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21. Nov 2016

Nach der US-Wahl: Donald Trump ante portas

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Inzwischen ist seit der Wahl von Donald Trump zum neuen amerikanischen Präsidenten einige Zeit vergangen, da empfiehlt es sich, über die tagesaktuelle Berichterstattung (zum Beispiel hier, hier und hier) hinaus die Frage nach den Konsequenzen zu stellen und die Wahl in einen größeren Kontext zu stellen. Auf diesen Seiten ist bereits auf das Buch Trumpland von Walter Niederberger hingewiesen worden.
Ein anderes, ebenfalls sehr lesenswertes Buch hat der Politikwissenschaftler Torben Lütjen kürzlich veröffentlicht. Unter dem Titel „Partei der Extreme: Die Republikaner. Über die Implosion des amerikanischen Konservativismus“ skizziert er die Geschichte der Republikanischen Partei bis in das Wahljahr 2016 hinein (Details zum Buch hier). In einem Gastbeitrag für Spiegel Online hat Lütjen kurz vor der Wahl am 8. November 2016 das Verhältnis von Trump und der Republikanischen Partei kommentiert.
Den Abstieg der amerikanischen Wirtschaft über die vergangenen vierzig Jahre hat in einem umfangreichen Buch George Packer beschrieben. Dabei verwebt er diese Entwicklungen geschickt mit den Biografien bekannter wie unbekannter Amerikaner und Amerikanerinnen. Das Buch hat 2013 den National Book Award gewonnen. Rezensionen des Buches finden sich in der ZEIT und in der Süddeutschen Zeitung. Details (und eine Leseprobe) gibt es hier.
Der Direktor der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Volker Perthes, formuliert schließlich hier fünf Thesen, mit denen sich Forschung und Politik nun befassen müssen.

1. Nov 2016

Neuerscheinung zur anstehenden US-Wahl: „Hillary. Ein Leben im Zentrum der Macht“

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Rechtzeitig zur anstehenden US-Wahl hat die Journalistin Dorothea Hahn eine sehr lesenswerte, weil kompakte und gut geschriebene Biographie über die demokratische Bewerberin Hillary Clinton vorgelegt. Auf knapp 240 Seiten schildert sie die wesentlichen Karrierestationen Hillarys, die bis in die frühen siebziger Jahre zurückreichen. Besonders interessant und aufschlussreich sind dabei die ersten Kapitel ausgefallen, in denen es um die familiären, politischen, gesellschaftlichen und religiösen Prägungen Hillarys geht. Die letzten Kapitel – etwa zu ihrer Zeit als US-Senatorin und Außenministerin – sind dagegen recht knapp ausgefallen. Nach der Lektüre bleibt der Eindruck zurück, dass es wohl noch niemals zuvor eine/n derart gut auf das Amt vorbereitete Kandidaten/in gegeben hat. Fraglich ist zum heutigen Zeitpunkt höchstens, ob sie die Chance bekommen wird, diese Erfahrungen in das neue Amt einbringen zu können, denn in den letzten Tagen vor der Wahl am 8. November 2016 scheint das Rennen wieder deutlich enger zu werden, als das viele Beobachter erwartet haben. Details zum Buch (inklusive einer Leseprobe) finden sich hier.
Einen etwas anderen Schwerpunkt legt die neue Ausgabe der Zeitschrift Der SPIEGEL Biografie. Auch hier wird auf Leben und Wirken Hillary Clintons (und ihres Ehemanns, des Präsidenten Nr. 42) zurückgeblickt, allerdings geschieht dies vor allem in Original-Artikeln aus dem SPIEGEL. Auf diese Weise kann man sich zurückversetzen in die in Arkansas verbrachten Jahre, in die 1992er Wahl, in ihre Zeit als First Lady (etwa während des Impeachment-Prozesses gegen ihren Mann) und auf die in den Vorwahlen von 2008 an Barack Obama gescheiterte Kandidatin in ihrem ersten Versuch, die demokratische Präsidentschaftskandidatur zu erobern.

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1. Nov 2016

Ein Blick in die Zukunft der Uni-Bibliothek

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Seit einem guten halben Jahr ist Anke Berghaus-Sprengel die Leiterin der Universitätsbibliothek der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In einem Beitrag für die Uni-Zeitschrift Scientia Hallensis skizziert sie die größten Herausforderungen der Unibibliothek, d.h. vor allem die fortschreitende Digitalisierung, und gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Bibliothek. Der Beitrag kann in einer Online-Version hier abgerufen werden.

17. Okt 2016

Mit Karamba in den Bundestag

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„Mit Karamba in den Bundestag“ – Karamba Diaby aus Halle (Saale) hatte bei der Bundestagswahl 2013 sicherlich den mit Abstand besten Spruch aller Kandidatinnen und Kandidaten auf seinen Plakaten zu stehen. Seit September 2013 sitzt Diaby nun im Bundestag und ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Mit genau dem erwähnten Spruch hat er ein in der vergangenen Woche publiziertes Buch betitelt, in dem er über seine Erfahrungen in Deutschland und insbesondere in der Politik berichtet. Am 27. Oktober 2016 stellt Diaby sein Buch in der Thalia-Buchhandlung am Halleschen Marktplatz vor (Details hier).

Karamba Diaby (mit Eva Sudholt): „Mit Karamba in den Bundestag. Mein Weg vom Senegal ins deutsche Parlament“, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg, 224 Seiten, 20,00 Euro (als E-Book 15,99), ISBN: 978-3-455-50420-0.

17. Okt 2016

Aktuelle Neuerscheinungen zur US-Präsidentschaftswahl am 8. November 2016

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Vor wenigen Tagen hat die Bundeszentrale für politische Bildung ihr Herbstprogramm veröffentlicht – und unter den aktuellen Neuerscheinungen finden sich gleich mehrere Bücher zur gegenwärtigen amerikanischen Politik (rechtzeitig vor der US-Präsidentschaftswahl am 8. November 2016).
Die beiden Politikwissenschaftler Tobias Endler und Martin Thunert werfen in ihrem Buch „Entzaubert“ einen Blick auf die im Januar 2017 zu Ende gehende Obama-Präsidentschaft und untersuchen sowohl innere Entwicklungen in den Vereinigten Staaten („Wählerschaft, Polarisierung und Parteien“, „Demokratie, Ungleichheit und die Entwicklung der Mittelschicht“ sowie „Das Regierungssystem zwischen Selbstblockade, Selbstkorrektur und ‚imperialem‘ Anspruch der Exekutive“) als auch außenpolitische Herausforderungen („Weltmacht auf dem Vormarsch? Der Schwenk nach Asien“, „Konstruktiver Rückzug? Die Rolle der USA im Nahen Osten und der Kampf gegen den Terror“ sowie „Transatlantische Angelegenheiten in globaler Perspektive“).
Christoph von Marschall, der für den Berliner Tagesspiegel tätig ist, entwirft in seinem Buch „Was ist mit den Amis los?“ ein Panorama von Politik und Gesellschaft der Vereinigten Staaten; dabei geht es um die Grundeinstellungen der Amerikaner, eine Bilanz der Obama-Präsidentschaft, der (amerikanischen) Welt nach 9/11 sowie aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen, aber auch um Herausforderungen der Energiewende und einer möglichen Zukunftsperspektive der Weltmacht USA. Seine Ausführungen ergänzt von Marschall häufig durch persönliche Schilderungen aus seiner Arbeit als Korrespondent in Washington, was das Buch kurzweilig und lesenswert macht.
Und in „Angry White Men“ beschäftigt sich der Soziologie-Professor Michael Kimmel mit der Anhängerschaft des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in all ihren Facetten und beschreibt die ökonomischen und sozialen Verschiebungen der letzten Jahrzehnte inklusive des „vermeintlichen Bedeutungsverlusts“ von Teilen der männlichen Bevölkerung (was Kimmel „kränkende Enteignung“ nennt) sowie dessen Konsequenzen.
Nicht bei der Bundeszentrale erhältlich, aber trotzdem lesenswert ist schließlich das Buch „Trumpland“ von Walter Niederberger, in dem der Schweizer Journalist nicht nur die Lebensstationen und die politischen Positionen Trumps vorstellt und erläutert, sondern auch mit einem Blick auf die amerikanische Politik der letzten Jahre fragt, wie eine Kandidatur Trumps überhaupt möglich wurde. Dabei geraten auch die Republikanische Partei und deren Wählerschaft in den Fokus der jederzeit fundierten Analyse.

4. Okt 2016

Neu erschienen: APuZ-Heft zum Thema „Repräsentation in der Krise“

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Am heutigen Tage ist die neue Ausgabe der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erschienen. Das Titelthema lautet dieses Mal: „Repräsentation in der Krise“. Der Berliner Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel macht sich eingangs einige Gedanken zum Begriff „Krise der Demokratie“, Elke Seefried vom Institut für Zeitgeschichte (München/Berlin) blickt zurück auf die Demokratiekrise in der Weimarerer Republik, und Jan-Werner Müller erörtert den Begriff des Populismus (zu dem er kürzlich ein ganzes Buch geschrieben hat). Der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker beschäftigt sich mit möglichen Interpretationen einer seit vielen Jahren zu konstatierenden sinkenden Wahlbeteiligung sowie potenziellen Gegenmaßnahmen, Wolfgang Gaiser, Martina Gille und Johann de Rijke stellen Einstellungen junger Menschen zur Demokratie vor, während Stefanie Wöhl schließlich die Machtverschiebungen von Parlamenten hin zur Exekutive beschreibt.
Das Heft, auf das wir in gleich mehreren Lehrveranstaltungen des beginnenden Wintersemesters zu sprechen kommen werden, kann hier eingesehen (und hier in Kürze auch als Druckversion bestellt) werden.

3. Okt 2016

Neu erschienen: Ausgabe 3/2016 der ZParl

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Pünktlich zum langen Feiertagswochenende ist den Abonnentinnen und Abonnenten der Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) das Heft 3 des laufenden Jahrganges zugestellt worden. Aus Hallescher Sicht besonders interessant ist darin der Beitrag „Eingetrübte Grundstimmung, umgeschichtete Machtverhältnisse“ von Everhard Holtmann (ehedem Professor für Politikwissenschaft an der MLU, heute Forschungsdirektor beim Zentrum für Sozialforschung) und Kerstin Voelkl (Institut für Politikwissenschaft an der MLU), in dem die Ergebnisse der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt vom 13. März 2016 ausführlich und detailliert analysiert werden.
Des Weiteren finden sich im Heft ähnliche Artikel zu den parallel stattgefundenen Wahlen in Baden-Württemberg (Oscar W. Gabriel und Bernhard Kornelius) und Rheinland-Pfalz (Heiko Gothe). Außerdem im Heft: Richard Ley richtet seinen Blick auf die Wahl der Ministerpräsidenten in den neuen Bundesländern von 1990 bis 2015 und Marc Debus blickt zurück auf die Reichstagswahl von 1933 und richtet seinen Fokus dabei insbesondere auf die Wahlergebnisse auf Ebene der Land- und Stadtkreise. Im Rezensionsteil des Heftes finden sich Besprechungen von neueren Publikationen zu den Gegenstandsbereichen politische Kultur in Ost- und Westdeutschland, dem Landtag von Thüringen, der Landesverfassung von Mecklenburg-Vorpommern sowie zur Bedeutung der Landtagsverwaltungen für die Funktionsfähigkeit der Landtage.
Für Studierende ist das Heft übrigens preisgünstig(er) im Rahmen einer Mitgliedschaft in der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen (DVParl) für 25,00 Euro im Jahr erhältlich (Details hier).

29. Sep 2016

Bildungsforschung: „Hattie für gestresste Lehrer“

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In der Bildungsforschung ist der Name John Hattie eine Marke. Sein Buch „Visible Learning“ (auf Deutsch: „Lernen sichtbar machen“) fungiert inzwischen als Klassiker und ist von vielen Bildungseinrichtungen in Deutschland rezipiert worden. Der Augsburger Professor Klaus Zierer hat nun unter dem Titel „Hattie für gestresste Lehrer“ eine Kurzversion des Buches vorgelegt, in dem die wichtigsten Erkenntnisse Hatties zusammengefasst sind. Im Vorwort des Buches schreibt Mathias Brodkorb, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Der deutsche Hattie-Übersetzer Klaus Zierer legt eine komprimierte Übersicht über Hatties Forschung vor, die es vor allem auch im Berufsleben stehenden Lehrkräften ermöglichen soll, sich schnell einen fundierten Überblick über die aktuelle bildungswissenschaftliche Debatte zu verschaffen. Das Buch kann dabei sowohl als eine Einführung in das Denken Hatties als auch als ein Kommentar zu seinen großen Studien gelesen werden. Zierer beschließt den Text schließlich mit einem praxisorientierten Kapitel, dem Lehrkräfte Anregungen und Handlungsempfehlungen für ihren pädagogischen Alltag nach den Erkenntnissen John Hatties entnehmen können.“
Zufällig habe ich drei Exemplare dieses Buches auf dem Schreibtisch liegen und würde diese gerne verschenken. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich am besten per Email: first come, first serve.
Update, 3. Oktober 2016: die drei erwähnten Hefte sind inzwischen vergeben, aber ich habe weitere Exemplare organisieren können. Weiterhin gilt: first come, first serve…

Zu verschenken: Hattie für gestresste Lehrer

Zu verschenken: Hattie für gestresste Lehrer

26. Sep 2016

Lektüretipp: „Regierungssysteme“ von Massing/Varwick

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Im Wochenschau-Verlag ist vor einigen Jahren ein schmaler Band erschienen, der sich vorzüglich als Einführung in die (Vergleichende) Regierungslehre eignet. Herausgegeben von Peter Massing und Johannes Varwick, widmen sich in diesem Band mehrere Politikwissenschaftler den unterschiedlichsten Facetten des Themas. Jürgen Hartmann beschäftigt sich in einem ersten Kapitel mit den zentralen Begriffen der Vergleichenden Regierungslehre, bevor Werner Patzelt parlamentarische Systeme vorstellt. Simon Koschut erläutert Strukturen, Akteure und Funktionslogik präsidentieller Systeme, Eckhardt Jesse beschreibt den demokratischen Verfassungsstaat der Bundesrepublik Deutschland zwischen konkordanz- und konkurrenzdemokratischen Elementen. Sven Singhofen beleuchtet unter dem Titel „Demokratien mit Adjektiven, hybride Regime oder elektorale Autokratien?“ Herrschaftsformen in der Grauzone zwischen Demokratie und Diktatur. Zum Abschluss richtet Wilhelm Knelangen seinen Blick auf das Regierungssystem der Europäischen Union. Details zum Buch finden sich hier.

Peter Massing/Johannes Varwick (Hrsg.): „Regierungssysteme. Eine Einführung“, Schwalbach/Taunus 2013, 160 Seiten, 9,80 Euro.

15. Sep 2016

Neuerscheinung: „Politikwissenschaftliche Passagen“

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Seit mehreren Jahrzehnten diskutieren Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler nicht nur über Wahlen, Parteien, Regierungsstile und Politikfelder, sondern auch über das Fach selbst. Wo im universitären Kanon findet das Fach seinen Platz? Wie grenzt es sich von verwandten Disziplinen ab? Was ist der Kernbestand politikwissenschaftlicher Forschung? Um diese Fragen dreht sich ein neu erschienener Sammelband, der vor wenigen Wochen unter dem Titel „Politikwissenschaftliche Passagen“ auf den Markt gekommen ist. In der Verlagsbeschreibung zum Buch heißt es: „Die Politikwissenschaft in Deutschland steht regelmäßig in der Kritik. Sie gilt als zu szientistisch, methodenverliebt, theorielastig und selbstreferentiell. Was wisse die Politikwissenschaft eigentlich noch über Politik zu sagen und wie nimmt sie ihre öffentliche Rolle wahr? Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite steht ein fest an den Universitäten verankertes Fach, das sich selbstbewusst präsentiert und internationales Renommee genießt. Angesichts einer solch spannungsreichen Ausgangslage sucht dieser Band einen Beitrag zur Standortbestimmung der deutschen Politikwissenschaft zu leisten.“ So schreibt der Herausgeber Alexander Gallus über das Verhältnis von Geschichts- und Politikwissenschaft („Prekäre Nachbarschaft“), Manfred G. Schmidt widmet sich den „Krisentheorien der Demokratie“ und Frank Decker erörtert unter dem Titel „Demokratie ohne Wähler, Politik ohne Bürger“ aktuelle Herausforderungen der Politikwissenschaft. Uwe Backes beleuchtet die Herausforderungen der politikwissenschaftlichen Extremismusforschung, Eckhardt Jesse stellt unterschiedliche politikwissenschaftliche Schulen in Deutschland vor („Freiburg, Köln, Marburg“) und Klaus von Beyme beschäftigt sich mit dem symbiotischen Verhältnis von politisierender Religion und säkularisierender Politik. Das Buch steht in unserer Fachbereichsbibliothek als Online-Version zur Verfügung. Unbedingte Empfehlung!


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