Die politikdidaktische Zeitschrift Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (GWP), deren zweite Ausgabe im Jahr 2020 soeben erschienen ist, hat einen Ideenwettbewerb zum Thema „Corona im Schulunterricht“ ausgelobt. Bis Ende September 2020 kann ein Unterrichtsentwurf eingereicht werden, der das Thema der Corona-Pandemie für die Schule fruchtbar macht, ganz unabhängig vom konkreten Thema. Zu gewinnen gibt es eine Veröffentlichung in der GWP (online wie offline) sowie 300,- Euro. Details gibt es auf der Seite der Zeitschrift hier. Im Übrigen gibt es für Studierende für 10,- Euro im Jahr einen Zugang zur Onlineversion der Zeitschrift einschließlich Zugangs zum digitalen Archiv. Details hierzu finden sich ebenfalls auf der erwähnten Homepage.
Lektüren
14. Jun 2020
Lektüretipp: „Zweimal Deutschland, eine Geschichte“ von Petra Weber
Zur Geschichte der Bundesrepublik, aber auch zur Geschichte der DDR gibt es in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen eine Fülle an einschlägiger Literatur. Selten wurde eine integrierende Zusammenschau der Entwicklung in Ost und West versucht. Die Historikerin Petra Weber vom Münchener Institut für Zeitgeschichte hat genau dies versucht: in ihrem neuen Buch „Getrennt und doch vereint. Deutsch-deutsche Geschichte 1945-1989/90“ beschreibt sie die Entwicklung beider deutschen Staaten vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Wiedervereinigung. Eine ausführliche Rezension von Christoph Kleßmann, der selbst viele Bücher und Artikel zu diesem Thema beigesteuert hat und das Buch als „ein fulminantes Großwerk“ bezeichnet, fand sich vor einiger Zeit in der Süddeutschen Zeitung.
Petra Weber: Getrennt und doch vereint. Deutsch-deutsche Geschichte 1945-1989/90, Metropol-Verlag, Berlin 2020, 1292 Seiten, 49 Euro (E-Book: 35 Euro).
8. Jun 2020
Datengesättigtes Buch über amerikanische Präsidentschaftswahlen von 1960 bis 2016
Ein neues Buch thematisiert die amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 1960 bis 2016. Anhand einer Fülle von empirischen Befunden werden vor allem zwei wichtige Aspekte berücksichtigt: welche Faktoren beeinflussen das Wahlverhalten? Und wie hat sich die Zusammensetzung des amerikanischen Elektorats im erwähnten Zeitraum verändert (und welchen Einfluss hatte es auf den Ausgang der Wahl)? Wir werden das Buch zeitnah für unsere Bibliothek bestellen. Details zum Buch finden Sie hier.
David E. RePass: Listening to the American voter. What Was On Voters‘ Minds in Presidential Elections, 1960 to 2016, London: Routledge 2020.
18. Mai 2020
Neues APuZ-Heft zum Thema „Iran“ erschienen
Im Bereich der politikwissenschaftlichen Transformationsforschung zählt der Iran zu den interessantesten und wissenschaftlich ertragreichsten Fallbeispielen. Der heute neu erschienenen Zeitung „Das Parlament“ liegt die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ)“ bei, welche sich rund um das Thema Iran dreht. Dabei stehen die Atomvereinbarung mit dem Iran und die bilateralen Beziehungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten ebenso im Mittelpunkt wie die Rolle des Irans im Nahen Osten sowie grundlegende Aspekte des politischen Systems des Irans. Das Heft ist im Volltext hier abrufbar.
Ausblick: das nächste APuZ-Heft erscheint am 2. Juni 2020 mit dem Titel „Europäische Baustellen“.
14. Mai 2020
Richard F. Fenno gestorben
In unseren Seminaren und Vorlesungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) rund um das politische System der Vereinigten Staaten und insbesondere zum US-Kongress durfte ein Name nie fehlen: der von Richard F. Fenno, der in den 1970er Jahren eine neue Art und Weise der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Arbeit der Kongressmitglieder erfand, indem er ihnen einfach von Termin zu Termin folgte und so durch teilnehmende Beobachtung (Fenno selbst nannte es „soaking and poking“) herauszufinden versuchte, was diese Politiker und Politikerinnen in ihren Wahlkreisen machen, wen sie dort treffen, über welche Themen sie mit den potentiellen Wählerinnen und Wählern sprechen und welche Herausforderungen die „Arbeit daheim“ mit sich bringt. Am Ende war er davon überzeugt, dass sich die Tätigkeit in Washington (auf „Capitol Hill“) fundamental von der im Wahlkreis unterscheidet. Dafür prägte er die Begriffe „hill style“ und „home style“ – und unsere Studierenden mussten stets diskutieren, ob sich eine solch binäre Unterscheidung auch auf die Bundesrepublik übertragen ließe. Hier findet sich ein Nachruf der New York Times auf Fenno und hier ein Nachruf auf Bloomberg News. Ein ausführlicher Rückblick auf Fennos Leben und Wirken lässt sich auf der Homepage seiner Universität nachlesen, seine persönliche Homepage findet sich hier.

11. Mai 2020
Föderalismus in Corona-Zeiten
In einem Gastbeitrag für ZEIT Online vertreten die beiden Wissenschaftler Lars P. Feld und Thomas König eine interessante These: dass die Bundesrepublik im Vergleich zu anderen Ländern (bislang) verhältnismäßig gut duch die Corona-Krise gekommen sei, liege nicht zuletzt am deutschen Föderalismus. Und sie schreiben weiter: „Eine föderale Ordnung kann lokale Krisen früh erkennen und ihre Folgen effektiv überwinden. Der praktizierte Verbundföderalismus setzt auf Kooperation zwischen Bund, Länder und Gemeinden – und lebt die Subsidiarität: Entsteht ein Problem vor Ort, dann springen das Land oder der Bund erst ein, wenn es sein muss. Die effektivste politische Einheit wird dann mit der Problemlösung betraut. Im Gegensatz zu einem zentralistischen Einheitsstaat in Frankreich, einem dezentralisierten Einheitsstaat Italiens und dem Autonomienstaat Spanien.“ Der komplette Beitrag ist hier nachzulesen.
11. Mai 2020
Digitalsemester im Sommer 2020: „und es hat Zoom gemacht“
Das aktuell laufende Sommersemester, das als Digitalsemester stattfindet, bietet viele Herausforderungen, und zwar für Studierende und Lehrende gleichermaßen. In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung berichtet die Studentin Amelie Hibsch, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München im zweiten Semester Geschichte und Germanistik studiert, von ihren Erfahrungen mit dieser neuen Situation. Der Artikel kann online hier gefunden werden. Und hier berichtet das Magazin ZEIT Campus über die Bemühungen der Universität Frankfurt (Main), das aktuelle Semester in ein digitales Semester umzuwandeln.
10. Mai 2020
Endlich erschienen: „Die politische Architektur deutscher Parlamente“
Lange war dieses Buch in der Mache, wie man so schön sagt, aber nun ist es erschienen: ein Sammelband über die politische Architektur deutscher Parlamente, herausgegeben von Julia Schwanholz (Göttingen) und Patrick Theiner (Edinburgh). Berücksichtigt sind alle 16 Landesparlamente der Bundesrepublik Deutschland sowie der Bundestag und der Bundesrat. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach politischer Repräsentation durch Architektur, nach der Offenheit parlamentarischer Gebäude und natürlich die Frage, was das eigentlich ist – demokratische Architektur? Neben den Einzelporträts versammelt der Band gleich mehrere Beiträge, etwa von Michael Minkenberg (Frankfurt/Oder) oder Klaus von Beyme (Heidelberg), die sich mit grundsätzlichen Aspekten des Themas befassen. Details zum Buch sind hier zu finden, ab sofort steht das Werk in unserer Fachbereichsbibliothek als elektronische Version zur Verfügung.
10. Mai 2020
Neuerscheinung: Handbuch Krisenforschung
Die aktuelle Corona-Pandemie haben die Autorinnen und Autoren (noch) nicht aufgreifen können, aber auch davon abgesehen bietet das neu erschienene, von Frank Bösch, Nicole Deitelhoff und Stefan Kroll herausgegebene „Handbuch Krisenforschung“ viel Lesestoff zum Thema Krisen. Neben mehreren Beiträgen, in denen der Krisenbegriff an sich thematisiert wird, werden im Folgenden unterschiedliche Krisen (Wirtschaft, Umwelt, Institutionen, Demokratie, etc.) beispielhaft aufgegriffen und diskutiert. Das Buch ist in unserer Fachbereichsbibliothek in einer elektronischen Version verfügbar. Details zu diesem Werk gibt es hier.
10. Mai 2020
Neues APuZ-Heft: Menschenrechte
Am morgigen Montag erscheint die neue Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), dieses Mal steht das Thema Menschenrechte im Fokus. Darin geht es unter anderem um eine Einführung in den internationalen Menschenrechtsschutz, um dessen Rolle und Bedeutung in Krisenzeiten, um den Zusammenhang von 75 Jahren Menschenrechten und den Vereinten Nationen sowie um aktuelle Überlegungen rund um die Universalität der Menschenrechte. Abrufbar ist das Heft bereits heute, und zwar hier.