Das heute neu erschienene Heft 10-11/2022 der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ)“ befasst sich mit unterschiedlichen Facetten der „Digitalen Gesellschaft“. Neben einer Erörterung der „Potenziale der Digitalisierung jenseits von Markt und Staat“ geht es zum Beispiel auch um eine „Kulturgeschichte der Digitalisierung“. Weitere Beiträge befassen sich mit der „Digitalen Öffentlichkeit und liberalen Demokratie“, der „Diskriminierung digitaler Entscheidungsarchitekturen“, den „Perspektiven der digitalen Parteiendemokratie“ sowie „Online-Wahlhilfen im Digitalen Wahlkampf“. Ein Blick auf den Digitalisierungsstand im internationalen Vergleich (Überschrift: „Digitalwüste Deutschland?“) rundet das Heft ab.
Lehrerinnen und Lehrer stehen derzeit vor der schwierigen Aufgabe, den Angriff Russlands auf die Ukraine im Unterricht zu thematisieren, da vermutlich der Gesprächsbedarf (nicht nur) der Schülerinnen und Schüler entsprechend groß sein dürfte. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg hat daher umfangreiche Informationen zum chronologischen Ablauf der aktuellen Krise, aber auch zum bilateralen Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine sowie zum politischen System der Ukraine zusammengestellt, ergänzt durch Links zu weiterführenden Informationsangeboten. Zu finden ist das Angebot hier.
Update, 2. März 2022: auch hier gibt es umfangreiche Begleitmaterialien zur aktuellen Kriegssituation.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine beherrscht derzeit auf vielerlei Ebenen die aktuelle Medienberichterstattung. An dieser Stelle sei lediglich ein Buch empfohlen, das die Ukraine selbst in den Blick nimmt: „Schwarze Erde“ von Jens Mühling. Vor einigen Jahren ist der Berliner Autor und frühere Tagesspiegel-Redakteur Mühling quer durch die Ukraine gereist. Von den polnischen Grenzgebieten im äußersten Westen zu den Gebirgszügen der Karpaten, von der südlichen Schwarzmeerküste in die zentral-ukrainischen Steppengebiete sowie von den Ufern des Dnjepr zur östlichen Donbass-Region spricht Mühling mit Passanten, Unterwegsbekanntschaften und Zeitzeugen. Auf diese Art und Weise wird die vielschichtige Vergangenheit und Gegenheit der Ukraine lebendig. In der Süddeutschen Zeitung findet sich hier eine Rezension von Mühlings Reisebericht. Details zum Buch gibt es hier.
Wenn die Reise mit der Deutschen Bahn mal wieder länger dauert als geplant oder der Anschluss verpasst wird, kann ab sofort zur neuen Ausgabe 8-9/2022 der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenenen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ gegriffen werden. Unter dem Titel „Die Bahn“ findet sich hier eine Unternehmensgeschichte der Eisenbahn in Deutschland, eine Beschreibung der Strukturen und des Reformbedarfs des deutschen Schienenverkehrs, eine Analyse der Tarifkonflikte bei der Bahn, ein Beitrag zum Mythos der Transsibirischen Einsenbahn sowie ein Artikel zur Bau- und Kulturgeschichte der Bahn („Warten auf die Bahn“). Als Printausgabe liegt das Heft der heute neu erscheinenden Ausgabe der Zeitung „Das Parlament“ bei, die im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich ist. Online steht das Heft hier zur Verfügung.
Vorschau: das nächste APuZ-Heft erscheint am 7. März 2022 und dreht sich um den Themenbereich „Digitale Gesellschaft“.
Im C. H. Beck-Verlag erscheint in diesen Tagen ein von Michael Gehler und Oliver Dürkop herausgegebener Band mit Zeitzeugengesprächen rund um den Prozess der deutschen Wiedervereinigung in den Jahren 1989/90. Diese Thematik spiegelt sich am Institut für Politikwissenschaft der MLU in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen, etwa im Rahmen der Transformationsforschung. Nun sind zu diesen Prozessen und Ereignissen, nicht zuletzt anlässlich des 30. Jahrestages von Mauerfall und Wiedervereinigung, zahlreiche publizistische wie auch wissenschaftliche Publikationen erschienen, doch können diese Zeitzeugengespräche eine weitere Dimension der Auseinandersetzung mit dem Einigungsprozess eröffnen. Nähere Informationen zum Buch sowie insbesondere zu den einzelnen Zeitzeugen finden sich hier. Eine Rezension des Bandes findet sich heute in der Süddeutschen Zeitung (noch nicht frei online, aber via VPN über unsere Universitätsbibliothek verfügbar). Das Werk wird in absehbarer Zeit in unserer Fachbereichsbibliothek erhältlich sein.
Die Fülle an Publikationen rund um die Themen Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus ist in den vergangenen Jahren schier unüberschaubar geworden. Die Trierer Politikwissenschaftlerin Anna-Sophie Heinze hat in einem Literaturbericht für die Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft (ZfVP) versucht, einige Schneisen durch dieses Dickicht der Veröffentlichungen zu schlagen. Im Einzelnen geht es in dem Beitrag um konzeptionelle Grundlagen des Untersuchungsgegenstandes, Faktoren der Angebots- und der Nachfrageseite, den Einfluss der radical right und schließlich auch um einschlägige Forschungsperspektiven. Als open access steht der Artikel hier zum Download bereit.
Kaum ein Trend wird seit Jahren so intensiv diskutiert wie die Digitalisierung – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie, die vielerlei Defizite und Herausforderungen des digitalen Lebens in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen offengelegt hat. In einem kleinen Büchlein widmen sich Sascha Friesike, Professor für Design digitaler Innovationen an der Universität der Künste Berlin und Direktor des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft, und Johanna Sprondel, Professorin für Medien, Kommunikation und Marketing in Stuttgart, zentralen Aspekten des Themas. Auf der Webseite des Verlages heißt es zu diesem Buch: „Deutschland investiert Milliarden in prestigeträchtige Leuchtturmprojekte und Pseudo-Veränderungen – und ist trotzdem digital weit abgeschlagen. Das liegt auch daran, dass Digitalisierung nicht als Transformation verstanden wird: Es geht eben nicht darum, Gegenstände oder Strukturen einfach ins Digitale zu überführen. Transformationsprozesse müssen die Gegenstände und Strukturen selbst hinterfragen und wandlungsfähig sein. Und selbst da, wo man dies erkannt hat, verhindern Missverständnisse die Entwicklung. Digitale Transformation ist ein komplexer Vorgang, der nicht dann abrupt endet, wenn irgendein neuer Dienst eingeführt wurde. Dieser Essay stellt heraus, dass isolierte Blicke auf Gesellschaft oder Technik nicht zielführend sind, und entlarvt dabei stets bemühte Buzzwords und die wichtigsten Denkfehler.“
Die Corona-Krise wird oft als der große „Verstärker“ beschrieben, in der mitunter längerfristige politische und gesellschaftliche Trends beschleunigt und/oder vertieft werden. Welche Konsequenzen hat die Krise aber für die Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland selbst sowie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Dieser Frage gehen Leonie Schulz und Rainer Faus in einer Studie für die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) nach. Die Ergebnisse dieser Untersuchung basieren auf einem mehrstufigen Forschungsprozess mit drei Untersuchungszeiträumen zwischen Oktober 2020 und November 2021. Auf dieser Basis haben Schulz und Faus untersucht, wie sich die politischen Einstellungen, Sorgen und Hoffnungen in der Bevölkerung verändert haben und was jetzt von der Politik erwartet wird. Weitere Hintergründe zum Projekt sowie die Studie im Volltext finden sich hier.
Vor wenigen Tagen ist die aktuelle Ausgabe der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) herausgegebenen Zeitschrift „Informationen zur politischen Bildung (IzpB)“ erschienen. Titelthema ist das politische System der USA. Neben einigen grundlegenden Kapiteln rund um die politischen Akteure und Institutionen das US-amerikanischen politischen Systems werden auch aktuelle Herausforderungen wie etwa die parteipolitische Polarisierung oder das Erbe der Trump-Präsidentschaft berücksichtigt. Online ist das Heft hier abrufbar (sowie als Printexemplar bestellbar).
In diesen Tagen erscheint die neue Ausgabe der Zeitschrift für Parlamentsfragen. Die Ausgabe 4/2021 dreht sich vor allem um die politische bzw. parlamentarische Bewältigung der Corona-Pandemie. So wird die Widerstandsfähigkeit des Bundestages (anhand der Finanz- und Coronakrise) analysiert, ein Erfahrungsbericht parlamentarischer Pandemiebekämpfung am Beispiel des Landtages von Rheinland-Pfalz vorgestellt, die Auswirkungen der Pandemie auf die Wahlkreisarbeit der Abgeordneten thematisiert sowie nach den Konsequenzen der Coronakrise für das bundesdeutsche Parteiensystem gefragt. In einem umfangreichen Aufsatz werden erste Ergebnisse des Forschungsprojektes „Parlamente in der Pandemie“ vorgestellt. Ergänzt wird das Heft durch eine Reihe aktueller und einschlägiger Rezensionen. Online ist das Heft bereits jetzt über die e-Library des NOMOS-Verlages verfügbar.