Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sucht neue Studienbotschafter/innen. Ein Tätigkeitsprofil sowie eine Übersicht über Anforderungen und Voraussetzungen finden sich im folgenden Dokument.
24. Sep 2023
Neuerscheinung: Zur Debatte über politische Systeme
Seit jeher befassen sich unterschiedliche Teildisziplinen der Politikwissenschaft mit der Frage, was demokratische Systeme kennzeichnet, wie man sie kategorisieren kann und wie man sie von nicht-demokratischen Systemen abgrenzen kann. Sehr schnell ist man hierbei bei der Unterscheidung von parlamentarischen und präsidentiellen Systemen. Aber was ist mit Systemen, die Aspekte beider Formen miteinander verbinden? In diesem Kontext ist – Maurice Duverger folgend – häufig von semi-präsidentiellen Systemen die Rede. Genau mit solchen hybriden Systemen hat sich der finnische Politikwissenschaftler Carsten Anckar in seinem Buch „Presidents, Monarchs, and Prime Ministers“ befasst. Für dieses Werk untersucht er alle in Frage kommenden politischen Systeme im Zeitraum von 1850 bis 2019. Auf dieser empirischen Basis unterscheidet Anckar zwischen den verfassungsrechtlichen Grundlagen für diese Systeme sowie der Verfassungswirklichkeit in den entsprechenden Ländern; damit thematisiert er zugleich die Frage, wodurch politische Prozesse und Entscheidungen bestimmt werden: durch die institutionelle Struktur eines politischen Systems oder durch die dort handelnden konkreten politischen Akteure? Gerade diese Unterscheidung sowie die zahlreichen Befunde seiner Studie, die er in einer Reihe von Tabellen und Abbildungen übersichtlich und detailliert darstellt, machen den Reiz des Buches aus. Eine ausführliche Rezension des Buches findet sich demnächst in der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft. Im Rahmen eines „open access“-Formats ist der Beitrag online bereits jetzt abrufbar.
Carsten Anckar: Presidents, Monarchs, and Prime Ministers. Executive Power Sharing in the World, Cham: Palgrave MacMillan, 2022, 223 Seiten, 117,96 Euro.

17. Sep 2023
Neuerscheinung: „The Last Politician“
Vor wenigen Tagen hat der Journalist Franklin Foer unter dem Titel „The Last Politician“ einen Insider-Bericht über die ersten beiden Jahre der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden veröffentlicht. Foer, der im Hauptberuf für das politische Monatsmagazin The Atlantic tätig ist, zeichnet darin die großen politischen Prozesse und Entscheidungen dieser Zeit nach, sei es die Bekämpfung der COVID-Pandemie, die Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Neudefinition des Verhältnisses zu China, die Belebung der Wirtschaft, die Neubesetzung des Supreme Courts nach dem Tod von Richterin Ruth Bader Ginsburg oder die Positionierung der Regierung in wichtigen aktuellen Fragen der internationalen Handelspolitik. Foren stützt sich in seiner Darstellung neben seiner eigenen politischen Berichterstattung über die vergangenen Jahre auf zahlreiche Dokumente sowie auf nahezu 300 Interviews mit den beteiligten Akteuren.
Auch zentrale Aspekte des politischen Systems kommen in dem Buch zur Sprache, die damit zahlreiche Anknüpfungspunkte auch für die politikwissenschaftliche Forschung zur Biden-Regierung bieten: etwa der Blick auf die internen Prozesse und Abläufe im Weißen Haus, das Verhältnis zum US-Kongress bzw. zu einzelnen Abgeordneten und Senatoren, die für die Verabschiedung der politischen Agenda Bidens von zentraler Wichtigkeit sind, die Notwendigkeit, eine reine Entscheidungspolitik mit einer soliden Darstellungspolitik zu verbinden sowie die zentrale Bedeutung von politischer Kommunikation ganz allgemein, die Rolle der politischen Parteien und vieles mehr. Nähere Informationen zum Buch sowie eine Leseprobe gibt es auf dieser Seite. Das Buch ist bereits für unsere Universitätsbibliothek bestellt.
Update, 26. September 2023: auf den Seiten der New York Times findet sich eine ausführliche Rezension des Buches von Adam Tooze, Professor der Geschichtswissenschaft an der Columbia University.

13. Sep 2023
Lange Nacht der (aufgeschobenen) Hausarbeiten 2023
Wer kennt es nicht? Bevor man sich an die Erarbeitung (oder Fertigstellung) einer Hausarbeit, eines Aufsatzes, eines Essays oder anderer schriftlicher Aufgaben macht, werden die Werke im heimischen Bücherregal neu sortiert, die gesamte Wohnung geputzt (das geht auch zweimal direkt hintereinander), alte Unterlagen sortiert – halt alles, um sich nicht mit der anstehenden schriftlichen Herausforderung beschäftigen zu müssen. Wem es ebenso geht – und wer seine Hausarbeit etc. gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen angehen möchte, ist herzlich eingeladen zur Langen Nacht der (aufgeschobenen) Hausarbeiten, die am 15. September 2023 an der Martin-Luther-Universität stattfindet. Das genaue Programm sowie hilfreiche Tools bei der Bearbeitung der genannten Formate finden sich auf dieser Seite.
15. Aug 2023
Ausgabe 2/2023 der ZParl ist da
Vor wenigen Tagen ist die Ausgabe 2/2023 der Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) erschienen. Darin finden sich die Analysen der vergangenen Landtagswahlen in Berlin und Niedersachsen. Zudem findet sich dort eine empirische Auswertung von Wechseln im Ministerpräsidentenamt nach und zwischen Landtagswahlen für den Zeitraum 1950-2022. Die schwarz-grüne Bildungspolitik in Hessen unter Berücksichtigung koalitionspolitischer Herausforderungen und der Auswirkungen der Corona-Pandemie wird ebenso aufgegriffen wie das Sozialprofil der Abgeordneten im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern (mit besonderem Fokus auf der Unterrepräsentanz der weiblichen Abgeordneten im dortigen Parlament). Ergänzt werden diese Artikel durch die in der ZParl regelmäßig wiederkehrende Darstellung der Parteimitgliedschaften in Deutschland (in diesem Fall für das vergangene Jahr 2022). In einem umfangreichen Aufsatz befasst sich Oscar W. Gabriel unter der Überschrift „Responsivität im polarisierten Pluralismus“ mit der Entwicklung der Einstellungskongruenz zwischen Politikern und Wählern auf umstrittenen Politikfeldern. Hinzu kommen – wie in jeder Ausgabe der ZParl – ein umfangreicher Rezensionsteil mit einem Überblick über aktuelle Neuerscheinungen auf dem Feld der Parlaments-, Parteien- und Wahlforschung. In Kürze sollte das Heft in unserer Universitätsbibliothek als Printexemplar verfügbar sein, über die Nomos-eLibrary ist es bereits jetzt abrufbar.
