenanteil erstmals über 30 Prozent. In den Stadträten der Großstädte kommen die weiblichen Mitglieder auf einen Anteil von 37 Prozent. Details zur Studie (sowie die Studie selbst) sind hier zu finden.

22. Sep 2022

Neuerscheinung: „Osteuropa zwischen Mauerfall und Ukrainekrieg“

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Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sind viele politische Gewissheiten erschüttert worden. Schnell machte das Wort von der „Zeitenwende“ (Bundeskanzler Olaf Scholz im Deutschen Bundestag) die Runde. Noch ist nicht absehbar, ob das Jahr 2022 eine wirkliche Zäsur der Zeit seit dem Ende des Kalten Krieges darstellt. Mit dem Fall der Berliner Mauer schien eine Zeit der Demokratisierung, Liberalisierung und gesamteuropäischen Kooperation anzubrechen, doch bald schon wurden neue Bruchlinien sichtbar. Auch für die (Politik)Wissenschaft bedeutet das Jahr 2022 einen Einschnitt, denn mehr denn je sind Einordnung, Analyse und Beurteilung der aktuellen Prozesse und Ereignisse wichtig. Genau das geschieht in einem neuen Buch aus dem Suhrkamp-Verlag, das in diesen Tagen erscheint. Es handelt sich um den interdisziplinären Versuch des Osteuropahistorikers Martin Aust, des Politikwissenschaftlers Andreas Heinemann-Grüder, der Verfassungsrechtlerin Angelika Nußberger und des Literaturwissenschaftlers Ulrich Schmid, die aktuellen Geschehnisse in einen größeren systematischen Kontext einzuordnen. Details zum Buch einschließlich einer Leseprobe sind hier zu finden.

Beste Kombo: Fachlektüre und kalter Kaffee.

12. Sep 2022

SIRIUS-Heft zum Krieg gegen die Ukraine erschienen

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In den vergangenen Tagen ist die neue Ausgabe der Zeitschrift SIRIUS (Band 6, Heft 3) erschienen, in der der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Fokus steht. Laut Webseite des Verlages präsentiert „SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen“ Artikel, die „wesentliche strategische Herausforderungen und Optionen deutscher, europäischer und transatlantischer Politik thematisieren und dazu innovative Überlegungen anbieten“.

In gleich mehreren Beiträgen stehen im aktuellen Heft die sicherheitspolitischen Implikationen des russischen Krieges gegen die Ukraine im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch die Vorgeschichte des Konflikts wird berücksichtigt, etwa bzgl. der Minsker Abkommen. Mehrere Rezensionen neu erschienener Bücher runden das Heft ab. Zu finden ist die neue Ausgabe der Zeitschrift hier.

12. Sep 2022

Neuerscheinung: „Wer rettet Amerika?“ von Claudia Buckenmaier

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Es ist inzwischen eine schöne Tradition geworden, dass Korrespondentinnen und Korrespondenten im Washingtoner Hauptstadtbüro von ARD oder ZDF nach ihrem Wechsel auf einen neuen Posten in einem Buch von ihren Erfahrungen vor Ort und ihren Einschätzungen der aktuellen US-amerikanischen Politik berichten. Am morgigen Dienstag erscheint das Buch „Wer rettet Amerika?“ von Claudia Buckenmaier. Seit Juli 2017 war sie ARD-Korrespondentin in Washington, in den vergangenen anderthalb Jahren fungierte sie als Leiterin des dortigen Büros. 

In „Wer rettet Amerika?“ berichtet sie von den politischen Herausforderungen der vergangenen Jahre unter den Präsidenten Trump und Biden, skizziert die parteipolitische Polarisierung (und demonstriert, wie stark die Polarisierung auf das persönliche Leben vieler Amerikanerinnen und Amerikaner durchschlägt), erläutert das spezifische Verhältnis von Politik und Medien und thematisiert auch die Unterschiede zwischen dem politischen Kosmos in Washington und den Menschen „draußen im Lande“.

Auf dieser Seite finden sich nähere Informationen zum Buch, Leseprobe inbegriffen. Im Podcast von Jörg Thadeusz berichtet Buckenmaier von ihren Erfahrungen in den USA. Und hier ist sie zum gleichen Thema im NDR-Fernsehen zu Gast.

Claudia Buckenmaier: „Wer rettet Amerika? Bericht aus einem verwundeten Land“, Rowohlt Berlin 2022, 352 Seiten, 26,00 Euro, ISBN: 978-3-7371-0153-0.

29. Aug 2022

Überarbeitete Neuauflage: „Einführung in die Politikwissenschaft“

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Im Jahre 2009 erstmals erschienen, hat sich das Buch „Einführung in die Politikwissenschaft“ von Bernauer, Jahn, Kritzinger, Kuhn und Walter schnell zu einem Standardwerk für das Studium der Politikwissenschaft entwickelt. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen neben den zentralen Akteuren und Institutionen unterschiedlicher politischer Systeme (Deutschland, Österreich und die Schweiz stehen dabei in besonderem Maße im Fokus) auch zentrale Definitionen von Politik und Politikwissenschaft sowie wichtige Informationen zum konkreten Forschungsprozess innerhalb der Politikwissenschaft.

Vor wenigen Tagen ist das Werk nun mit der fünften Auflage in einer stark überarbeiteten Ausgabe erschienen. Details zum Buch einschließlich einer Leseprobe finden sich hier. Und auf dieser Seite gibt es ein Glossar mit zentralen politikwissenschaftlichen Konzepten und Begriffen, Testfragen sowie weiterführenden Informationen rund um die Untersuchungsgegenstände des Buches.

Update, 15. September 2022: eine ausführliche Rezension des Buches ist seit heute hier zu finden.

Thomas Bernauer/Detlef Jahn/Sylvia Kritzinger/Patrick M. Kuhn/Stefanie Walter: Einführung in die Politikwissenschaft, Studienkurs Politikwissenschaft, 5. umfassend überarbeitete Auflage 2022, Baden-Baden: Nomos-Verlag, 598 Seiten, 26,00 Euro, ISBN: 978-8487-7938-3.

24. Aug 2022

Lesenswerte Neuerscheinung: „Auf der Bank“ von Christoph Schönberger

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Hauptstädte erfüllen in der Politik in der Regel zwei unterschiedliche Funktionen: zum einen bieten sie einen ganz realen Ort, damit Politik überhaupt stattfinden kann. Zum anderen bieten sie einen symbolischen Ort für das Selbstverständnis von Bürgerinnen und Bürger sowie ihre politischen Repräsentanten/innen. Gleiches ließe sich für Plenarsäle sagen: hier finden ganz real politische Debatten und Entscheidungen statt. Und sie symbolisieren in a nutshell die Grundprinzipien eines politischen Systems, etwa im Hinblick auf das Verhältnis von Parlament und Regierung (was allein schon in der unterschiedlich ausgeprägten Sitzordnung zum Ausdruck kommen kann). Über einen zentralen Bestandteil von Plenarsälen, nämlich die Regierungsbank im Parlament, hat der Rechtswissenschaftler Christoph Schönberger (Universität Köln) unter dem Titel „Auf der Bank“ ein äußerst interessantes und lesenswertes Buch veröffentlicht. Darin geht es nicht nur um konkrete Plenarsäle, etwa im Kaiserreich, in der Bonner Republik und im Berliner Reichstagsgebäude, aber auch in Italien und Großbritannien. Sondern es werden zugleich grundlegende (man könnte sagen: politikwissenschaftliche) Bestimmungsfaktoren deutlich, etwa zur Rolle der Regierung im politischen System sowie zu ihrem Selbstverständnis gegenüber dem Parlament.

Schönberger betont einleutend, dass der Plenarsaal „mehr als eine nur bautechnische Herausforderung [ist]. Die jeweilige Verfassung verdichtet sich vielmehr in diesem Raum und wird dort anschaulich. Die Topographie des Plenarsaals ermöglicht physisch das parlamentarische Geschehen und prägt zugleich die Vorstellungen, welche sich Teilnehmer und Zuschauer davon machen“. Und er ergänzt: „Will man der Gefahr der Überinterpretation entgehen, bedarf der jeweilige Plenarsaal einer historisch-komparativen Analyse, die ihn als physischen Raum im Kontext der Praktiken und Deutungen seiner Nutzer und Beobachter versteht. In jedem Fall gestalten parlamentarische Sitzungssäle die politische Interaktion mit und geben dieser gerade durch deren konkrete räumliche Gestaltung eine symbolische Form“.

Um langfristige Prägungen eines politischen Systems bzw. einer Gesellschaft zu verstehen, so schreibt Schönberger weiter, bedarf es „eines Vergleichs des deutschen Arrangements mit den Plenarsälen anderer Demokratien, einer Analyse der Entwicklungsgeschichte der deutschen Regierungsplätze und nicht zuletzt einer Beobachtung ihrer heutigen praktischen Nutzung. Der genauere Blick auf die Sitzordnung im Plenarsaal ermöglicht eine gleichsam taktile Erfassung der spezifisch deutschen Traditionslinien und Verhältnisse. In der parlamentarischen Raumordnung treten Eigenheiten und Merkwürdigkeiten der Demokratie in der Bundesrepublik besonders hervor und werden im wörtlichen Sinne greifbar“.

Auf der Seite des C. H. Beck-Verlages gibt es weitere Informationen zum Buch, eine umfangreiche Leseprobe eingeschlossen. Zu finden ist das Werk hier. Das Buch ist bereits für unsere Universitätsbibliothek bestellt.

Christoph Schönberger: „Auf der Bank. Die Inszenierung der Regierung im Staatstheater des Parlaments“, C. H. Beck Verlag, München 2022, 282 Seiten, 28,00 Euro, ISBN 978-3-406-79159-8.

Bildrechte liegen beim C. H. Beck Verlag.

19. Aug 2022

Verfügen Landesregierungschefs über einen Amtsbonus?

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Bundeskanzler bzw. -kanzlerinnen gehen in der Regel mit einem Amtsbonus in die nächste Wahl. Die Bundestagswahl 2021 stellte diesbezüglich eine Ausnahme dar, weil erstmals kein/e Amtsinhaber/in zur Wiederwahl antrat. Gibt es einen solchen Amtsbonus aber auch für die Landesebene? Diese Frage offenbart eine beträchtliche Forschungslücke in der politikwissenschaftlichen Regierungsforschung. Franziska Carstensen, Jakob Hirn und Kevin Settles vom Berliner Institut für Parlamentarismusforschung (IParl) haben dazu jüngst die Landtagswahlen der vergangenen 31 Jahre ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie lauten zusammengefasst: „Im untersuchten Zeitraum stellte der Amtsverlust amtierender Regierungschefs eine Ausnahme dar. Ministerpräsidenten hielten sich demnach länger im Amt als Koalitionen auf Landesebene. Darüber hinaus war es für die nachfolgende Parlamentswahl potentiell eine Bürde, wenn Ministerpräsidenten während einer Wahlperiode vom Landesparlament ins Amt gewählt wurden. Bemerkenswert ist, dass Landesparlamente häufiger während einer Wahlperiode eine neue Person ins Amt wählten als nach einer Landtagswahl“. Im Volltext ist die Publikation hier abzurufen.

16. Aug 2022

„The Road to War“: eine Rekonstruktion der Vorgeschichte des Krieges gegen die Ukraine

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Die Washington Post hat heute einen sehr umfangreichen Artikel veröffentlicht, der sich auf mehr als drei Dutzend Interviews mit Gesprächspartnern aus Politik und Militär in den Vereinigten Staaten, in diversen europäischen Ländern sowie in der Ukraine stützt und die Vorgeschichte des russischen Angriffs auf die Ukraine im Detail rekapituliert. Im Mittelpunkt stehen dabei interne Diskussions- und Entscheidungsprozesse der Biden-Administration wie auch interne Prozesse der NATO, bei der mehrere Mitglieder nach den gescheiterten Einsätzen in Afghanistan und im Irak sowie nach vier Jahren Donald Trump im Amt des amerikanischen Präsidenten eine amerikanische Führungsrolle sehr skeptisch beäugten. Berücksichtigung findet auch das oftmals schwierige Verhältnis der Intelligence Community und den politischen Entscheidern in Washington.

Der Bericht stützt sich einerseits auf zahllose Artikel, die bereits in den vergangenen Wochen und Monaten in der Washington Post veröffentlicht worden sind, andererseits sind viele Aspekte und Gesprächsausschnitte mit den erwähnten Gesprächspartnern bislang (noch) nicht öffentlich bekannt waren. Der erste Artikel einer Serie findet sich hier.

16. Aug 2022

Angekündigt: Standardwerk zur Bundestagswahl 2021

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Nach jeder Bundestagswahl erscheint in der Regel ein politikwissenschaftlicher Sammelband von Karl-Rudolf Korte (Universität Duisburg-Essen) und anderen mit Beiträgen rund um die Wahl-, Parteien-, Kommunikations- und Regierungsforschung. Naturgemäß erscheint das Werk mehrere Jahre nach einer Bundestagswahl. Der Band zur letztjährigen Wahl ist aber bereits angekündigt, und über SpringerLink sind zwei Beiträge als open access verfügbar. Matthias Degen und Max Olgemöller thematisieren unter der Überschrift „Formen des Informellen“ die Hinterbühneninteraktion zwischen Politikern und Journalisten vor und nach der Bundestagswahl 2021. Und Constantin Wurthmann und Stefan Marschall beschreiben „Kommunikation und Komplexität politischer Informationssuche in der Pandemie“. Zu finden sind die Beiträge hier.

15. Aug 2022

Neu erschienen: Handbuch Lobbyismus

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Soeben neu erschienen ist das von Andreas Polk und Karsten Mause herausgegebene Handbuch Lobbyismus. Auf der Verlagsseite heißt es: „Dieses Handbuch bietet einen umfassenden und multidisziplinären Überblick über den aktuellen Stand der Lobbyismusforschung. Es handelt sich um das erste Handbuch dieser Art in deutscher Sprache. Das Nachschlagewerk vermittelt theoretische Grundlagen, stellt die wesentlichen Einflusskanäle des Lobbying vor und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen der Lobbyismus-Regulierung.“

Eine Reihe von Beiträgen sind als online first bereits jetzt verfügbar, zum Beispiel zum Grassroots-Lobbying, zur Parteispendenregulierung, zum konstitutionellen Lobbying oder zum Lobbying im Sportbereich. Andere Beiträge befassen sich mit Lobbying und Sozialen Medien, Lobbyismus aus kommunikationswissenschaftlicher, rechtlicher und politikwissenschaftlicher Perspektive, Lobbyismus in verschiedenen ausgewählten Politikfeldern sowie Lobbyismus in verschiedenen Ländern. Eine Inhaltsübersicht des Bandes ist hier zu finden.


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