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29. Mai 2017

Zahl des Tages: 100 Jahre JFK

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Heute wäre der frühere amerikanische Präsident John F. Kennedy 100 Jahre alt geworden. Doch mit dem Attentat am 22. November 1963 in Dallas (Texas) endete die knapp tausendtägige Amtszeit Kennedys vorzeitig. Stärker noch als für seine Politik (man denke etwa an die Kubakrise) wurde er dadurch bekannt, dass er nach den acht Amtsjahren von Präsident Dwight Eisenhower mit Anspielungen auf den „Camelot“-Mythos einen neuen Stil ins Weiße Haus gebracht hat. Hintergründe zur Rolle des Hausfotografen der Kennedys, Jacques Lowe, der viele sehr bekannt gewordene Aufnahmen der Präsidentenfamilie geschossen hat, hat vor einigen Jahren die Neue Zürcher Zeitung publiziert. Anlässlich des heutigen Datums hat das ZDF auf seiner Internetseite ein vielfältiges und interaktives Special zusammengestellt, das hier zu finden ist. Als Lektüre zum Thema kann ich die Studie „Jack Kennedy. Elusive Hero“ von Chris Matthews, die bereits vor einer Reihe von Jahren erschienen ist, empfehlen (siehe Foto). In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fragt Johanna Dürrholz heute unter der Überschrift „Der Anti-Trump“, ob wir den Kennedy-Mythos nicht überhöhen (diese Frage thematisierte bereits gestern Christoph von Marschall im Berliner Tagesspiegel). Und viele Originaldokumente, Ausstellungsstücke und weiterführende Informationen finden sich (auch für Wissenschaftler von Interesse!) in der JFK Presidential Library in Boston. Für sein wichtigstes Zitat halte ich im Übrigen nicht seine oft zitierte Inaugurationsrede („And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country“), sondern die Rede, die er wenige Tage vor seinem Tod vor Studierenden des Amherst College am 26. Oktober 1963 gehalten hat. Darin sagte er (zeitlos aktuell!): „The men who create power make an indispensable contribution to the Nation’s greatness, but the men who question power make a contribution just as indispensable, especially when that questioning is disinterested, for they determine whether we use power or power uses us.“
P.S.: seit den 1940er Jahren gab es nur wenige Jahre, in denen kein Kennedy in Washington im Kongress vertreten war. Auch auf Ebene der Bundesstaaten sowie auf lokaler Ebene waren die Kennedys stets politisch aktiv. Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung beleuchtet die heutige Generation der politischen Kennedys, und zwar hier.

Über Michael Kolkmann

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