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12. Dez 2016

„USA. Ein Länderporträt“ von Ute Mehnert

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Mehrfach ist es mir in diesem Jahr bereits passiert, dass ich mir aktuelle Neuerscheinungen zugelegt habe – nur um wenige Tage später zu erfahren, dass es diese Werke sehr viel preisgünstiger bei der Bundeszentrale für politische Bildung zu erwerben gibt. In dieser Woche ist es erneut geschehen: kaum liegt das neue Buch „USA. Ein Länderporträt“ von Ute Mehnert auf dem Tisch, sehe ich online, dass es auch bei der BpB zu haben ist (und zwar hier).
Ute Mehnert, von Haus aus Historikerin und Politikwissenschaftlerin, die viele Jahre als Redakteurin für die Nachrichtenagentur AFP in Bonn und Berlin tätig war, lebt seit 2006 als freie Journalistin in Princeton (New Jersey) und unterrichtet an der dortigen Universität europäische Geschichte. Diese langjährige Erfahrung mit dem Land spiegelt sich auch im Buch: natürlich geht es an vielen Stellen um Politik und Geschichte, aber dabei kommen auch andere Themen nicht zu kurz, etwa in den Kapiteln „Einwanderung und Zusammenleben“, die „Konsumentenkultur“, „Bildung und Ausbildung“ sowie „Gesellschaft und Familie“. Immer wieder würzt die Autorin ihre Schilderungen mit eigenen Erlebnissen und Erfahrungen, was das ganze Buch zugleich sehr kurzweilig macht. Kaufempfehlung!

Ute Mehnert: „USA. Ein Länderporträt“, Bonn/Berlin: Bundeszentrale für politische Bildung (Bestellnummer: 1736), 254 Seiten, 4,50 Euro (zzgl. Versandkosten).

12. Dez 2016

TIME: Donald Trump ist „Person des Jahres“ 2016

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Kurz vor Weihnachten eines jeden Jahres kürt das amerikanische TIME Magazine die „Person des Jahres“. Seit 1927 rückt das Magazin vornehmlich Einzelpersonen, aber auch Gruppen oder Ideen in den Mittelpunkt, die in den vergangenen zwölf Monaten besonders aufgefallen sind, positiv oder negativ. In den letzten Jahren waren dies zum Beispiel Barack Obama (2008 und 2012), Marc Zuckerberg (2010), Papst Franziskus (2013) oder Angela Merkel (2015).
Wirklich überraschend ist die diesjährige Wahl nicht: sie ist auf Donald Trump gefallen, „president of the divided states of America“. Hintergründe zu dieser Entscheidung finden sich hier.
Apropos Trump: Vor einigen Wochen hat der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller in der FAZ einen lesenswerten Beitrag zu Donald Trump veröffentlicht, in dem er vor allem auf die Entwicklungen abhebt, die eine erfolgreiche Kandidatur Trumps überhaupt erst möglich gemacht haben: der Artikel findet sich hier.

12. Dez 2016

Ausgabe 4/2016 der GWP erschienen

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In den letzten Tagen ist die Ausgabe 4/2016 der sozialwissenschaftlichen Zeitschrift „Gesellschaft-Wirtschaft-Politik“ erschienen, die sich insbesondere an Akture der politischen Bildung richtet (und in der Bibliothek auf dem Steintorcampus zur Verfügung steht). Darin finden sich ein Artikel über den Parlamentsvorbehalt bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr, ein Beitrag über Regionalismus in den Ländern der Europäischen Union, Ergebnisse einer Untersuchung zur Mobilisierung von Jungwählern durch kommunale Online-Wahlhilfen (anhand des „lokal-o-mat“) sowie einen Aufsatz zur „Militärmacht China“, genauer: zu den Folgen der chinesischen Streitkräftereform für die internationale Politik. Abgerundet wird das Heft durch eine Reihe von Rezensionen zu aktuellen Neuerscheinungen. Grundlegende Informationen zur Heftreihe gibt es hier.

6. Dez 2016

Politikwissenschaftliche Neuerscheinung: „Bürger und Beteiligung in der Demokratie“

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Die Teildisziplin der Partizipationsforschung gehört seit jeher zu einem der spannendsten und am intensivsten erforschten Teilbereiche politikwissenschaftlicher Forschung. In diesen Tagen erscheint ein Werk, das wichtige Erkenntnisse dieser Teildisziplin zusammenfasst: „Bürger und Beteiligung in der Demokratie“. Auf der Verlagsseite heißt es zum Buch: „Das Lehrbuch richtet sich an Studierende und Lehrende, die sich mit Bürgerbeteiligung und politischer Partizipation in Deutschland und anderen Demokratien beschäftigen. Dazu gehören unter anderem Wahlen, Bürger und Volksentscheide, informelle Formen der Beteiligung. Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über die demokratietheoretischen Grundlagen, die institutionellen Rahmenbedingungen und die relevanten Theorien zur Erklärung von Beteiligung. Dabei werden die wichtigsten Formen der politischen Partizipation und Bürgerbeteiligung hinsichtlich ihrer theoretischen und strukturellen Eigenschaften einzeln dargestellt. Zahlreiche empirische Daten und Interpretationen ergänzen die Ausführungen und vermitteln ein aktuelles Bild der Beteiligungslandschaft.“
Alle Details zum Buch sowie das detaillierte Inhaltsverzeichnis finden sich hier.

Angelika Vetter/Uwe Remer-Bollow (Hrsg.): „Bürger und Beteiligung in der Demokratie. Eine Einführung“, Reihe Grundwissen Politik, VS-Verlag, Wiesbaden 2017, 29,99 Euro (Softcover, als E-Book bis zum 3. Januar 2017 9,99 Euro), ISBN 978-3-658-13722-9.

6. Dez 2016

Neue APuZ-Ausgabe: „Brexit“

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In dieser Woche ist die neue Ausgabe B49-50/2016 der politikwissenschaftlichen Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erschienen. Darin setzen sich gleich mehrere Beiträge mit der Brexit-Entscheidung in Großbritannien im Juni dieses Jahres auseinander, als 51,9 Prozent der Briten in einem Referendum für einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union votierten. Nicolai von Ondarza beschreibt einleitend Entstehung und Verlauf des britischen EU-Referendums, Julie Smith gibt einen Überblick über die Beziehungen zwischen Europa und dem Vereinigten Königreich, Roland Sturm beschreibt unter der Fragestellung „Uneiniges Königreich?“ die aktuelle politische Lage in Großbritannien und Sionaidh Douglas-Scott erörtert die rechtliche Grundlage des Brexit. Das gesamte Heft ist hier abzurufen.

29. Nov 2016

SPD: Sigmar Gabriel im Porträt

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Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, weiß laut eigener Aussage bereits, wer im nächsten Jahr für die SPD als Kanzlerkandidat antritt, will es aber nicht sagen. Sigmar Gabriel hätte als Parteivorsitzender das „Erstzugriffsrecht“, hatte sich in der Vergangenheit aber auch offen für das Instrument einer Vorwahl gezeigt. Mit dem angekündigten Wechsel des Präsidenten des Europaparlamentes, Martin Schulz, in den nächsten Deutschen Bundestag hat die Debatte um die Kanzlerkandidatur eine neue Dynamik bekommen (siehe etwa hier und hier). Der ARD-Journalist Reinhold Beckmann hat Gabriel längere Zeit begleitet und eine Dokumentation über ihn und seine politische Arbeit gedreht – die heute abend im Erstzen zu sehen ist. Im Netz kann der Film bereits vorab geschaut werden, und zwar hier. Schon vor einigen Tagen haben die beiden Journalisten Christoph Hickmann (Süddeutsche Zeitung) und Daniel Friedrich Sturm (WELT und WELT am Sonntag) eine Biografie Gabriels vorgelegt. Details zum Buch gibt es hier (einschließlich einer Leseprobe).

„Sigmar Gabriel und die SPD – Niedergang oder Aufbruch?“, Dokumentation von Reinhold Beckmann, Michael Wech und Ulrich Stein, ARD, 29. November 2016, 22:45 Uhr, 45 Minuten.

Christoph Hickmann/Daniel Friedrich Sturm: „Sigmar Gabriel. Patron und Provokateur“, dtv-Verlag München, 320 Seiten, 24,00 Euro (als Ebook 20,99 Euro).

28. Nov 2016

Neue APuZ-Ausgabe zum Thema Frankreich

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Seit gestern steht der Präsidentschaftskandidat der französischen Gaullisten für die Wahl 2017 fest: mit Francois Fillon tritt ein früherer Premierminister an, um in den Élysée-Palast einzuziehen. Als sicher gilt ebenfalls, dass Marine Le Pen für den Front National antreten wird, ebenso Emmanuel Macron für die neu gegründete Bewegung „En marche!“. Der amtierende Präsident Francois Hollande hat sich noch nicht zu seinen Zukunftsplänen geäußert. Sollte er aufgrund miserabler Umfragewerte nicht antreten, stünde vermutlich der amtierende Premierminister Manuel Valls bereit. Die aktuelle Ausgabe B48/2016 der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ stellt die Wahl in Frankreich in einen größeren Kontext. So beschreibt unter anderem Claire Demesmay die bisherige Amtszeit Hollandes („Präsident im Regen“), Jean-Yves Camus beschäftigt sich mit dem Front National und Susanne Götze beschreibt die Ausgangsposition der Kandidierenden auf Seiten der französischen Linken. Ulrich Pfeil schließlich wirft einen Blick auf den aktuellen Stand der deutsch-französischen Beziehungen. Das Heft kann im Volltext hier heruntergeladen werden.

23. Nov 2016

Lektüretipp: „Helmut Schmidt. Die späten Jahre“

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Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Bundeskanzlers am 1. Oktober 1982 hat Helmut Schmidt weitere 33 Jahre produktiv gearbeitet: publizistisch, politisch und nicht zuletzt als Weltreisender in eigener Sache. Über diese Jahre hinweg entwickelte sich „Schmidt-Schnauze“ zu einem der populärsten Politiker Deutschlands. In der Einleitung berichtet Thomas Karlauf in seinem neu erschienenen Buch „Helmut Schmidt – die späten Jahre“ von einem Gespräch mit Helmut Schmidt, in dem dieser sich wunderte, dass noch niemand auf die Idee gekommen sei, sich dieser Post-Kanzleramts-Phase zuzuwenden. Genau dies hat Karlauf nun getan. Und er ist der denkbar beste Autor, um sich dieser Aufgabe zu stellen, war er doch als Mitarbeiter des Siedler- und später des Rowohlt-Verlags über viele Jahre hinweg in der Funktion des Verlegers und Lektors mit den zahlreichen Publikationen Helmut Schmidts befasst. In drei Teilen (Jahre der Zurückhaltung: 1982-1990, Jahre der Einmischung: 1991-2003 und Wege des Ruhms: 2003-2015) beschreibt Karlauf detailliert und pointiert die unterschiedlichen Stationen des Altkanzlers: zunächst die Umstände rund um sein Ausscheiden aus dem Amt, dann die Frage, ob Schmidt Memoiren schreiben möchte oder sollte oer lieber nicht, dann der Sprung zum ZEIT-Herausgeber, und immer wieder die großen Themen der Welt (deutsch-deutsche, später dann innerdeutsche Beziehungen, der Aufstieg Chinas, die Zukunft des transatlantischen Verhältnisses, und vieles mehr), die er in Büchern kenntnisreich und aktuell beschreibt und diskutiert.
Das Buch ist wahrlich nicht preisgünstig, aber für die 27 Euro bekommt man einen dicken Wälzer von über 550 Seiten. Und Weihnachten steht so gut wie vor der Tür, das Buch eignet sich somit perfekt als Weihnachtsgeschenk. Wie in jeder guten Biografie lernt man nicht nur ein Leben, eine Person kennen, sondern unter der Hand weitet sich das Werk zu einer Darstellung einer ganzen Epoche: Wiedervereinigung, die europäische Einigung, die rot-grünen Regierungsjahre, die anschließenden Großen Koalitionen ebenso wie die schwarz-gelbe Koalition: alle diese Ereignisse und Entwicklungen finden sich in diesem Buch prominent wieder.
Details zum Buch gibt es hier, dort finden sich auch Links zu mehreren Rezensionen des Buches.

Thomas Karlauf: „Helmut Schmidt. Die späten Jahre“, Siedler-Verlag, München, 560 Seiten, 26,99 Euro.

22. Nov 2016

Buchvorstellung: „Finanzwende. Den nächsten Crash verhindern“ (Giegold/Philipp/Schick)

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Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein konservatives Regierungsmitglied ein Buch von drei grünen Autoren vorstellt. Genau das ist aber am 21. November 2016 in der Heinrich-Böll-Stiftung zu Berlin geschehen: Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, Udo Philipp, Aufsichtsrat für Triodos, Europas führender Nachhaltigkeitsbank, und Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, haben in ihrem im Erscheinen begriffenen Buch „Finanzwende“ grüne Ideen zu einer nachhaltigen Finanzpolitik zusammengetragen. Vorgestellt und kritisch kommentiert wurde das Buch von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

"Finanzwende: Den nächsten Crash verhindern"

„Finanzwende: Den nächsten Crash verhindern“. Foto: Wagenbach-Verlag

Einen Bericht zur Buchvorstellung gibt es hier, der Tagesspiegel war ebenfalls dabei, und das Inforadio berichtet hier. Details zum Buch finden sich hier.

Sven Giegold/Udo Philipp/Gerhard Schick: „Finanzwende. Den nächsten Crash verhindern“, Klaus Wagenbach Verlag, Berlin, 172 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 978-3-8031-2765-5, das Buch erscheint im Laufe des Monats.

Gute Laune auf dem Podium. Es wurde aber auch kritisch miteinander gestritten.

Gute Laune auf dem Podium. Es wurde aber auch kritisch miteinander gestritten. Foto: M. Kolkmann.

22. Nov 2016

Neue Studie zur Wählerschaft der AfD

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Nicht erst seit dem knappen Scheitern der Alternative für Deutschland (AfD) an der 5%-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 ist die im Februar 2013 gegründete Partei zum Untersuchungsgegenstand der Politikwissenschaft geworden. Inzwischen ist die AfD in zehn Landtagen vertreten. Aufschluss über die Anhängerschaft der Partei sowie deren Veränderungen in den letzten Jahren gibt jetzt eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Das Ergebnis der Studie lautet Ralf Melzer von der FES zusammengefasst: „Die Anhängerschaft der rechtspopulistischen AfD ist seit unserer letzten Studie nicht nur gewachsen, sondern hat sich – parallel zur Ausrichtung der Partei – auch radikalisiert“. Melzer gibt die alle zwei Jahre erscheinende sogenannte Mitte-Studie zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland heraus, und die aktuellen Ergebnisse zeichnen ein eindeutiges Bild: In nahezu allen Dimensionen rechtsextremer und menschenfeindlicher Einstellungen zeigen AfD-Anhänger die mit Abstand höchsten Zustimmungswerte. Unter Wählern etablierter Parteien waren die Tendenzen ebenfalls noch vorhanden, allerdings in geringerem Maße und rückläufig.
Die Studie ist hier nachzulesen. Zusammenfassungen gibt es zum Beispiel hier und hier.


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