August Modersohn arbeitet seit geraumer Zeit als stellvertretender Leiter der Leipziger Redaktion der ZEIT und hat vor wenigen Tagen mit „In einem neuen Land“ ein lesenswertes Reportagebuch veröffentlicht. Im Frühjahr und Frühsommer 2025 war er zwischen Duisburg und Görlitz sowie zwischen Rügen und Freiburg unterwegs, um herauszufinden, welchen Herausforderungen Politik und Gesellschaft in der Bundesrepublik gegenüberstehen und wie die Menschen an diesen unterschiedlichen Orten damit umgehen.
Ausgehend von der Beobachtung, „dass sich derzeit ziemlich viel tut auf dieser Welt“, thematisiert Modersohn folgende Fragen: „Was verändert sich gerade? Was ist neu? Was ist zu alt? Was kennen wir schon, und wovon denken wir, es nicht zu kennen, obwohl es uns bekannt vorkommen müsste?“ (S. 15). Entstanden ist am Ende „eine Vermessung unseres Landes zu einer vermessenen Zeit“ (ebd): „ich werde der Frage hinterherreisen, wohin wir uns entwickelt haben seit 1990, als es neu losging in Deutschland – und wohin wir uns nun bewegen, da sich wieder vieles neu sortiert“ (ebd.).
Vielfach thematisiert er Aspekte von ganz unterschiedlichen Transformationsprozessen, die wir heute beobachten können, etwa im Braunkohletagebau in Südbrandenburg oder im Ruhrgebiet, die Veränderung der transatlantischen Beziehungen in der Ära Trump II oder die Veränderungen im Wahlverhalten bzw. im Parteiensystem. Auch Halle (Saale) besuchte Modersohn, um mit dem langjährigen Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby über seine Erfahrungen in der Politik zu sprechen (S. 123ff.).
Nähere Informationen zum Buch einschließlich einer Leseprobe sind hier zu finden.
August Modersohn: In einem neuen Land. Eine deutsche Reportage, Propyläen-Verlag, Berlin 2025, 24,00 Euro, ISBN: 978-3–549-11014-0.










