Der Begriff „Wutbürger“ hat es bereits 2010 zum „Wort des Jahres“ in Deutschland gebracht, die politikwissenschaftliche Zeitschrift Politikum widmet dem Phänomen nun ein ganzes Heft. Darin beschäftigen sich Nils C. Bandelow und Colette S. Vogeler mit der Frage, wann bzw. „warum Protestbewegungen eskalieren“, Beate Küpper beschreibt die Angst der Wutbürger vor einem Statusverlust. Alexander Häusler beschreibt die Alternative für Deutschland (AfD) als eine „Partei des rechten Wutbürgertums“, während Carsten Koschmieder die Wählerstruktur der AfD analysiert. Beiträge zum Verbotsverfahren gegen die NPD sowie zum Zusammenhang von Rechtspopulismus und politischer Bildung runden das Heft ab. Die Inhaltsübersicht des aktuellen Heftes findet sich hier.
Lektüren
6. Apr 2017
Neue europäische Jugendstudie: „Generation What?“
Im Auftrag verschiedener europäischer Rundfunkanstalten sind in den letzten Wochen knapp 200.000 junge Menschen in den Mitgliedsländern der Europäischen Union zu ihren politischen Einstellungen befragt worden. Dabei zeigt sich ein teilweise düsteres Bild: demnach gaben 82 Prozent der befragten 18- bis 34-Jährigen an, wenig bis gar kein Vertrauen in die Politik zu haben. 45 Prozent sagten sogar, „überhaupt kein“ Vertrauen zu haben. Deutschland steht dabei im Vergleich zu anderen Mitgliedsländern noch verhältnismäßig positiv da. Die zentralen Befunde der Studie gibt es hier, die komplette Studie hier.
4. Apr 2017
Neu in der Bibliothek: das „Handbuch Politik USA“
Rechtzeitig zum neuen Sommersemester ist in unserer Fachbereichsbibliothek als Print- und elektronische Ausgabe das von Christian Lammert, Markus B. Siewert und Boris Vormann herausgegebene „Handbuch Politik USA“ eingetroffen. Auf der Internetseite des Verlages heißt es zu diesem Werk: „Das Handbuch Politik USA vereint Aufsätze ausgewiesener Expertinnen und Experten der sozialwissenschaftlichen USA-Forschung. Die Beiträge des Handbuchs setzen sich mit den grundlegenden Strukturen und Mechanismen der US-amerikanischen Politik auseinander. Diese werden zum einen in ihrem (zeit)historischen Kontext verortet, zum anderen werden unterschiedliche Deutungsdimensionen aufgezeigt und somit eine problemorientierte Einführung in das politische System der USA geleistet.“ Das Inhaltsverzeichnis kann hier eingesehen werden.
3. Apr 2017
Neue APuZ-Ausgabe erschienen: „Das Amt“
Heute erscheint die neue Ausgabe 14-15/2017 der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen politikwissenschaftlichen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte. In dieser Ausgabe geht es im weitesten Sinne um „das Amt“. Der Jenaer Politikwissenschaftler Michael Edinger schreibt darin zum Beispiel über die „Attraktivität und Besetzung politischer Ämter“, vor allem im kommunalpolitischen Bereich. Jörn Fischer (Universität Köln) beleuchtet die „Selektion und Deselektion von Bundesministern“. Bettina Hollstein von der Universität Erfurt präsentiert „Empirie und Theorie des bürgerschaftlichen Engagements“. Und schließlich beschreibt der Politikberater Niels H. M. Albrecht unter dem Titel „Verleumdungskampagnen und Medienskandale“ die Amtsführung im „postfaktischen Zeitalter“. Die erwähnten Texte sowie weitere Aufsätze zum Thema sind online hier zu finden.
26. Mrz 2017
Resümee einer Wahlperiode im Deutschen Bundestag: Karamba Diaby zieht Bilanz
Seit 2013 vertritt er im Deutschen Bundestag den Wahlkreis 72, der die Stadt Halle (Saale) sowie die Gemeinden Petersberg, Landsberg und Kabelsketal umfasst: Karamba Diaby, erster Schwarzafrikaner im deutschen Parlament, der Mitte der achtziger Jahre mit einem Stipendium zum Studieren an die Martin-Luther-Universität Halle kam und seither der Stadt treu geblieben ist (sein Leben hat Diaby im vergangenen Jahr in einem Buch aufgeschrieben). In einem lesenswerten Artikel von Alexander Schierholz für die Mitteldeutsche Zeitung bilanziert Karamba Diaby in der aktuellen Wochenendausgabe der MZ seine dreieinhalb Jahre im Deutschen Bundestag, der Beitrag ist hier zu finden.
8. Mrz 2017
Neuerscheinung: „Der Reichstag“ von M. Cullen
Der in New York gebürtige Historiker Michael S. Cullen ist der wohl beste Kenner des Reichstagsgebäudes in Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Geschichte und Architektur des Gebäudes in Sichtweite des Brandenburger Tores hat er bereits vorgelegt, in einer Lizenzausgabe eines ursprünglich im be.bra-Verlag publizierten Buches für die Bundeszentrale für politische Bildung hat er nun auf knapp 200 Seiten die wichtigsten Fakten, Entwicklungen und Ereignisse zusammengefasst. Dabei wird anhand des Reichstagsgebäudes mehr als ein Jahrhundert deutscher Parlamentsgeschichte lebendig. Ergänzt werden die einzelnen Abschnitte (Die Anfänge – Parlamentarischer Alltag – Symbol der Weimarer Republik – Parlament ohne Demokratie – Im Kalten Krieg – Im wiedervereinigten Deutschland) durch eine Vielzahl an historischen Schwarzweiß-Aufnahmen.
Michael S. Cullen: „Der Reichstag. Symbol deutscher Geschichte“, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, November 2016, 224 Seiten, 4,50 Euro, Bestellnummer 1707.
7. Mrz 2017
Neu erschienen: das Jahrbuch der europäischen Integration 2016
Kürzlich ist die neue Ausgabe des „Jahrbuchs der europäischen Integration“ erschienen. In diesem umfangreichen Werk finden sich aktuelle Bestandsaufnahmen aller relevanten Ereignisse und Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union im Berichtszeitraum 2015/2016. Besonderer Fokus liegt auf der Arbeit der einzelnen Institutionen sowie auf ausgewählten Politikfeldern. Ebenfalls berücksichtigt werden Fragen der Erweiterungspolitik der EU sowie deren Beziehungen zu anderen internationalen Organisationen.
Alles Wissenswerte zum Buch findet sich hier, das Inhaltsverzeichnis lässt sich hier abrufen. Das Werk ist in der Universitätsbibliothek der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als eBook verfügbar.
Werner Weidenfeld/Wolfgang Wessels (Hrsg.): Jahrbuch der europäischen Integration 2016, Nomos Verlag, Baden-Baden, 2016, 611 Seiten, 84,- Euro.
28. Feb 2017
Neue APuZ-Ausgabe zum Thema „Türkei“ erschienen
Gestern ist die neue Ausgabe der politikwissenschaftlichen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erschienen. Thema dieser Ausgabe ist die Türkei. So beschreibt unter anderem Michael Martens den gescheiterten Putsch aus dem Sommer 2016 sowie dessen Folgen. Gülistan Gürbey beschäftigt sich mit der erneuten Gewalteskalation im türkisch-kurdischen Konflikt und Kristina Karasu thematisiert – seit den jüngsten Ereignissen in der Türkei rund um den Journalisten Deniz Yücel hochaktuell – die Meinungs- und Pressefreihiet in der Türkei. Weiterhin stellt Kristina Dohrn Entstehung und Entwicklung der Gülen-Bewegung vor, und Funda Tekin erläutert die Hintergründe der EU-Türkei-Beziehungen. Das Heft ist im Volltext hier zu finden.