In der Reihe „Digitale Bildkulturen“ des Berliner Verlages Klaus Wagenbach ist kürzlich der Band „Meme“ von Dirk von Gehlen erschienen. Auf der Verlagsseite heißt es über das Buch: „Das Internet hat nicht nur Geschäftsmodelle und Lebensweisen verändert, es hat auch einen eigenen digitalen Dialekt hervorgebracht. Er zeigt sich in Bildern und Motiven, die viral durchs Web geistern: Internet-Meme sind überall und doch kaum zu greifen. Wer die Kultur der Internet-Meme verstehen will, die schon lange aus den digitalen Sphären herausgetreten ist, muss sich auf den vermeintlichen Quatsch einlassen, auf dem viele diese Meme basieren. Unter der Oberfläche zeigen sie eine neue digitale Populärkultur des Remix und Mashups. Dabei sind sie zugleich Sinnbild einer sich polarisierenden Gesellschaft, die Identitätskonflikte immer häufiger auch in einer Bildkultur austrägt, die ihre Distinktion aus Schnipseln, Referenzen und Kopien gewinnt.“
Eine aktuelle Rezension des mit 76 Seiten recht schmalen, aber sehr lesenswerten Bandes ist auf den Seiten des Portals für Politikwissenschaft hier zu finden.
Soeben ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) ein neuer Band rund um das politische System der Bundesrepublik Deutschland erschienen, das sich gleichermaßen für Schule und Studium eignet. In „Die deutsche Demokratie“ beleuchtet der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker die zentralen politischen Akteure und Institutionen der Bundesrepublik, thematisiert die politische Kultur ebenso wie Wegmarken der Demokratiegeschichte in Deutschland, ergänzt seine Ausführungen durch eine Verortung des Regierungssystems im Rahmen eines internationalen Vergleichs und stellt aktuelle Herausforderungen der deutschen Demokratie „im neuen Krisenzeitalter“ vor. Ergänzt wird der Text durch zahlreiche Tabellen und Schaubilder, die das Buch zu einem unverzichtbaren Kompendium bundesdeutscher Politik machen. Das Buch dient als Nachfolger des gleichnamigen Werkes von Horst Pötzsch, das erstmals im Jahr 1995 erschienen ist und seitdem zahlreiche Auflagen erlebt hat. Eine Bestellmöglichkeit des Buches, das mit 4,50 Euro zudem noch sehr preisgünstig zu haben ist, findet sich hier.
Zumindest online ist die neue Ausgabe 4/2022 der Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) verfügbar (zum Beispiel über den Zugang unserer Universitätsbibliothek zur Nomos eLibrary). Print-Abonnenten müssen noch einige Tage auf ihr schriftliches Exemplar warten. Dabei bietet das neue Heft erneut zahlreiche Schmankerl für die Freundinnen und Freunde der Parlamentarismusforschung. Die Beiträge befassen sich zum Beispiel mit dem Urteil des Berliner Landesverfassungsgerichtshofes rund um die Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl vom 26. September 2021, den Geschäftsordnungen der Fraktionen im Bundestag, dem Wirken der Arbeitsgruppen und -kreise der Fraktionen sowie mit den Wirkungen der TV-Übertragung von Untersuchungsausschüssen. Weitere Artikel thematisieren die parlamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste in Deutschland, beleuchten die Rolle des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), der seit der Wahl von 2021 mit einem Abgeordneten im Bundestag vertreten ist sowie Koalitionstheorien in der Ära Merkel. Ein umfangreicher Aufsatz vergleicht die Grundsatzprogramme der Partei Bündnis90/GRÜNE in den Jahren 2002 und 2020. Beschlossen wird das Heft von einer ganzen Reihe von Rezensionen aktueller und einschlägiger Bücher rund um den Gegenstandsbereich von Regierung und Parlament.
Soeben ist auf dem Portal für Politikwissenschaft eine kurze Analyse der US-amerikanischen Kongresswahlen vom 8. November 2022 erschienen. Neben einem Rückblick auf den Wahlkampf und das konkrete Wahlergebnis geht es nicht zuletzt um einen Ausblick auf die beiden nächsten Jahre des „Divided Government“ zwischen Demokraten und Republikanern im politischen System der Vereinigten Staaten. Abzurufen ist die Analyse hier. Weitere Studien zum Thema sind hier und hier erschienen.
Die Hefte der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift „Informationen zur politischen Bildung (IpbB)“ eignen sich nicht nur für den Einsatz in der Schule, sondern können auch für in der Recherche für universitäre Referate oder für den Einstieg in eine stärker wissenschaftlich orientierte Beschäftigung mit aktuellen politischen Fragen ein guter Einstieg sein. Soeben ist die neueste Ausgabe der IzpB erschienen. Unter der Überschrift „Internationale Sicherheitspolitik“ stehen Aspekte wie „Sicherheit in einer Welt des Umbruchs“ (Sven Bernhard Gareis), „Hybride Bedrohungen im und durch den Cyberraum“ (Wolff Heintschel von Heinen), „Abschreckung statt Abrüstung“ (Gerlinde Groitl) oder „Transnationaler Terrorismus“ (Guido Steinberg) im Fokus des Heftes. Auch „Pandemien und globale Sicherheitsrisiken“ (Maike Voss/Isabell Kump) finden Berücksichtigung. Zudem geht es um die zentralen Akteure der internationalen Politik: Die USA (Stephan Bierling), China (Sven Bernhard Gareis/Saskia Hieber), Russland (Margarete Klein) sowie die EU als sicherheitspolitischer Akteur (Wilhelm Knielangen). Beschlossen wird das Heft durch ein Blick auf die Arbeit internationaler Organisationen wie die NATO (Olaf Theiler) und die Vereinten Nationen (Manuela Scheuermann) sowie eine Diskussion neuer Ansätze für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik (Sven Bernhard Gareis).
Das Heft kann auf dieser Seite als Printexemplar bestellt sowie als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
Eine der spannendsten Fragen rund um die Corona-Pandemie der vergangenen Jahre war aus politikwissenschaftlicher Perspektive die Rolle der Parlamente während der oft zitierten „Stunde der Exekutive“. Konnte zum Beispiel der Bundestag seine eigentlichen Aufgaben während dieser zeit erfüllen? Konnte insbesondere die parlamentarische Opposition ihrer Kontrollaufgabe gerecht werden? Wolfgang Zeh, der frühere Direktor beim Deutschen Bundestag, geht diesen Fragen in einem soeben erschienenen Aufsatz für das Beiheft 7 („Corona und Grundgesetz“) der Zeitschrift „Recht und Politik“ nach. Auch die weiteren Beiträge des Heftes befassen sich mit zentralen Fragen der Corona-Pandemie, wenn auch vor allem aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Das Heft ist via Universitätsbibliothek der MLU über die E-Bibliothek des Verlages Duncker & Humboldt im Volltext abrufbar.
Soeben ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) ein neuer Sammelband rund um aktuelle politische Fragen erschienen. Neben Beiträgen zur repräsentativen Zusammensetzung von Parlamenten, der Zukunft der Volksparteien oder der digitalen Öffentlichkeit gibt es – neben vielen weiteren Beiträgen – auch Artikel zur Zukunft demokratischer Beteiligungsformen oder zum Gefährdungspotential politischer Polarisierung für die Demokratie. Teilweise sind die einzelnen Artikel in den vergangenen Jahren bereits im Rahmen der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erschienen, teilweise wurden sie für den vorliegenden Band neu geschrieben bzw. aktualisiert. Nähere Informationen zum Band sowie eine Leseprobe (einschließlich des Inhaltsverzeichnisses) finden sich auf dieser Seite.
In ihrem Buch „Beratungskulturen“ thematisiert Gertrude Lübbe-Wolff, in den Jahren 2002 bis 2014 Richterin am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die interne Art und Weise der konkreten, alltäglichen Arbeit von Verfassungsgerichten. Die zentrale Frage des Bande ist die nach den Bestimmungsfaktoren der richterlichen Entscheidungen, denn jede konkrete Entscheidungsprozess ist eingebunden in eine Vielzahl von systematischen und strukturellen Rahmenbedingungen, die diese Entscheidungsfindung (mit)prägen. Und doch geht der Band über reine „Beratungskulturen“ hinaus, berücksichtigt werden auch die Wahlverfahren der Mitglieder der jeweiligen Gerichte, deren Amtszeit und Wiederwahlmöglichkeit, die Rolle der jeweiligen Mitarbeiter/innen und nicht zuletzt auch räumliche und technische Aspekte der Arbeit von Verfassungsgerichten. In ihrer Untersuchung geht Lübbe-Wolff international vergleichend vor, der Schwerpunkt liegt dabei auf dem deutschen Bundesverfassungsgericht und auf dem US-amerikanischen Supreme Court. Im Volltext abrufbar ist das Werk auf der Homepage der Herausgeberin der Publikation, der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Update: in der Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. Januar 2023 findet sich eine sehr ausführliche Rezension des Buches durch den Berliner Staatsrechtler Christoph Möllers (Humboldt-Universität). Über unsere Universitätsbibliothek ist die Rezension im Volltext und kostenlos abrufbar (siehe Foto).
Jedes Jahr erscheinen Bücher von aktuellen oder früheren Politikerinnen und Politikern, Zeitungen wie die Süddeutsche (SZ) oder die Frankfurter Allgemeine (FAZ) besprechen sie in ihren Blättern regelmäßig. Aber was steht eigentlich in diesen Büchern? Und sind sie lesenswert? Robert Probst hat für die heutige Ausgabe der SZ eine ganze Reihe davon gelesen und stellt einige Highlights aus den vergangenen Jahren vor, aufgeteilt in „Die Programmatiker“, „Die Unruheständler“, „Die Aktivisten“, „Die Bestseller“ und „Die Ruheständler“. Über unsere Universitätsbibliothek ist der Artikel online kostenlos verfügbar.
Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass am Ende der Amtszeit einer Bundesregierung im Verlag Springer VS ein politikwissenschaftlicher Sammelband zu den Erfolgen und Misserfolgen auf den unterschiedlichen Politikfeldern, zum Regierungsmanagement und den Beziehungen der politischen Institutionen zu den intermediären Organisationen (Verbände, Medien, etc.) sowie zur Situation einzelner Parteien in diesem Zeitraum erscheint. Soeben ist der von entsprechende, von Reimut Zohlnhöfer und Fabian Engler herausgegebene, Band zur vierten Amtsperiode von Bundeskanzlerin Angela Merkel (2018-2021) erschienen. Unter der Überschrift „Das Ende der Merkel-Jahre“ sind die einzelnen Beiträge des Bandes unter diesem Link online abrufbar.