15. Sep. 2016
Neuerscheinung: „Politikwissenschaftliche Passagen“
Seit mehreren Jahrzehnten diskutieren Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler nicht nur über Wahlen, Parteien, Regierungsstile und Politikfelder, sondern auch über das Fach selbst. Wo im universitären Kanon findet das Fach seinen Platz? Wie grenzt es sich von verwandten Disziplinen ab? Was ist der Kernbestand politikwissenschaftlicher Forschung? Um diese Fragen dreht sich ein neu erschienener Sammelband, der vor wenigen Wochen unter dem Titel „Politikwissenschaftliche Passagen“ auf den Markt gekommen ist. In der Verlagsbeschreibung zum Buch heißt es: „Die Politikwissenschaft in Deutschland steht regelmäßig in der Kritik. Sie gilt als zu szientistisch, methodenverliebt, theorielastig und selbstreferentiell. Was wisse die Politikwissenschaft eigentlich noch über Politik zu sagen und wie nimmt sie ihre öffentliche Rolle wahr? Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite steht ein fest an den Universitäten verankertes Fach, das sich selbstbewusst präsentiert und internationales Renommee genießt. Angesichts einer solch spannungsreichen Ausgangslage sucht dieser Band einen Beitrag zur Standortbestimmung der deutschen Politikwissenschaft zu leisten.“ So schreibt der Herausgeber Alexander Gallus über das Verhältnis von Geschichts- und Politikwissenschaft („Prekäre Nachbarschaft“), Manfred G. Schmidt widmet sich den „Krisentheorien der Demokratie“ und Frank Decker erörtert unter dem Titel „Demokratie ohne Wähler, Politik ohne Bürger“ aktuelle Herausforderungen der Politikwissenschaft. Uwe Backes beleuchtet die Herausforderungen der politikwissenschaftlichen Extremismusforschung, Eckhardt Jesse stellt unterschiedliche politikwissenschaftliche Schulen in Deutschland vor („Freiburg, Köln, Marburg“) und Klaus von Beyme beschäftigt sich mit dem symbiotischen Verhältnis von politisierender Religion und säkularisierender Politik. Das Buch steht in unserer Fachbereichsbibliothek als Online-Version zur Verfügung. Unbedingte Empfehlung!